Olanzapin ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika. Zugelassen ist es zur Behandlung von schizophrenen Psychosen und manischen Episoden. Es gilt insbesondere in Bezug auf die Behandlung von psychotischen Positivsymptomen und starken Manien als äusserst potent, kann jedoch zahlreiche Nebenwirkungen haben. Die mit Abstand häufigste Nebenwirkung ist eine starke Gewichtszunahme. In der Regel beträgt sie +25% zum Ausgangsgewicht. Olanzapin ist das atypische Antipsychotikum, bei welchem eine starke Gewichtszunahme am wahrscheinlichsten ist.

Eine Gewichtszunahme im Rahmen einer Behandlung mit Olanzapin (oder anderen Psychopharmaka) kann 3 Gründe haben, wobei ein Grund einen andern nicht ausschliesst:

  1. Verlangsamter Stoffwechsel
  2. Erhöhter Appetit
  3. Wassereinlagerungen (selten)

In der Regel ist eine Kombination aus den ersten 2 Punkten die Ursache. Gegen einen verlangsamten Stoffwechsel kann man nicht viel tun. Im Prinzip das selbe wie jemand der "naturbedingt" unter Übergewicht leidet. Also Diäten und Sport. Allerdings muss das Kaloriendefizit am Ende das Tages einiges deutlicher Ausfallen als bei jemandem der keine solchen Medikamente nimmt. Für viele Betroffene ist es zudem stark demotivierend wenn sie Diäten einhalten und Spot machen und trotzdem zunehmen. Denn in der Regel können Diäten und Sport die Gewichtszunahme beschränken, allerdings nicht verhindern.

Dem erhöhten Appetit kann man theoretisch widerstehen. Allerdings ist Hunger ein sehr existenzielles Gefühl das sich nicht so leicht ignorieren lässt. Ihm zu widerstehen ist eine starke psychische Belastung.

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Was verstehst du unter "Hauptproblem"?

Beim Absetzen von Venlafaxin (SNRI-Antidepressivum) können sich primär 2 Probleme ergeben:

Einerseits kann es vor allem in den ersten Tagen nach dem Absetzen zu Absetzsymptomen kommen. Typische Absetzsymptome sind beispielsweise:

  • Schwindel
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Brain-Zaps
  • Höhenangst
  • Tinnitus
  • Muskelzuckungen
  • Schwiergigkeiten bei alltäglichen Bewegungen
  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit
  • Durchfall oder Verstopfungen
  • Unwohlsein
  • Kopfschmerzen
  • verstopfte Nase
  • Abgeschlagenheit
  • Knochen- und Gelenkschmerzen
  • Fieber
  • Stimmungsschwankungen
  • Muskelkrämpfe
  • Tremor (Zittern)
  • Aggressives Verhalten (selten)
  • Post-SSRI-bedingte sexuelle Funktionsstörungen

Absetzsymptome treten in der Regel 48-72 Stunden nach dem Absetzen bzw. der Dosisreduktion auf und sind zu Beginn am stärksten ausgeprägt. In den darauf folgenden Tagen bzw. wenigen Wochen lassen sie nach. Ein aktives Verlangen nach der Substanz im Sinne einer Sucht existiert jedoch zu keinem Zeitpunkt.

Anderseits (und somit wären wir beim 2. möglichen Problem) können nach dem Absetzen eines Antidepressivums auch gewisse Krankheitssymptome erneut auftreten. Dies hat mit der Verlaufsform von Depressionen und Angststörungen zu tun. Denn Depressionen und Angststörungen verlaufen häufig rezidiviernd (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch. Antidepressiva schützen im Idealfall vor den Symtptomen dieser Erkrankungen und können Rückfälle verhindern, doch heilen tun sie nicht. Setzt man die Medikamente ab ist es somit häufig nur eine Frage der Zeit bis gewisse Krankheitssymptome erneut auftreten. Diese beginnen in der Regel leicht und nehmen in den darauf folgenden Wochen an Intensität zu. Es handelt sich also um einen entgegengesetzten Verlauf zu den Absetzsymptomen.

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Ja gibt es, allerdings sind diese ausnahmlos verschreibungspflichtig.

Einerseits gibt es die im Volksmunde bekannten "Abnehmspritzen". Es handelt sich dabei um GLP-1-Rezeptor-Agonisten welche zur Behandlung von Diabetes Typ II entwickelt wurden. Stark appetithemmend wirken Liraglutid (Saxenda), Semaglutid (Ozempic/Wegovy) und Tirzepatid (Mounjaro/Zepbound). Liraglutid und Semaglutid sind ebenfalls zur Behandlung von Adipositas (BMI 30+) zugelassen.

Ferner gibt es auch Arzneimittel in Tablettenform welche appetithemmed wirken. Allen voran ADHS-Medikamente wie Lisdexamfetamin oder Methylphenidat. Diese sind diesbezüglich jedoch nicht zugelassen.

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Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist. Ferner wird es auch bei Zwangserkrankungen eingesetzt.

Wie alle Antidepressiva so muss auch Escitalopram täglich eingenommen werden und kann vor allem zu Beginn der Einnahme gewisse Nebenwirkungen haben. Wie bei allen Fertigarzneimittel wurden diese im Rahmen der Zulassungsstudien systematisch erhoben und in Häufigkeitskategorien eingeteilt. Durchfall ist in der Kategorie "häufig" zu finden. Häufig heisst, dass rund 1-10% aller Konsument*innen davon betroffen sind.

In der Regel lässt diese Nebenwirkung nach wenigen Wochen wieder nach, also dann wenn sich der Körper an das Mediakament gewöhnt hat. Belastet dich diese Nebenwirkung zu stark, dann sprich einen Arzt darauf an. Einerseits kann er abklären, ob es Wechselwirkungen mit Arzneimittel gegen Durchfall (z.B. Loperamid) geben würde, welche temporär eingenommen werden könnten. Anderseits kann er auch ein Medikamentenwechsel in Betracht ziehen wenn die Nebenwirkungen ungewöhnlich stark sein sollten.

Ein antidepressiver Effekt sollte sich nach ca. 2-4 Wochen ergeben, ein angstlösender nach etwa nach 3-5 Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

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Tavor ist der Deutsche Markenname für den Wirkstoff Lorazepam. Lorazepam ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine welches primär als angstlösendes Beruhigungsmittel Anwendung findet. Ferner wirkt es auch schlaffördend und antiepileptisch.

Hier die Eckdaten...

  • Übliche Dosis: 1mg
  • Wirkungseintritt: nach ca. 20 Minuten
  • Max. Plasmakonzentration: nach ca. 2 Stunden
  • Wirkdauer: individuell, ca. 8-10 Stunden
  • Halbwertszeit: ca. 12-15 Stunden

Benzodiazepine (wie Lorazepam) sind die einzigen Arzneimittel welche auf die Schnelle zuverlässig angstlösend wirken. Die Wirkung wird im Allgemeinen als äussert angenehm empfunden. Sämtliche Benzodiazepine machen bei zu häufiger Anwendung (nach ca. 4-8 Wochen) schwer körperlich und psychisch abhängig.

Ob es dich "weghaut" hängt von unteschiedlichen Faktoren ab:

  • Je höher die Dosis, desto stärker die Wirkung.
  • Jeder Mensch reagiert auf jedes Psychopharmakon etwas unterschiedlich. Auch wenn Benzodiazepine sehr zuverlässige Medikamente sind gibt es Menschen bei denen bereits eine geringe Dosis eine äusserst starke Wirkung hat und solche, welche deutlich höhere Dosen benötigen.
  • Die "stärke" der Wirkung hängt auch davon ab, wie in dieser Situation dein zentrales Nevensystem arbeitet. Wenn es auf hochtouren läuft und starke Angstzustände vorhanden sind stellt dies eine andere Situation dar als wenn du einfach leicht nervös bist. Bei schweren Angstzuständen wird in der Regel der "Normalzustand" wieder hergestellt, bei leichter Nervosität kann es durchaus sein, dass das Nervensystem dermassen runterfährt das man einschläft.

Die Frage ist auch, wie lange dein Flug dauert. Ist es schlimm wenn du einschlafen würdest? Grundsätzlich ist man mit 1mg Lorazepam durchaus weckbar. Du kannst auch erst eine halbe Tablette (0.5mg) nehmen und wenn dies nicht reichen sollte nochmals eine Halbe (dauer bis Wirkungseintritt ca. 20 Minuten).

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Elvanse enthält den Wirkstoff Lisdexamfetamin und ist en Arzneimittel zur Behandlung von ADHS. Stark vereinfacht formuliert handelt es sich um Amphetamin mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung.

Im Detail: Klassisches Amphetamin (Szenenamen Speed/Pep) wurde gegen Ende des 19Jh. das erste mal synthetisiert. Es besteht aus zwei "Molekülen" (chirale Enantiomere): Dem Dexamfetamin und dem Levoamfetamin. In den 1950er Jahren gelang es einem US-Pharmaunternehmen die beiden Moleküle voneinander zu trennen. In den darauf folgenden Studien stellte man fest, dass sie beide getrennt voneinander eingenommen etwa die gleiche Wirkung haben. Das Dexamfetamin ist jedoch fast doppelt so potent (stark) wie das Levoamfetamin. Von da an wurde primär Dexamfetamin zur Medikamentenherstellung verwendet.

Das Problem bestand jedoch darin, dass auch retardierte Dexamfetamin-Tabletten einfach zerdrückt und durch die Nase gezogen werden konnten. Diese missbräuchliche Anwendungsform erhöht das Risiko einer Abhängigkeit und Toleranzentwicklung massiv.

Zu Beginn der Nullerjahre gelang es ebenfalls einem US-Pharmaunternehmen das Dexamfetamin-Molekül künstlich an ein Lysinsäure-Molekül zu binden und somit Lisdexamfetamin (Elvanse) herzustellen. Die Lysinsäure ansich hat keine psychoaktive Wirkung, verhindert jedoch, dass das Dexamfetamin direkt ins Gehirn gelangen kann. Erst ein Leberenzym vermag das Lysinsäure-Molekül vom Dexamfetamin-Molekül zu trennen damit letzteres ins Gehirn gelangen kann. Dies erklärt den verzögerten Wirkungseintritt und die langanhaltende Wirkung. Zudem ergeben so missbräuchliche Applikaitionsformen (z.B. nasaler Konsum) keinen Sinn, denn der ganze Wirkstoff muss erst in die Leber, was das Abhängigkeitspotenzial reduziert (aber nicht verhindert).

Aber zu deiner Frage: Die Droge die am nächsten an Lisdexamfetamin (Elvanse) heran kommt ist also klassisches Amphetamin (Speed). Mit einem Cannabis-Rausch ist das ganze nicht mal ansatzweise vergleichbar. Weder neurobiologisch noch vom subjektiven Erleben. Cannabis wirkt bei jedem Menschen etwas unterschiedlich, doch es vernebelt die Sinne. Amphetamin ist eine Stimulans und hat eine völlig andere Wirkung. Sie wirkt stark konzentrationsfördernd und aufputschend.

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Lorazepam und Diazepam sind beides Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Sämtliche Benzodiazepine wirken:

  • angstlösend (gegen klinische und nicht alltägliche Ängste)
  • beruhigend
  • spannungslösend (gegen psychische Unruhe- und Anspannungszustände)
  • schlaffördernd
  • antikonvulsiv (gegen Epilepsie)
  • ferner: muskelrelaxierend

Je nach Wirkstoff ist die eine oder die andere Komponente stärker bzw. schwächer ausgeprägt. Diazepam und Lorazepam gelten allerdings als sogenannte "Breitspur-Benzos" bei welchen alle benzodiazepin-typischen Eigenschaften nennenswert vorhanden sind (ausg. bei Lorazepam die muskelrelaxierende Wirkung).

Eingesetzt werden sie denn auch primär zur Behandlung psychiatrisch bedingter Angst-, Unruhe- und Erregungszuständen sowie zur kurzzeitigen Behandlung von Schlafstörungen. Ferner auch als Notfallmedikament bei akuten epileptischen Anfällen.

Sämtliche Benzodiazepine machen bei zu häufiger Anwendung schwer körperlich und psychisch abhängig.

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Pantoprazol ist ein Protonenpumpenhemmer. Es hemmt das Enzym, das für die Freisetzung der Säure im Magen verantwortlich ist (die Protonenpumpe). Zugelassen ist das Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen und saurem Aufstossen.

Wie bei allen Fertigarzneimitteln so wurden auch bei Pantoprazol im Rahmen der Zulassungsstudien die Nebenwirkungen systematisch erhoben und in Häufigkeitskategorien eingeteilt. Folgende Daten wurden festgestellt:

Sehr häufige Nebenwirkungen (betrifft mehr als 10% aller Konsument*innen):

  • keine

Häufige Nebenwirkungen (betrifft 1-10% aller Konsument*innen):

  • Gutartige Wucherungen der Magenschleimhaut

Gelegentliche Nebenwirkungen (betrifft 0.1-1% aller Konsument*innen):

  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blähungen und Völlegefühl
  • Verstopfung
  • Mundtrockenheit
  • Bauchschmerzen und -beschwerden
  • Hautausschläge
  • Hautrötungen
  • Juckreiz
  • Schwächegefühl
  • Müdigkeit
  • allgemeines Unwohlsein

Seltene Nebenwirkungen (betrifft 0.01-0.1% aller Konsument*innen):

  • Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp (Schwindel, erhöhter Puls, Schweissausbruch)
  • Gewichtsveränderungen
  • depressive Verstimmungen und eine Verschlechterung bei vorbestehender Depression
  • Geschmacksstörungen
  • Sehstörungen und Verschwommensehen
  • Nesselfieber (stark juckender Hautausschlag)
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Vergrösserung der männlichen Brust
  • erhöhter Körpertemperatur
  • Schwellungen an Armen und Beinen durch Wasseransammlungen (Ödembildung)

Sehr seltene Nebenwirkungen (betrifft 0.001-0.01% aller Konsument*innen):

  • Desorientierung und Verschlechterung bei vorbestehender Desorientierung insbesondere bei entsprechend veranlagten Personen

...hoffe konnte dir etwas weiterhelfen...

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Tavor enthält den Wirkstoff Lorazepam und ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Es wirkt stark angstlösend, beruhigend und antiepileptisch. Ferner auch schlaffördernd. Eine stimmungsaufhellende Wirkung oder einen allgemein antidepressiven Effekt hat es nicht.

Tavor bzw. Lorazepam eigenet sich als Notfallmedikament bei akuten Verzweiflungs- und Erregungszuständen, da es stark beruhigend wirkt. Gegen "Traurigkeit" oder anderweitig niedergeschlagene Stimmung ist es jedoch wirkungslos.

Das sämtliche Benzodiazepine (inkl. Lorazepam) bei zu häufiger Anwendung schwer körperlich und psychisch abhängig machen ist dir sicher bekannt und brauche ich an dieser Stelle nicht weiter auszuführen.

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Serotonin nimmt im Körper diverse Funktionen wahr. Es ist für das Herz-Kreislauf-System von Bedeutung, auch für das Magen-Darm-System und nicht zuletzt wirkt es auch im zentralen Nevensystem als Neurotransmitter. Aufgund deiner Ergänzung (soziale Phobie/Ängste) gehe ich davon aus, dass es primär um letzteres geht.

Serotonin alleine hilft nicht gegen soziale Ängste. Durch den Verzehr von gewissen Lebensmitteln (Nüsse, Tomaten, Kakao, Bananen etc.) beispielsweise kann Serotonin dem Körper zugefügt werden. Doch das heisst noch lange nicht, dass ich dadurch auch der Serotonin-Spiegel im Gehirn erhöht.

Zur medikamentösen Behandlung einer sozialen Phobie werden synthetische Arzneimittel eingesetzt. Allen von Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI. Sie hemmen die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Serotonin und führen so zu dessen erhöhten Verfügbarkeit im Gehirn. Konkret bzw. explizit zur Behandlung einer sozialen Phobie zugelassen sind die Wirkstoffe Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin. Synthetische Antidepressiva sind ausnahmslos verschreibungspflichtig. "Leichtere", pflanzliche oder nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel zur Behandlung von Angststörungen welche auch nur ansatzweise an den Wirkungsgrad synthetischer Antidepressiva herankommen gibt es leider nicht.

Sämtliche Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden und können vor allem zu Beginn der Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen haben. Ein angstlösender Effekt manifestiert sich erst nach ca. 3-5 Wochen. Bei einer medikamentösen Behandlung stellt sich die grundsätzliche Frage nach der Wirksamkeit und der Verträglichkeit. Rechtfertig der Nutzen (Wirkung) die Einschränkungen (Nebenwirkungen)? Was ist schlimmer, die Symptome der Krankheit oder die Nebenwirkungen der Medikamente? Diese Frage lässt sich leider nicht im Voraus beantworten sondern erst, wenn man eine Behandlung mit einem Antidepressivum bzw. mehreren versucht hat.

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Venlafaxin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SNRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist.

Wie jedes Antidepressivum so muss auch Venlafaxin täglich eingenommen werden und kann vor allem zu Beginn der Behandlung gewisse Nebenwirkungen verursachen. Die häufigsten Nebenwirkungen (mehr als 10% aller Konsument*innen davon betroffen sind:

  • Schafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Benommenheit
  • Übelkeit
  • Mundtrockenheit
  • Verstopfung
  • starkes Schwitzen

...gefolgt von zahlreichen weiteren potenziellen unerwünschten Effekten, welche jedoch etwas seltener auftreten. Die von dir beschriebenen Symptome sind also keine Seltenheit.

Wie bei allen Antidepressiva so sollten auch bei Venlafaxin die meisten Nebenwirkungen nach wenigen Wochen wieder verschwinden. Nur wenige aber sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben (sofern man von ihnen betroffen ist). Bei Venlafaxin sind dies primär die für alle SSRI/SNRI Antidepressiva typischen sexuellen Funktionsstörungen sowie das starke Schwitzen.

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Ob du von deinem Hausarzt eine Überweisung benötigst hängt ua. von deinem Versicherungstarif ab (z.B. Hausarztmodell). Allerdings empfielt es sich ohnehin eine Überweisung vom Hausarzt zu haben. Es kann eine Weile dauern bis man einen Termin bei einem Psychiater bekommt. Eine Überweisung kann in gewissen Fällen den Prozess etwas beschleunigen.

Die medikamentöse Therapie einer Depression (und auch Angststörung) erfordert oftmals genauere Kenntnisse über die Behandlung mit Psychopharmaka. Dies hat damit zu tun, dass...

  1. Jeder Mensch auf jedes Psychopharmakon etwas unterschiedlich reagiert.
  2. Die Wirksamkeit von Antidepressiva vor allem im Hinblick auf die Behandlung von Deprepressionen oftmals nur mangelnd wirksam sind. Häufig sind auch ganze Medikamentenkombinationen notwendig, was ein vertieftes Wissen über potenzielle Interaktionen erfordert.
  3. Antidepressiva oftmals starke Nebenwirkungen haben, vor allem zu Beginn der Behandlung.
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Amitriptylin ist ein trizyklisches Antidepressivum welches zur Behandlung von Depressionen und chronischen Schmerzen zugelassen ist. Ferner wirkt es auch angstlösend, schlaffördernd und wird zur Behandlung von Bettnässen von Erwachsenen eingesetzt.

Setzt man Amitriptylin nach längerer Einnahme (vor allem abrupt) ab, kann es in gewissen Fällen zu Absetzsymptomen kommen. Schwindel ist ein typisches solches Absetzsymptom. Absetzsymptome treten in der Regel 48-72 Stunden nach der letzten Einnahme bzw. Dosisreduktion auf und sind zu Beginn am stärksten ausgeprägt. In den darauf folgenden Wochen lassen sie nach. Nach 2-3 Wochen sollte das Gröbste eigentlich vorüber sein, doch jeder reagiert da etwas anders.

Im Zweifelsfall würde ich deinen Arzt fragen. Er hat dir dieses Medikament verschrieben und ist somit für deine Medikation verantwortlich.

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Die meisten Antidepressiva sind ausschliesslich in Tablettenform erhältlich. Allerdings gibt es auch wenige Ausnahmen bei welchen der Wirkstoff sowohl Mittels Tabletten als auch Mittels Tropfen eingenommen werden kann.

Das bekannteste davon ist Ecitalopram, ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist. Ferner wird es auch bei Zwangserkrankungen verwendet.

Alternativen zu Escitalopram (Tropfen) sind rar. Trimipramin wird ebenfalls in Tropfenform angeboten, allerdings handelt es sich dabei um ein trizyklisches Antidepressivum bei welchem die antidepressive Wirksamkeit eher schwach ausgeprägt ist. Trimipramin wird vor allem bei Schlafstörungen und chronischen Schmerzen eingesetzt. Ferner wird auch Vortioxetin in Tropfenform angeboten. Ein atypisches Antidepressivum welches in Deutschland jedoch nur bedingt erhältlich ist (muss extra im Ausland bestellt werden).

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Duloxetin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SNRI (selektive Serotonin und Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer). Zugelassen ist es zur Behandlung von Depressionen, generalisierten Angststörungen und Schmerzen bei diabetischer Neuropathie. Die Affinität zu den 5HT-Rezeptoren (Serotonin) ist dabei 10x höher als jene zu den Adrenozeptoren (Noradrenalin). Will heissten, dass bei Duloxetin die Wiederaufnahme von Serotonin 10x stärker gehemmt wird als jene von Noradrenalin.

Strattera ist der Markenname für den Wirkstoff Atomoxetin. Atomoxetin ist ein NRI, also ein selektiver Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer, welcher zur Behandlung von ADHS zugelassen ist. Atomoxetin wurde ursprünglich zur Behandlung von Depressionen entwickelt, erwies sich jedoch diesbezüglich als unwirksam. In den Studien stellte man jedoch überraschend eine Wirksamkeit in Bezug auf ADHS fest. Atomoxetin ist zur Behandlung von ADHS zwar weniger effektiv als Stimulanzien (Lisdexamfetamin oder Methlyphenidat) oder Guanfacin, die Wirksamkeit wurde in Studien jedoch eindeutig belegt.

Beide Medikamente hemmen also (ua.) die Wiederaufnahme von Noradrenalin, sind jedoch betreffend anderer Erkrankungsbilder wirksam. Allerdings ist die Kategorie "Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer" immer noch weit gefasst. Wie bei allen Rezeptoren gibt es diverse Subtypen welche wiederum diverse Subtypen umfassen. Je nach dem auf welchen Subtyp ein Medikament wirkt, kann sich die Wirkung stark unterscheiden.

Quetiapin ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika. Zugelassen ist es zur Behandlung von schizophrenen Psychosen, bipolarer Störungen und als Zusatzmedikament bei Depressionen. Aufgrund seiner gut schlaffördenden Wirkung wird es häufig in niedrigen Dosen auch als Schlafmittel zweckentfremdet. Der Wirkmechanismus von Quetiapin ist zu komplex um ihn hier in nützlicher kürze schildern zu können. Hier mehr dazu.

Kurz: Atomoxetin ist das einzige von dir erwähnte Medikament welches zur Behandlung von ADHS zugelassen ist. Es erhöht die Konzentrationsfähigkeit, doch nicht die kognitiven Fähigkeiten (wie z.B. die Intelligenz).

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Promethazin ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der niederpotenten konventionellen Antipsychotika. Offiziell ist es zugelassen zur Behandlung von "Unruhe- und Erregungszuständen im Rahmen psychiatrischer Grunderkrankungen." Die Anwendung als Schlafmittel ist jedoch üblich.

Der Vorteil ist, dass Promethazin (im Gegensatz zu klassischen Schlafmitteln aus der Gruppe der Benzodiazepine und Z-Drugs) nicht abhängig macht.

Der Nachteil sind die etwas stärkeren Nebenwirkung. Sehr häufig (über 10% aller Konsument*innen betroffen) Nebenwirkungen sind (neben der erwünschten Müdigkeit): Mundtrockenheit, Eindickung von Schleim mit Störungen der Speichelsekretion, orthostatische Kreislaufprobleme und paradoxer Blutdruckabfall.

Wenn du unter medizinsich relvanten Schlafstörungen leidest sollte eine Verschreibung von Promethazin eigentlich kein Problem darstellen.

Vollständighalber hier noch einige Alternativen bzw. Medikamente welche nicht abhängig machen und als Schlafmittel eingesetzt werden:

  • Quetiapin (atypisches Antipsychotikum)
  • Mirtzapin (tetrazyklisches Antidepressivum)
  • Doxepin (trizyklisches Antidepressivum)
  • Trimipramin (trizyklisches Antidepressivum)
  • Trazodon (atypisches Antidepressivum)
  • Ferner: Pipamperon, Melperon, Agomelatin, Hydroxyzin, usw. usf.
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Sonstiges

Venlafaxin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SNRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist.

Ich bekam es vor einigen Jahren aufgrund meiner damals schweren Depressionen und Panikattacken verschrieben.

Wirksamkeit: Gute Wirksamkeit gegen die Panikattacken. Die akuten Angstzustände waren nach einigen Wochen mehr oder weniger weg. Einen antidepressiven Effekt konnte ich persönlich jedoch nicht feststellen. Dies heisst allerdings nicht all zu viel. Ich musste in den Jahren meiner Depression unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand die wenigstens ansatzweise half (und immer noch hilft).

Verträglichkeit: Zu Beginn vielfälltige und teilweise starke Nebenwirkungen. Die meisten von ihnen gingen nach einigen Wochen wieder zurück. Positiv war, dass Venlafaxin bei mir nicht zu einer Gewichtszunahme führte. Negativ waren die sexuellen Funktionsstörungen. Diese hatte ich allerdings nicht nur bei Venlafaxin sondern auch bei fast allen anderen Antidepressiva.

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Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Sertralin täglich eingenommen werden.

Die langsame Aufdosierung ist üblich und hat zu Ziel, die potenziell starken Nebenwirkungen welche vor allem zu Beginn der Behandlung mit einem Antidepressiva auftreten können zu reduzieren. Die meisten Nebenwirkungen gehen nach einigen Wochen wieder zurück, doch wenige können auch für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben.

Deine Psychiaterin verschreibt dir dieses Medikament und ist somit für deine Medikation verantwortlich. Ihren Job kann sie jedoch nur gewissenhaft ausführen, wenn du dich mitteilst; Gedankenlesen ist nicht drin ;) Sprich diese Nebenwirkung unbedingt bei deinem nächsten Termin an.

Falls diese Nebenwirkung nicht verschwinden sollte gibt es primär 2 Optionen:

  1. Die Hinzugabe eines Medikaments welches vertäglich ist und diese Nebenwirkung abschwächt bzw. eliminiert. Im Falle von Blähbauch, Magenübersäurerung etc. könnte dies Pantoprazol sein. Diese Option ergibt vor allem Sinn, wenn die Wirksamkeit des aktuellen Medikaments sehr gut ist es mit Ausnahme der erwähnten Nebenwirkung ansonsten gut verträgich ist.
  2. Wechsel des Antidepressivums. Diese Option ergibt logischerweise primär bei einer schlechten Wirksamkeit/Verträglichkeit des aktuellen Medikaments Sinn.

Deine Psychiaterin wird dich näher dazu beraten können...

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Lorazepam ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine welches primär als angstlösendes Beruhigungmittel eingesetzt wird. Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials von Benzodiazepinen sollte eine Behandlung mit Lorazepam so kurz und so niedrig dosiert wie möglich erfolgen.

Aber zu deiner Frage... Zitat aus dem Arzneimittelverzeichnis: "Lorazepam wird nach oraler Anwendung nahezu vollständig (95%) resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden in 2-3 Stunden erreicht. Nach einer Einzeldosis von 1 mg beträgt der maximale Plasmaspiegel etwa 10-15 ng/ml."

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