Interessant - gerade darüber hat unser Pfarrer heute gepredigt.
Man sollte sich die Hölle weniger wie ein Feuer vorstellen mit Folterungen, sondern es ist die Abwesenheit Gottes. Wenn sich Menschen immer wieder gegen Gott entscheiden und auch im letzten Augenblick nichts von Gott wissen wollen, so akzeptiert Gott diese Entscheidung und diese Menschen leben dann in der Gottes Ferne.
Was unser Sein angeht, so wäre es falsch, dies nur auf das Gehirn zu verkürzen. Dies ist eine Deutung, die ab dem Aufkommen des Rationalismus im 18 Jhd. zugenommen hat. Früher betrachtete man den Menschen umfänglicher. Im Alten Judentum verortete man die Vernunft, das Gewissen und die Gefühle beispielsweise im Herzen bzw. in den Nieren.
Wenn man alles über Neutronen, die im Gehirn gesteuert ist, erklärt, so ist dies ein naturwissenschaftlicher Blick auf den Menschen, aber eben kein anthropologischer, der den Menschen als Ganzes in den Blick nimmt.
Wir können uns das, was nach dem Tod kommt, ja sowieso nur in irdischen Bildern ausmalen. Auch, wenn wir sagen, dass nach dem Tod nichts kommt, ist dieses Nichts ja wieder eine irdische Vorstellung, da wir Nichts nicht denken können und damit eigentlich naiv. Und da wir den Zustand nach dem Tod eigentlich überhaupt nicht gedanklich fassen können, macht es auch keinen Sinn, den Himmel abzulehnen.
Wir Christen glauben an das ewige Leben. Wie dies aussehen wird und auf welche Art und Weise dieses sich vollzieht, können wir auch nur in menschlichen Bildern ausdrücken, wie z.B. im Bild von der himmlischen Stadt oder dem himmlischen Hochzeitsmahl.