Einen Psychologen suchen wegen Sozialer Phobie?
Hallo, vor ab möchte ich sagen das ihr euch dumme kommentare sparen könnt, und ich hätte auch gerne nur Antworten. Die sich mit dem Thema auskennen. Weil was eine außenstehende Person dazu meint, wird mir bestimmt nicht viel helfen.
Also wie im Titel auch steht habe ich Soziale Phobie. Ich gehe seit Jahren nicht mehr alleine raus (Nur Wenn ich muss). Wenn ich irgendwo anrufen muss, mach ich es entweder nicht oder Frage meinen Vater ob er das für mich regeln kann. Ich bin 18 (ich weiß, etwas peinlich). Ich kann mein essen nicht alleine an der Kasse bestellen, frage immer meine Freunde. Und so weiter, ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie sehr mich das belastet. Ich war auch vor 1 einhalb Jahren noch in Therapie, wegen Depressionen, die ich aber nicht mehr habe. Doch die Soziale Phobie ist geblieben und meine Psychologin konnte mir zu dem Thema auch nicht viel sagen. Meine Frage ist jetzt, ob Soziale Phobie, ein Grund genug ist, um sich für eine Psychotherapie anzumelden. Ich habe nähmlich angst, das wenn ich bei einer Psychotherapeutin anrufe. Das sie sagt, das allein Soziale Phobie nicht reicht um eine Therapie zu beginnen oder sie mich gar nicht ernst nimmt. Weil einige leute gehen ja wegen Depressionen zum Psychologen und das ich ja schon ein weniger "heftiger" als soziale phobie. Und ich hab angst das es lächerlich rüber kommt. Bin auf eure antworten gespannt.
7 Antworten
Geh einfach zum Psychologen deiner Wahl und schildere ihm deine Probleme, aber erwähne am besten nicht, dass du dir deine Phobie selbst diagnostiziert hast oder davon ausgehst, daran zu leiden (auch wenn dein Verhalten natürlich darauf hindeutet.)
Du kannst erstmal fünf Probatoriktermine machen. Die kosten nichts und in dieser Zeit kann ein guter Psychologe auch feststellen, ob dein Verhalten wirklich einer Therapie bedarf und wenn ja, auf welche Weise diese dann durchgeführt werden kann bzw. sollte.
Warum soll sie die Selbstdiagnose nicht erwähnen? Das ist doch Unsinn! Die Psychotherapeutin braucht alle Information, die ihr helfen, die Störung zu verstehen. Dazu gehört, was die Pat. zur Störung meint und wie sie zu dieser Meinung gekommen ist. Therapeuten (Psychth., Ärzte, Physioth., Ergoth., Logopäden) wissen, dass sich viele Pat. im Internet schlau machen. Das kann sich in der Therapie als nützlich oder schädlich herausstellen. Aber darüber gesprochen werden muss / kann / sollte auf jeden Fall.
Soziale Phobie ist eine psychische Erkrankung. Eine Psychotherapie ist ein richtiger Weg dies anzugehen. Eine Psychotherapie wird in diesem Fällen, sofern weitere Kriterien erfüllt sind (das erklärt ein Psychotherapeut in den ersten Stunden), von der Kasse bezahlt.
Dass deine Psychologin(???) (ich vermute Kinder- u. Jugendlchentherapeutin) dazu "nichts sagen" konnte, überrascht mich sehr.
Soziale Phobie ist eine recht häufige Angststörung. Jeder approbierte Psychotherapeut kann dir da auch ein Angebot machen. Ob es für dich passend ist, musst du dann selbst entscheiden.
Verhaltenstherapie geht sehr von der Symptomatik aus und wird meist zunächst mit Konfrontationstherapie arbeiten. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie betrachtet die Angst im Kontext von Beziehungen.
Beide Verfahren können auch als Gruppentherapien erfolgen.
Bei alle Ansätzen geht es aber zunächst darum, dass du Vermeidungsverhalten unterbindest (d.h. z.B. auch, dass dein Vater dir nicht mehr hilft) und dass du die Bereitschaft mitbringst, dich der Angst auszusetzen. Ansonsten wird eine Psychotherapie, egal bei wem, keine Möglichkeit darstellen.
Sobald eine Phobie etwas ist, das dein Leben beeinträchtigt, ist das ein Grund, eine Therapie zu beginnen. Und das was Du schilderst, ist schon recht heftig, weil Dich das ja tatsächlich daran hindert, ein normales Leben zu führen. Und genau das ist es, was Du einer Therapeutin auch dagen musst. Sozialphobien gibt es ja in einer weiten Abstufung. Das reicht von "ich bin sehr schüchtern" bis "ich kann kein normales Leben führen ohne Hilfe". Und Du bist ja schon eher bei dem letzteren. Wenn du nur sehr schüchtern wärest, würde man tatsächlich wohl sagen, dass Du einfach damit klar kommen musst. Da Du ja aber wie, Du selbst sagst, kaum in der Lage bist, das Haus zu verlassen ist das eine Sache, bei Der Du Hilfe benötigst und bei der du auch Hilfe bekommen wirst, wenn Du das auch in dieser Stärke schilderst.
Zu Beginn hatte ich auch "nur" eine soziale Phobie. Natürlich ist das ein Grund du leidest darunter und das ist der Punkt. Ich hab gehört,dass eine Verhaltenstherapie bei sozialer Phobie hilft. Ruf an,du wirst definitiv nicht abgelehnt.
Selbstverständlich reicht das aus. So, wie Du Deinen Fall schilderst, halte ich sogar einen Klinikaufenthalt für angebracht. Daran ist überhaupt nichts lächerlich. Es gibt viele Menschen, die unter sozialen Ängsten leiden. Das muss man behandeln. Oder willst Du nur noch in Begleitung aus dem Haus? Lass Dir vom Hausarzt eine Überweisung schreiben.