zusammenführung unsere Katzen klappt nicht, was tun?

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Prinzipiell stellt die Zusammenführung von Katzen eigentlich keine Zauberei dar, wenn Ihr ein paar grundlegende Dinge berücksichtigt. Habt vor allen Dingen Geduld, bislang scheint mir das Verhalten Eurer Fellnasen unter den gegebenen Umständen jedenfalls noch relativ normal zu sein.

Katzen sind revierbezogene Gewohnheitstiere und hassen Veränderungen, daher stellt der Einzug einer weiteren Fellnase natürlich einen besonderen Stress für beide Tiere dar. Es erfordert mitunter viel Zeit und Geduld, die Katzen aneinander - dabei den Neuankömmling an seinen neuen Lebensraum, und die bereits vorhandene Katze an den plötzlichen "Eindringling" in ihrem Revier - zu gewöhnen.

Als Faustregel wird bei Zusammenführungen zumeist empfohlen, dass die Katzen idealerweise von möglichst ähnlichem Charakter, in etwa gleichem Alter und vom gleichen Geschlecht sein sollten, wobei die beiden erstgenannten Punkte m.E. die wichtigeren sind. Spätere Revierstreitigkeiten wird man natürlich nie ganz ausschließen können.
Der etwas große Altersunterschied Eurer Fellnasen könnte dazu führen, dass der ältere Kater mit dem aktiven Jungspund nicht viel anzufangen weiß, und sich deshalb zunehmend zurückzieht. Andererseits könnte er sich aber auch irgendwann in der Rolle des Ersatzpapas bzw. großen Bruders für den Neuzugang gefallen.
Auch sobald Euer Katzenmädchen kastriert ist (i.d.R. im 6. Lebensmonat - der Kater ist doch hoffentlich längst kastriert?), könnte sich die Situation weiter entspannen.

Habt Ihr die gängigen Empfehlungen berücksichtigt, und sich die Fellnasen zunächst langsam aneinander gewöhnen lassen - z.B., indem Ihr sie zunächst in getrennten Räumen untergebracht habt?
Falls nicht, könnten die Probleme daraus resultieren, dass Ihr sie quasi unvorbereitet aufeinander losgelassen habt - was für beide Tiere natürlich eine besondere Stresssituation bedeutet, die u.U. noch nachwirkt.
Und wenn ich Deine Frage richtig verstehe, dann trennt Ihr die Katzen aktuell bei jeder (drohenden) Konfrontation? Auch dann werden sich die Fellnasen ja nie richtig kennenlernen können.

Der (Erst-)Kontakt zwischen Katzen verläuft oftmals ziemlich "rustikal". Naturgemäß finden sich die Fellnasen anfangs ziemlich doof, und müssen sich - manchmal leider im wahrsten Sinne des Wortes - erst "zusammenraufen". Wenn die Katzen also fauchen und knurren, oder zwischen ihnen auch mal die Fetzen fliegen, dann ist das soweit vollkommen normal - falls dabei allerdings auch mal Blut fließen sollte, müsst Ihr natürlich unbedingt einschreiten!

Verständlicherweise kann bei einer Zusammenführung niemand eine Erfolgsgarantie abgeben. Manche Katzen kuscheln nach wenigen Tagen zusammen im Körbchen, andere werden sich - weil die "Chemie" eben nicht stimmt - vielleicht auch nach längerer Zeit nur respektieren.

Habt Geduld, eine erfolgreiche Zusammenführung kann, muss aber nicht, durchaus einige Wochen oder auch Monate dauern - lasst Euch davon aber nicht entmutigen! Nach "nur" 10 Wochen würde ich da jedenfalls noch keine abschließende Prognose wagen wollen.

In vielen Fällen ist die bereits vorhandene Fellnase durch den "Eindringling" in ihrem Revier zunächst verunsichert (und u.U. auch ein wenig verängstigt), das scheint auch bei Euch der Fall zu sein. Auf der einen Seite ist es daher wichtig, dass Ihr Euch - auch wenn es vielleicht schwerfällt - nicht zu ausführlich mit dem Neuankömmling beschäftigt, damit sich der Kater nicht zurückgesetzt fühlt (das könnte dann zu Eifersucht führen).

Behandelt Euren Kater wie immer, und ggf. solltet Ihr Euch - zumindest anfangs - vielleicht noch etwas intensiver um ihn bemühen als vorher. Wenn er dann merkt, dass er keinen Grund dazu hat sich zurückgesetzt zu fühlen, sollte sich sein Verhalten eigentlich bald normalisieren.

Auf der anderen Seite besteht bei Zusammenführungen die Herausforderung stets auch darin, die Katzen möglichst gleich zu behandeln (auch der Neuzugang darf sich ja nicht vernachlässigt fühlen), und dabei keine zu bevorzugen - mithin also eine klassische Gratwanderung.

Idealerweise solltet Ihr möglichst viel Zeit für eine intensive Beschäftigung (gemeinsames Spiel, Schmusestunden, Leckerchen futtern, etc.) mit den Fellnasen einplanen. Dabei kommt es einerseits darauf an, mit ihnen gemeinsam zu spielen, sie ausreichend geistig und körperlich zu fordern und zu fördern, und sie dabei aneinander bzw. an Euch zu gewöhnen.

Andererseits tut es ihnen aber auch gut, sich mit ihnen mal getrennt voneinander zu beschäftigen, um dabei voll und ganz auf sie eingehen zu können. Dazu sind (neben Schmusestunden) z.B. Spiele hilfreich, die Erfolgserlebnisse bescheren (z.B. Futterlabyrinth, Katzenangel, Fummelbox, Clickertraining o.ä.).

Hilfreich ist es zudem, wenn Eure Fellnasen sich bei Bedarf in der Wohnung in ihre eigenen Bereiche (z.B. getrennte Zimmer, Katzenhöhlen, Kartons, abgesicherter Balkon etc.) zurückziehen können, um sich ggf. auch mal ein wenig aus dem Weg zu gehen.

Eine zusätzliche Hilfe könnten eventuell noch Verdampfer für die Steckdose (z.B. Feliway, beim Tierarzt oder im Fachhandel erhältlich) bieten, die spezielle Duftstoffe (Pheromone) freisetzen, und dadurch einen entspannenden Wohlfühleffekt auf Katzen haben können.

Auf alle Fälle solltet Ihr stets Ruhe bewahren (sonst überträgt sich Euer Stress noch zusätzlich auf die Katzen), den Fellnasen mit Aufmerksamkeit, Zuwendung, Geduld und Nachsicht begegnen, und sie keinesfalls bestrafen oder mit Liebesentzug reagieren (Katzen können Strafe ohnehin nicht mit ihrem Verhalten in Verbindung bringen).

Ich drücke die Daumen, dass die Zusammenführung gelingt!

Alles Gute und viel Erfolg!


Katzenkumpel  12.12.2017, 21:26

Herzlichen Dank für das Sternchen! *freu*

Weiterhin viel Erfolg und *ganzfestdaumendrück*!

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Also ich habe eine Freundin mit 2 Katzen, welche sich komplett nicht verstehen. Auch nach 7 Jahren nicht. Von daher kann es bei dir eventuell noch gut gehen. Es gibt aber auch die Gefahr, dass dies niemals was wird.

sag mal was soll der sch....???? sie war erst 6 Wochen alt bei der abgabe?????