Wieso ging das osmanische reich nach 1683 unter weil immer wird gesagt das es unterging aber nicht wie?

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Der Mongoleneinbruch 1402 stoppte die Expansion des Osmanischen Reiches nur kurzzeitig. Es folgte eine Blütephase und die Herrschaft Süleymanns dem Prächtigen, dessen Regentschaft auch in der heutigen Türkei oft stark verklärt wird. In dieser Zeit, dem 16. Jahrhundert erreichte die Ausdehnung des Osmanischen Reiches ihren Höhepunkt: 1529 hatte das Osmanische Herr den gesamten Balkan unterworfen und belagerte Wien. Doch bereits in dieser Zeit machten sich technische Rückständigkeit, ein stagnierender Handel mit Indien, Korruption und Aufstände und Landflucht bemerkbar, die zu einer Schwächung des Reiches führten.

Die Zweite Belagerung Wiens im Jahr 1683 leitete indes den Zerfall des riesigen Reiches ein: die europäischen Mächte sahen sich erneut der Bedrohung eines islamischen Heeres gegenüber. In der Folge Kämpfte das Osmanische Reich an mehreren Fronten gleichzeitig gegen Österreich, die Republik Venedig und Polen-Litauen. Der Russisch-Türkische Krieg zwischen 1768 und 1774 besiegelte schließlich den Niedergang des Imperiums. Als „kranker Mann am Bosporus“ stieg das Reich letztlich an der Seite des Deutschen Kaiserreichs in den Ersten Weltkrieg ein, auch weil die herrschenden Jungtürken im Krieg die Gelegenheit sahen, verlorenes Gebiet zurückzuerobern. Mit dem Ersten Weltkrieg gingen das Deutsche, wie auch das Osmanische Reich zu Ende. An ihre Stellen traten die Weimarer Republik und die Republik Türkei.

Der Islam hat einen Frühkapitalismus unterbunden das hatte Auswirkungen aufs Militär und das auf das Gebiet des Reiches.

Ab 1683 ist es mit dem Osmanischen Reich abwärts gegangen, weil die militärische Überlegenheit beendet war und es auch keine wirtschaftliche, technologische und kulturelle Entwicklung gab, um die verlorengegangenen Kompetenzen zurückzugewinnen. Den Todesstoß hat das Osmanische Reich erhalten, als Italien im September 1911 dem Reich den Krieg erklärte. Obwohl auch Italien keine besondere Kriegsmacht war, gewann es den Krieg, was wiederum die Balkanstaaten unter der Führung von Serbien ermunterte, dem Osmanischen Reich den Krieg zu erklären, den der Balkanbund gewann. Im Ersten Weltkrieg blieb dann dem Osmanischen Reich nichts anderes übrig, als auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten, da Italien sich auf jeden Fall weitere Teile der Türkei, vor allem die Kohlenreviere, einverleibt hätte. Das haben die Entente-Mächte Italien durch den Vertrag von London vom 26. April 1915 zugesichert, auch wenn Wilson, Präsident der USA, die nicht zur Entente gehörten, nach dem Krieg davon nichts wissen wollte. Dem Osmanischen Reich blieb also, obwohl die militärische Schwäche bekannt war, gar nichts anderes übrig, als sich zu wehren und auf einen Sieg der Mittelmächte zu hoffen. Deren Niederlage bedeutete dann das Ende des Osmanischen Reiches. Die Ironie des Schicksals ist, dass das Überleben des Osmanischen Reiches nur durch den Erfolg Österreichs, das man so lange bekämpft hat, erreicht worden wäre.

1683 erreichte das osmanische Reich seine maximale Ausdehnung und stand zum zweiten Mal vor Wien und hätte es fast erobert, scheiterten letztendlich dann aber doch, danach befand sich das osmanische Reich dann aufgrund der erheblichen wirtschaftlichen Rückstände und der ethnischen Situation dauerhaft in der Defensive und zerbrach dann schließlich nach dem ersten Weltkrieg.

Woher ich das weiß:Hobby – Finde Geschichte interessant, beschäftige mich viel damit

Hatte sicherlich mehrere Gründe. Ein ganz wesentlicher Grund ist das, was wir immer wieder beobachten können, auch heute: Als Angreifer hast du es IMMER schwerer als der Verteidiger. Du kennst das Land nicht, die Verteidiger wiederum schon und oft musst du sehr viel Blutgeld zahlen. Schau dir Russland in der Ukraine an, oder die Amerikaner in Vietnam und Afghanistan.

Ein anderer Grund, der hierbei speziell nachgesagt wird, ist die schlechte Organisation der Osmanen bei diesem Krieg. Organisation, Taktik und Kommunikation sollen einfach nicht funktioniert haben.

Darüber hinaus kämpften die Osmanen gegen eine starke Allianz. Zusätzlich dauerte die Belagerung Monate, stell dir das mal unter den damaligen Bedingungen vor. Keine richtigen Vorräte, schlechte Lebensbedingungen. Die Osmanen waren erschöpft.