Wie funktioniert die Birkenbihl Methode an Synthetischen Sprachen?
Beim Dekodieren mit der Birkenbihl Methode wird jedes einzelne Wort übersetzt, um den Sinn zu erfassen und gleichzeitig den Satzbau aufzunehmen, sowie Idiome aufzufassen. Doch das funktioniert nur bei analytischen Sprachen wirklich gut, denn es wird zwar empfohlen unbekannte grammatische Konzepte, wie Partikel im Japanischen zum Beispiel, einfach un-übersetzt zu übernehmen und einzukreisen - Doch bei einer deutlich synthetischeren Sprache als Deutsch, wird man bei den ganzen Flexionen und Konjugationen beinahe überrant von einzelnen Morphemen und man versteht fast gar nichts mehr. Bei Latein zum Beispiel fallen sogar Artikel (die halbwegs deutlich deklinierbar wären im deutschen) weg, um den Kasus in der Dekodierung aufzufassen. Stattdessen würde man sich dann doch in einem Wirrwar von Morphemen wiederfinden, einige Wörter, und dann ein Haufen von übernahmen, wie a mus tisn e ris ibus us ui uum; Welcher einem als Neuling doch gar nichts sagt...
PS: Analytische Sprachen sind die sprachen, mit wenig Konjugationen / Deklinationen aber dafür mehr "Wörter", mehr Präpositionen etc. Also: Der Mann der da wo an der Ecke stehen tut.
Synthetische Sprachen das Gegenteil, viele grammatische Konzepte: Des Mannes großen weiten Garten begutachtend, sehe ich viele aufgegrünte Blumen.
1 Antwort
Es ist völlig unerhrblich um welchen Sprachtypus es sich handelt.Bei der Birkenbihlmethode geht es darum Texte wortwörtlich zu lernen
Ich gehe heute Abend zur Schule
Bu akşam okula gideceğim
Dieser Abend Schule Laufen ich werde.
um so die Struktur der Sprache zu entdecken
Ja aber nicht jedes Morphem ist ja ein Wort. Ich gebe zu bei Agglutinativen Sprachen geht es ja fast noch. Aber wenn Deutsch beispielsweise den Kasus nur wirklich signifikant am Artikel festhält, und die andere Sprache eben nicht. Oder wenn es ganz Abstrakte Konstruktionen gibt.
Beispiel (Martial 1, 14):
Delicias, Caesar, lususque iocosque leonum uidimus
Vergnüngen, Caeser, Spiele-und Witze-und Löwen sehen-wir
Woher soll man jetzt aus der Interlinearübersetzung erkennen, ob es Witze der Löwen beziehungsweise über Löwen, und nicht Löwen der Witzen und der Spiele. Oder ob nicht alle vier Dinge gesehen werden? Hier gibt es keine Artikel an denen man das fest machen, wo hier jetzt genau Genitiv und sowas ist. Oder manchmal kreuzt sich die grammatische Information auch, selbst wenn man Artikel (die hier eben nicht existieren) dazu packt:
Regem Sol aspicit pulcher.
den König der Sonne ansieht-er der schöne
Wobei hier eindeutig erkennbar sein müsste, dass es sich in diesem Satz eben nicht um einen "Sonnenkönig" handelt, sondern die schöne Sonne (die in dieser Sprache eben männlich ist). D.h. Hier wird es mehrdeutig in der Dekodierung, was in der Zielsprache eindeutig ist.
Ich hab übrigens schon schlimmeres gesehen... Man blickt einfach nicht mehr durch, wenn da ein Haufen von Substantiven nebeneinander steht, die sich alle auf sich gegenseitig überkreuz beziehen, sofern man der Sprache nicht mächtig ist, und eben weil man die Grammatischen Morpheme nicht gut verständlich übertragen kann.