Wie an das Kindergeld kommen?
Ich bin momentan noch in der stationären Jugendhilfe untergebracht, habe seit fast zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, welche das Geld bekommt. Ich kann psychisch bedingt auch nicht noch einmal mit dieser Person in Kontakt treten, auf keine Art und Weise.
Sie hat mir von klein auf gedroht, dass ich das Geld nicht bekommen werde, sollte ich es mal wollen. Aktuell muss sie es ans Jugendamt zahlen, da die Jugendhilfe Anspruch darauf hat, wenn man im der stationären Unterbringung ist. Ich mache mein Abitur und bin im Sommer fertig. Ich habe vor über sechs Wochen einen Abzweigungsantrag gestellt, welcher bisher noch nicht bearbeitet wurde.
Wenn er früher bearbeitet werden sollte, würde ich das Geld ans Jugendamt überweisen. Jedoch ist das nur die Theorie, in der Praxis ist es ja noch gar nicht so weit.
In meiner Einrichtung kann mir keiner was sagen, außer dass es normal sei, dass es ewig dauert, bis diese Anträge bearbeitet werden und es so sein wird, dass ich erst weit nach meinem Auszug eine Rückmeldung erhalten werde.
Was könnte ich noch machen, um das zu klären? Meine Mutter wird mir definitiv nichts auszahlen werden und für mich ist jeglicher Kontakt unmöglich, vor den Baföganträgen fürchte ich mich jetzt ebenfalls schon. Das Geld wäre für den Zeitraum, in dem sie es bekommt, aber ich aus der Jugendhilfe raus bin, also verloren.
Keins meiner Elternteile wird mir Unterhalt zahlen, meine Mutter müsste das zumindest auch nicht, da sie nicht genug dafür verdient. Bei meinem Vater ist die berufliche Perspektive nicht geklärt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er aufgrund von Krankheit arbeitslos wird.
Zur besseren Info: Ich muss direkt nach dem Abi aus der Einrichtung ausziehen. Das ist das Problem.
2 Antworten
Wende dich mit deiner Betreuerin an das Jugendamt, ob es eine Möglichkeit gibt das ganze in ein Eilverfahren zu bekommen, weil du sonst ernsthaft von Obdachlosigkeit und Hunger bedroht bist, falls der Antrag nicht pünktlich durch ist.
Das Geld wäre nicht verloren wenn es an deine Mutter geht, du kannst das einklagen. Dauert nur leider eben auch wieder seine Zeit.
Lasse dir zudem schon jetzt Bescheinigungen ausstellen, bevor du dort ausziehen musst, dass das Verhältnis zu deinen Eltern massiv zerrüttet ist aus Sicht des Jugendamtes und deiner aktuellen Einrichtung und du keinen Kontakt zu denen hast. Dann können bei Bafög und Co. ggf. Härtefallregelungen gelten, womit du die Anträge schneller ohne die Nachweise deiner Eltern durch bekommen könntest. Da ist es immer gut, Belege von offiziellen Stellen zu haben und nicht nur die eigene Aussage. Ist keine Garantie dass es geht, aber erhöht die Chancen.
Danke für die Tipps. Meine Betreuer unterstützen mich leider kaum. Ich werde mal versuchen, das mit ihnen zu besprechen.
Frag doch erstmal da nach, wo du den Antrag gestellt hast.