Welchen Sinn macht es, eine Trauerweide zu sein?
Bäume haben ja allerlei Formen. Überwiegend ragen die Äste waagerecht ab oder leicht senkrecht gen Himmel. Vielfach begründen Schutzmechanismen vor Frass, Kälte und Verdunstung die Baumform.
Die Trauerweide als Naturbaum bildet jedoch eine Art Zelt, ihre Äste hängen herab - welche Sinn hat das für den Baum?
Ursprünglich kommt sie aus der nordöstlichen Hemisphäre bis hinauf nach Sibirien.
5 Antworten
Eine Optimierung der Natur - mir wuerden folgende Ueberlebensvorteile einfallen
- Durch die Schattierung des Bodens verminderte Verdunstung, weniger Wassermangel
- Durch Schattierung weniger Konkurrenzdruck im direkten Stammumfeld
- Mehr Blattmasse -> Photosynthese
Das hat mit dem einfangen von Licht zu tun. Und zwar in Wälder, wo diese Bäume nicht bis ins Kronendach kommen. Nix Kälte, Wärme oder so….🤭🙋♂️
Solche Trauer- oder Pendulaformen überdauern normalerweise im Unterstand der Wälder. Die an den schirmartig überhängenden Zweigen positionierten Blätter können die durch den Oberbestand durchtretende Streustrahlung besser nutzen. Ändert sich der Lichteinfall, weil beispielsweise der Oberbestand nach Windbruch sich verringert, entwickeln solche Trauerformen normalerweise aus ruhenden Knospen einen steil aufrecht wachsenden Trieb, der aber häufig nach einem entsprechenden Längenwachstum erneut überhängt. Solche natürlich auftretenden Formen sind durch züchterische Eingriffe verstärkt worden und finden sich gelegentlich als Solitärbäume in Parks und Grünanlagen.
Dies ist ein sehr interessanter Gedanke. Bei der Trauerweide handelt es sich um eine der ältesten Pflanzenspezies; sie hat sich im Laufe der Evolution für verschiedene Umstände geschaffen. Die Trauerweide ist in erster Linie ein Schutz vor der Kälte, daher sind ihre Äste senkrecht nach unten gerichtet. Sie können jedoch auch zum Schutz vor Feuchtigkeit oder Hitze dienen
In dem Platz zwischen Hauptstamm und den Ästen kann sich gut vieles ansammeln, wärme, kälte, Feuchtigkeit, Kompostierbares, jegliches halt, im Winter wirds wohl etwas wärmer dort sein auch wenn mans nicht merkt...
So kann der Baum mit relativ wenigen Ästen, relativ dichtes Blattwerk haben. Die können halt einfach runterhängen, dann brauchst du nicht so viele kleine äste.
Danke, sehr interessant. Ich hätte vermutet, dass die Trauerweide in ihrer ursprünglichen Heimat ähnlich wie bei uns in vorderster Reihe an Wasserläufen steht, und nicht im Wald. Und um in vorderer Reihe genug Licht zu bekommen, biegt sie ihre Äste hinaus über den Fluss/Bach....