Welche Kampfsport Art bringt in der Selbstverteidigung am wenigsten?

Naja, jede Kampfsportart kann dir zur Selbstverteidigung helfen. Es gibt eben ein paar "Todsünden" im Kampfsport, die den Nutzen reduzieren.

Leichtkontakt: Wenn du nicht spürst wie es sich anfühlt richtig geschlagen/getreten/geworfen zu werden, kann es dich schnell aus der Fassung bringen wenn es dann mal passiert. Das betrifft z.B. Shotokan Karate oder Leichtkontaktkickboxen

zu strenges Regelwerk: Du trainierst eben immer den Regeln entsprechend und wenn etwas zu viele Einschränkungen hat, wirst du mit Angriffen die du nicht trainiert hast schwer klarkommen. Das betrifft Dinge wie Teakwon Do, wo der Kopf praktisch nie angegriffen wird, aber auch Vollkontakt Stile wie modernes Judo oder das meiner Erfahrung nach viel zu overratete klassische Boxen.

Waffen: Jede Kampfsportart die ohne Waffen nicht anwendbar ist wie Zielschießen, Kendo, Fechten, Kyudo usw. ist für die zivile Selbstverteidigung, zumindest in Deutschland, völlig nutzlos. Selbst als Polizist oder Soldat wirst du über 80% der Zeit unbewaffnet herumlaufen und zum Zeitpunkt eines unvorhergesehenen Angriffs ist die Wahrscheinlichkeit das du eine Waffe dabeihast und auch die Zeit hast sie herauszuholen so unfassbar gering dass es einfach keine Relevanz hat.

Und das schlimmste von allem, kein Wettkampf:

Wettkämpfe sind der EINZIGE Pressure Test den es im Kampfsport gibt. Ein Stil kann super tolle Kampftechniken, Würfe, Schläge und Kicks haben, sobald der Vergleichskampf fehlt, gibt es keine Möglichkeit mehr zu unterschieden was nützlich ist und was nicht, es gibt keine Möglichkeit ein Verständnis davon zu erlangen wie man sich im Kampf bewegt und wie der Körper agiert. Auch die beliebte Aussage "Es gibt einen großen Unterschied zwischen Kampfsport und einem echten Straßenkampf" ist dahingehend dumm. Ja, es gibt diesen Unterschied. Aber intensives MMA Training bereitet dich um ein Vielfaches besser auf einen echten Kampf vor als gegen Pratzen zu hauen und Kombinationen gegen kooperierende Partner zu üben.

Kampfstile die mir in dieser Hinsicht besonders negativ aufgefallen sind, sind unter anderem Aikido, Krav Maga und Wing Chun.

Gesundheitsübungen wie Tai Chi oder Yoga zähle ich jetzt mal nicht dazu, weil sie auch gar nicht den Sinn haben das man damit kämpfen kann. Auch diese Chi-Kräfte Energieschild Laute zähle ich nicht, weil das eher Sektenanhänger sind als Kampfsportler.

Natürlich können auch Kampfstile mit einem dieser Probleme gut zur Selbstverteidigung funktionieren. Judo und Boxen sind sicher nützlich um sich zu verteidigen, trotz des strengen Regelwerkes.

Als erstes wohl der ganze Energie/Eso Kram.

Von den Systemen die echte Kampfsport Systeme sein wollen meiner Meinung nach Aikido.