Welche Gründe für Migration aus dem Osten ins Ruhrgebiet gab es (19.Jh)?

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Im 19. Jh. ergab sich ein Bevölkerungsüberschuss durch Verbesserungen in der Landwirtschaft. Gleichzeitig stagnierte der Arbeitskräftebedarf in diesem Wirtschaftszweig oder sank sogar durch die Industrialisierung. In den ländlich geprägten östlichen Gebieten Preußens (Ost-/Westpreußen und Pommern) kam es dadurch zu einer Abwanderung in die industriell geprägten Gebiete (Ruhrgebiet, Oberschlesien, Mitteldeutschland, Berlin), da die Nachfrage nach Arbeitskräften das örtliche Angebot bei weitem überstieg. Zugleich gab es im Osten kaum größere Industriebetriebe. Ein weiterer Aspekt ist sicherlich die konservative Gesellschaft der man entfliehen konnte - es herrschte durchaus ein nicht zu unterschätzendes Maß an obrigkeitlicher und v.a. gutsherrlicher Bevormundung vor, der die persönliche Freiheit einschränkte, ganz zu Schweigen von den beruflichen Perspektiven. Die Menschen sind also abgewandert - klassische Binnenmigration (wie heute).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung