Wave Gotic Anhänger haben keine Scheu, sich in Leipzig zu Pfingsten zu präsentieren, warum scheuen es aber Crossdresser?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beim Anblick von Gotic-Leuten ist man zunächst sprachlos, weil die Unterschiedlichkeit der Gestaltungsmöglichkeiten sehr breit aufgestellt sind. Da es oft auch zusammengehörige Paare sind, scheinen sexuelle Motive nicht oder kaum vorhanden zu sein. Bei Crossdressern steht das sexuelle Motiv im Vordergrund, schwul oder lesbisch zu sein und dafür zu kämpfen, das den homophob eingestellten Leuten innerlich widerspricht. Eine allgemeine Zunahme von Homophobie geht auch auf die Zunahme von Ausländern mit islamischen Religions- und Lebensvorstellungen zurück. Ich empfinde, dass es etwa noch vor fünf Jahren einfacher war, als femininer Mann durchs Leben zu gehen.

Meine Theorie wäre, dass gar nicht Schwulenhass das Motiv ist, sondern die Irritation, wenn man einerseits lustvoll aus dem Augenwinkel eine aufgebrezelte Frau zu vernehmen scheint, und dann beim genaueren Hinsehen den Umstand, sich geirrt zu haben, wie eine kalte Dusche empfindet.

Das gibt es auch in Hetero-Varianten, z.B. eine schlanke Frau von hinten mit langem wallenden Haar und sexy Outfit, die mit den Hüften schwingt und wenn sie sich umdreht schaut man in ein zerfurchtes altes, verlebtes Gesicht. Ist dann irgendwie fast ein Schock.


gb200 
Fragesteller
 19.05.2024, 18:59

Tatsächlich gibt es solche Ereignisse von der anscheinend schönen Frau, die beim näheren Hinsehen genau das Gegenteil erblicken lässt. Man macht dann eine enttäuschende Mimik oder unter zugegenseienden Männer abwertende Bemerkungen. Aber von Hass dürfte da keine Rede sein, schlimmstenfalls eine abwinkende Geste.

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RonaId  19.05.2024, 19:09
@gb200

Stimmt. Aber es gibt da noch etwas, was das ganze bei Männern verstärkt. Eine Frau, die man hässlich findet, stößt sofort ab.
Bei Männern hingegen kann man sich nie absolut sicher sein, dass man nicht bis zum Schluss getäuscht wurde.
Den Begriff "homophob" vermeide ich, da er einen irreführenden Bedeutungswandel erfahren hat. Ich sage dazu entweder homohassend oder homo-avers, um das zu unterscheiden.
Letzeres sei ein instinktiver Ekel vor homoerotischer Annäherung bzw. eigener Fehlinterpretation. Unreflektierte Menschen vermischen beides leider oft.

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gb200 
Fragesteller
 19.05.2024, 20:28
@RonaId

Erotische Annäherungen von Hetero- Männern ekeln mich auch an, z.B. wenn zwei Saufkumpels am Biertisch sitzen und sich nach dem x-ten Bier die Arme um den Hals des anderen Legen und sich zuprosten. Und wenn das zwei Schwule tun, sollten doch die Heterozuschauer erhaben genug sein, um sich ihrer Hetero-Sexualität erfreuen und dem Schöpfer dafür dankbar sein.

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RonaId  19.05.2024, 21:16
@gb200

Ich werte diese Abneigung gar nicht. Auch schwule Männer, die sich vor einer feuchten Vagina ekeln, sind voll in Ordnung. Und Kinder finden es oft eklig, sich vorzustellen, wie Papa den Pullеrmann in Mamas Mumu steckt. Das ist alles normal und sollte nicht mit Intoleranz in einen Topf geworfen werden. Schließlich sind Kinder auch nicht "heterophob".

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gb200 
Fragesteller
 20.05.2024, 09:38
@RonaId

Sehr nachdenkenswert!

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