Wer waren die Feinde und Freunde von Martin Luther?

5 Antworten

Ergänzend zu meinen Vorrednern möchte ich daran erinnern, dass Luther nicht nur schwerste Auseinandersetzungen mit den Gegnern in Rom und in Gestalt weltlicher Antichristen hatte. Kaum war die Sache der Reformation in Gang, entstanden aus den Reihen derer, die sich auch evangelisch nannten, es aber nicht waren, schwerste Gegner, die Luther zu dem Zitat veranlassten, die schlimmste Anfechtung seien die falschen Brüder. Ich meine sein Ringen um die Bilderstürmer, die er in den Invokavitpredigten zum Frieden mahnen musste, weiter seinen Kampf gegen die Wiedertäufer, die Gegner der Kindertaufe waren und dazu aufriefen und einluden, sich noch einmal taufen zu lassen, ferner seine Schriften gegen die Schwärmer, die auf Bibel und Bekenntnis gänzlich verzichten wollten und sich auf den in ihnen angeblich wohnenden und redenden Geist (Gottes) beriefen und zugleich Müßiggang pflegten und dauernd vom 1000jährigen Reich sprachen, das sie gewaltsam errichten wollten. Alle anfänglichen innerprotestantischen Abspaltungen (Sekten) sind für mich Symptome, die es seit 500 Jahren gibt, heute besonders: a) Biblizisten und Fundamentalisten, die wie die Bilderstürmer ein Bibelwort aus dem Zusammenhang reißen und damit ihr absonderliches Verhalten begründen und nicht selten neue Sekten aufmachen.
b) Bekämpfer der Kindertaufe (zu denen Luther NIEMALS zählte) - auch heute gehen Prediger hausieren und bewegen kindgetaufte Christen zur "Großtaufe" (im Jordan, im Baggersee, in der Badewanne... - alles schon passiert!!!). c) das, was Luther Enthusiasten oder Schwärmer nannte, begegnet heutzutage meines Erachtens weithin in extremen Gruppen der sogenannten Pfingstbewegung, wo die paulinische Ordnung des Gottesdienstes weithin nicht beachtet wird, Bibel und Bekenntnis in den Wind geschlagen, SPezialoffenbarungen, Gefühlsduseleien, Visionen und nicht nachprüfbare Träume über Gottes Wort gestellt werden. Luther: "Alles, was vom Geist Gottes ohne das Wort gerühmt wird, das ist der Teufel". Paulus: "Der Teufel verkleidet sich zu einem Engel des Lichts." (gegen die Überapostel in Korinth, die auch schon Schwärmer waren und Christen mit weniger spektakulären Geisterfahren verachteten). In vielen Grüppchen, die sich vom Bekenntnis der großen Kirche getrennt haben, ist denn auch das Reden vom 1000jährigen Reich eine Art Lieblingsthema.

Schau Dir den Film "Luther" an. Er beantwortet Dir alle Deine Fragen ausführlich. Luthers Feinde waren die katholische Kurie bis hin zum Papst, samt den papsthörigen Kurfürsten.

Freunde fand er im Kurfürsten von Wittenberg, dem Kurfürsten von Sachsen, Georg Spalatin (Geheimsekretär von Friedrich dem Weisen), Johannes Bugenhagen (Reformator in Deutschland und Skandinavien), der Lehrer und Philosoph Philipp Melanchton, und natürlich Katharina von Bora, seine Frau. Die Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollzähligkeit, denn es sind nur die Leute, die mir spontan eingefallen sind. Ich hoffe es hilft Dir trotzdem.

ok ich helfe dir mal als pfarrer bei den hausaufgaben....

erstens unterscheidet man zwischen staatlichen und kirchlichen gegner, in der hauptsache also papst und kaiser. für den papst verhandelte kardinal cajetan in augsburg, für den kaiser professor eck in leipzig. der kaiser schickte luther zur strafe in die reichsacht, der papst schickte ihm eine bannbulle, die luther öffentlich verbrannte. luther wendete sich aber vor allem gegen den ablasshandel, wie ihn der dominikanermönch tetzel betrieb...


kurtjohann  14.06.2009, 20:51

also ich finde, du könntest wenigestens mal danke sagen..nix für ungut

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Die Frage ist in dieser Form vermutlich falsch formuliert, sie müsste korrekt lauten: Wer waren die Feinde und Freunde ...? Dazu gibt es einige z.T. richtige Antworten, wobei zu sagen ist, dass M.L. nicht die Bannbulle verbrannt hat, sondern die Bannandrohungsbulle.

Für mich bis heute moderner und revolutionärer als Luther und gleichzeitig der unbekannteste Gegenspieler Luthers ist Sebastian Franck. Seine Ansichten sollten noch realisiert werden. 

Eine Kernaussage: "Von den vier zwieträchtigen Kirchen, deren jede die andere hasst und verdammt."
Er macht

 an Religionsgrenzen nicht halt. So versteht er beispielsweise "Türken" – bei ihm eine Metapher für Muslime – als Glaubensbrüder.

Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/das-christentum-des-herzens-der-mystiker-sebastian-franck.2540.de.html?dram:article_id=350468