Was sagt ihr zu Pronomen ändern?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Persönlichkeitsstörung 53%
Normal 37%
Etwas anderes 11%

5 Antworten

Wenn man sich damit wohl fühlt, warum nicht? Ich hätte kein Problem damit, häufig die Pronomen in Bezug auf jemanden zu wechseln, solange ich dann nicht irgendwann durcheinander komme. In diesem Fall würde ich der Person dann allerdings zur Nutzung einheitlicher, neutraler Pronomen raten oder es muss eine andere Lösung gefunden werden. Nur wenn jemand nur aus Spaß andere Leute darum bitten würde, die Pronomen zu ändern, fände ich das nicht gut. Es sollte meiner Meinung nach schon ein Unwohlsein mit den zuvor verwendeten Pronomen oder zumindest ein größeres Wohlbefinden mit den nun verwendeten oder etwas ähnlich bedeutsames dahinterstecken.

Ich habe in einem früheren Beitrag bereits erläutert, weshalb ich es nicht für eine Persönlichkeitsstörung halte, Genderfluid zu sein (sprich eine veränderliche Geschlechtsidentität zu haben, nähere Erklärung gern auf Nachfrage). Der folgende Text ist also nur eine abgewandelte Form davon.

Um eine Persönlichkeitsstörung zu besitzen, müssten Personen, die ihre Pronomen häufig ändern, die Definition einer Persönlichkeitsstörung erfüllen, welche laut Wikipedia in der ICD10 die Folgenden sind:

Klinisch wichtige, meist länger anhaltende Zustandsbilder

Ein anhaltendes Bild des Zustands findet sich definitiv, nämlich im Wechsel der bevorzugten Pronomen, vermutlich weil man sich mit den jeweiligen eben am wohlsten fühlt (Personen, die das nur aus Jux tun, lasse ich außer Acht). Ob das klinisch wichtig ist, bezweifle ich allerdings.

und Verhaltensmuster. Ausdruck des charakteristischen, individuellen Lebensstils,

Eine Person, die ihre Pronomen ändert, hat pauschal kein anderes Verhalten und lebt auch nicht anders als der Rest.

des Verhältnisses zur eigenen Person

Das Verhältnis zur eigenen Person ist definitiv anders als bei Personen, die ihr ganzes Leben bei den ihrem biologischen Geschlecht zugeordneten Pronomen bleiben. Allerdings findet sich ein ähnliches Verhältnis bei Trans-Personen, die ihre Pronomen im Laufe der Transition ein einziges Mal zu denen des empfundenen Geschlechts ändern. Das kommt also eher Transidentität nahe, als einer Persönlichkeitsstörung.

und zu anderen Menschen.

Eine Person mit veränderlichen Pronomen kann andere Menschen theoretisch exakt genauso behandeln wie jede andere.

Tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen.

Es müsste einheitliche Verhaltensmuster bei allen solchen Personen geben, damit dieser Punkt auf die Veränderung der Pronomen an sich zutrifft und nicht nur eine Person, die solche Verhaltensweisen zeigt, zufällig auch häufig ihre Pronomen verändert. Da mir nicht bekannt ist, dass das der Fall ist, halte ich diesen Punkt ebenfalls für nicht zutreffend.

Deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen

Wie im Abschnitt "des Verhältnisses zur eigenen Person" gesagt, kommt diese Abweichung, wenn sie denn existiert, eher einer Transidentität nahe als einer Persönlichkeitsstörung.

und in den Beziehungen zu anderen.

Eine solche Person ist wie gesagt zu denselben Interaktionen fähig wie Männer und Frauen.

Verhaltensmuster meistens stabil und beziehen sich auf vielfältige Bereiche des Verhaltens und der psychologischen Funktionen.

Da es wie gesagt meines Wissens nach keine einheitlichen Verhaltensmuster gibt, ist dieser Punkt meines Erachtens nach ebenfalls hinfällig.

Meist persönliches Leiden

Wie es bei bei Transmännern und -frauen oft mit den Pronomen ihres biologischen Geschlechts ist, mag bei Personen, die ihre Pronomen häufig verändern, ein Leidensdruck durch die jeweils zuvor verwendeten Pronomen auftreten, aufgrund von welchem sie sie dann überhaupt verändern. Dies ist dann aber wieder eher ein Anzeichen für Transidentität als für eine Persönlichkeitsstörung.

und gestörte soziale Funktionsfähigkeit.

Dies trifft wie gesagt nicht pauschal zu.

Ich kann nur zu dem (wenn auch absolut unprofessionellen) Schluss kommen, dass es keine Persönlichkeitsstörung nach ICD10 ist, häufig die Pronomen zu verändern. Dies schließt natürlich nicht aus, dass einzelne oder sogar viele Personen, die dies tun, zusätzlich noch eine Persönlichkeitsstörung besitzen, aber die Pronomen zu ändern an sich ist keine Persönlichkeitsstörung.

Quellen:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Transsexualit%C3%A4t https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung

Normal

Ich bin genderfluid und damit verändert sich meine Geschlechtsidentität und damit auch meine bevorzugten Pronomen. Ich bin eigentlich immer mit allen Pronomen einverstanden, aber die die ich BEVORZUGE verändern sich. Was soll daran bitte so schlimm sein? Ich kann nichts dafür, dass ich genderfluid bin, das ist angeboren...

Ich bin außerdem 15 Jahre alt ;)


AlexF6  24.04.2022, 16:26

man kann sein Geschlecht nicht verändern

Und nein es ist nicht angeboren

0
Snowflaky  24.04.2022, 16:36
@AlexF6
man kann sein Geschlecht nicht verändern

Das Geburtsgeschlecht (biologische Geschlecht) nicht, aber man kann sich durch Transition dem Geschlecht anpassen, als das man sich fühlt.

Und bei genderfluiden Menschen ändert sich nicht das körperliche Geschlecht, sondern das Geschlechtsempfinden, also die Geschlechtsidentität.

Und nein es ist nicht angeboren

Genderfluidität ist genauso wie Weiblichkeit, Männlichkeit, Transsexualität, usw. angeboren.

0
AlexF6  24.04.2022, 16:53
@Snowflaky

auch durch eine Transition hat man immernoch grösstenteils Zellen des biologischen Geschlechtes

Und sowas wie eine "Geschlechtsidentität" ist nur ideologischer schwachsinn

inwiefern sollen "genderfluidität" etc angeboren sein?

Und wie definierst du Männlichkeit und weiblichkeit?

0
Snowflaky  24.04.2022, 18:55
@AlexF6
auch durch eine Transition hat man immernoch grösstenteils Zellen des biologischen Geschlechtes

Habe ich dagegen etwas gesagt? Ich sagte, dass man sich "dem Geschlecht anpassen kann, als das man sich fühlt" (also sich ihm annähern kann).

Und sowas wie eine "Geschlechtsidentität" ist nur ideologischer schwachsinn

Und das begründest du wie?

inwiefern sollen "genderfluidität" etc angeboren sein?

Das Geschlecht (das biologische Geschlecht sowie die Geschlechtsidentität) ist angeboren. Wenn man Cis-männlich ist, ist das angeboren. Genauso wenn man transmaskulin, Agender oder eben genderfluid ist.

Und wie definierst du Männlichkeit und weiblichkeit?

Männer sind für mich alle Menschen, die sich als männlich identifizieren und Frauen alle, die sich als weiblich bezeichnen.

0
AlexF6  24.04.2022, 19:44
@Snowflaky

"Wenn man Cis-männlich ist, ist das angeboren. Genauso wenn man transmaskulin, Agender oder eben genderfluid ist."

Es ist nur möglich als Mann oder Frau(oder Zwitter) geboren zu werden. Niemand wird als genderfluid geboren.

"Männer sind für mich alle Menschen, die sich als männlich identifizieren und Frauen alle, die sich als weiblich bezeichnen."

Jemand mit allen Merkmalen eines Mannes( xy-chromosome, eine Prostata, etc) ist nicht eine Frau nur weil er sagt er ist eine Frau .Das ist nicht wie Biologie funktioniert. "Facts dont care about your feelings"

0
Snowflaky  25.04.2022, 13:37
@AlexF6
Es ist nur möglich als Mann oder Frau(oder Zwitter) geboren zu werden. Niemand wird als genderfluid geboren.

1. "Zwitter" ist oftmals keine korrekte Bezeichnung und veraltet. Heutzutage wird dies "Intersexualität" genannt.

2. Körperlich (!) kann man tatsächlich nur männlich, weiblich oder intersexuell geboren sein, doch die Geschlechtsidentität (genderfluid, Agender, Bigender, Pangender, Demigirl, usw.) hängt nicht von Chromosomen und Co. ab, ist aber trotzdem angeboren.

Jemand mit allen Merkmalen eines Mannes( xy-chromosome, eine Prostata, etc) ist nicht eine Frau nur weil er sagt er ist eine Frau .

Natürlich ist diese Person eine Frau. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie schlimm sich Geschlechtsdysphorie (Unwohlsein mit dem eigenen Körper) für Trans* Personen anfühlt? Sie ist ein Grund für die hohe Selbstmordrate bei Trans* Personen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es sich alles andere als gut anfühlt, wenn die Geschlechtsidentität nicht mit dem eigenen Körper übereinstimmt!

Das ist nicht wie Biologie funktioniert. "Facts dont care about your feelings"

Die Existenz von Transpersonen hat biologische Ursachen. Es gibt männliche sowie weibliche Gehirne (und auch Gehirne, die weder das eine noch das andere sind) und wenn die Gehirnstruktur nicht mit dem körperlichen Geschlecht übereinstimmt, ist man Trans, da man dadurch Dysphorie (Unwohlsein im eigenen Körper) bekommt.

0
AlexF6  25.04.2022, 15:16
@Snowflaky

""Zwitter" ist oftmals keine korrekte Bezeichnung und veraltet. Heutzutage wird dies "Intersexualität" genannt."

Es wird heutzutage zwar eher intersexuell genannt was aber nicht heisst dass der Begriff Zwitter falsch ist.

"Natürlich ist diese Person eine Frau. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie schlimm sich Geschlechtsdysphorie (Unwohlsein mit dem eigenen Körper) für Trans* Personen anfühlt?"

Nein,er ist dann keine Frau nur weil er sich so fühlt. Ich kann ja auch nicht zB 70 sein nur weil ich mich so fühle. Nur weil sich jemand so fühlt ist es nicht die wahrheit. wie schon gesagt: "Facts don't care about your feelings"

"Es gibt männliche sowie weibliche Gehirne"

Die Unterschiede männlicher und weiblicher Gehirne haben alle nichts mit dem Geschlecht zu tun sondern sind nur Dinge wie bessere Objekterkennung und Verarbeitung der Gesichter

"die Gehirnstruktur nicht mit dem körperlichen Geschlecht übereinstimmt, ist man Trans, da man dadurch Dysphorie (Unwohlsein im eigenen Körper) bekommt."

Der Ursprung von Genderdysphorie ist nicht die Gehirnstruktur sondern hat viele Auslöser wie zB BPD(Borderline), Autismus, soziale Ansteckung, Probleme bei der Akzeptanz eigener homosexueller Gefühle, Traumata, etc

0
Etwas anderes

Die Frage bzw. Beschreibung riecht mal wieder nach Stimmungsmache... *seufz*

Interessant, dass "sehr junge Kinder 9-12" englische Pronomen haben sollten...

Aber falls es ernst gemeint war: Das kann unzählige Gründe haben, von Harmlosigkeiten wie Genderfluidity bis hin zu gefährlichen narzisstischen Störungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – staatl. gepr. Übers. und absoluter Sprach(en)nerd

lololol30 
Fragesteller
 01.09.2021, 21:39

diese „sehr jungen kinder“ betiteln sich mit den „englischen pronomen“!

0
rei2017  01.09.2021, 21:45
@lololol30

Und woher kennen die englische Pronomen? 🤔 Und wie hätten die gerne, dass man die verwendet? Ich rede mit Kindern selten englisch.

0
lololol30 
Fragesteller
 01.09.2021, 21:46
@rei2017

Aus sozialen Medien. Und da es keinen Sinn macht wie man merkt wollte ich wissen ob sowas noch normal ist oder nicht.:)

0
rei2017  01.09.2021, 22:05
@lololol30

Solange man nicht weiß, was man tut, eher nicht. Aber: Ich tippe mal auf Selbstfindungstrip im Rahmen der Pubertät, nämlich durch Nachahmen und Ausprobieren. Als krank würde ich sie deswegen nicht abstempeln. Ich würde auch vermuten, dass die relativ schnell bei einem Satz Pronomen hängen bleiben. Und dann weiß man ja, woran man ist.

Ein Problem sehe ich in diesem ganzen Englischzeug. Ich spreche es relativ fließend (einschließlich "Genderslang") und fast täglich mit Muttersprachlern und finde trotzdem, dass einem das nicht so nahe geht, wie die Muttersprache. Ich vermute, die "spüren" nicht unbedingt, was sie tun.

Andersrum dürften auch ein paar dabei sein, die ihr Pronomen einmalig gewechselt haben. Englisch macht da das Selbsteingeständnis leichter. Letzteres hab ich mit ähnlichen Dingen selbst erlebt. Da war das Gespräch mit den Eltern auf deutsch dann extralustig. Nicht.

Meine Meinug: Lass-se machen.

0
rei2017  01.09.2021, 22:25
@lololol30

Lieber so, als dass sie sich mit 30-40 erhängen oder vor den Zug werfen, wie es früher und teilweise noch heute bei Homosexuellen der Fall war, die Angst vor dem Stigma hatten oder mit sich selbst nicht klargekommen sind...

0
marlynator  01.09.2021, 23:50

Die Pronomen stehen nur auf Englisch da zum besseren Verständnis ;)

Natürlich ist es auf Deutsch dann auf deutsch…

Das weißt du genau so gut wie ich xD

1
rei2017  02.09.2021, 00:25
@marlynator

Sorry, ehrlich gesagt blick ich bei deutschen NBs selbst nicht ganz durch bzw. weiß nicht, was gängig ist. Ich kenne bisher keine/n näher bzw. hat mir noch kein/e Bekannte/r gesagt, dass er/sie NB wäre. Aber das "they" scheint sich ja schon eigeschlichen zu haben, wenn man reddit Glauben schenken darf. Ich denke, du weißt, dass nichts davon böse oder anderweitig wertend gemeint war - außer dem Hieb gegen Stänkerer.

P. S.: Was sind deine Pronomen? 😄

0
marlynator  02.09.2021, 10:47
@rei2017

Viele nb Deutschen verwenden They/Them im Englischen und Neopronomen wie Dey/Denen im deutschen. Ist ziemlich einfach zu verwenden.

Ich kenne aber einen Nicht-Binären der Er/Ihm auf Deutsch aber He/They auf englisch verwendet.

Ich verwende im englischen They/He/She Aber im deutschen nur Er/Sie. Quasi im Wechsel.

Pronomen sind nicht immer equal zum Gender, wie du siehst xD

PS: Und deine Pronomen? 👀

1
rei2017  03.09.2021, 00:55
@marlynator

Interessant, interessant!

Ich bin mit sie (she/her) ganz zufrieden. In Sprachen mit neutralen Pronomen (they / hen) hab ich damit aber auch kein Problem. Wird online eh immer gängiger, einfach they zu sagen.

1
Normal

Heute bin ich "er", weil ich mich männlich fühle, gestern war ich "sie". Na und?