Was passierte wenn man im mittelalter zugab das man schwul ist?

6 Antworten

Homosexualität im Mittelalter wurde damals als Sodomie bezeichnet und Homosexuelle als Sodomiten, also ein Begriff, der damals eine andere Bedeutung hatte als heute. Nicht im gesamten Mittelalter wurde Homosexualität bestraft, im frühen Mittelalter und bis ins Hochmittelalter wurde es zumindest geduldet. Doch im späteren Mittelalter, so ab Ende des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts gewann die Kirche immer größere Macht und das spiegelte sich auch in der Sexmoral wieder. Sex zwischen Man und Frau diente laut Kirche damals nur zur Zeugung von Kindern, alles darüber hinaus war eigentlich verboten und wurde auch unter Strafe gestellt. Noch härter traf es aber gleichgeschlechtliche Paare, Homosexualität wurde ab dieser Zeit hart bestraft, oft mit dem Tod durch Enthauptung oder dem Scheiterhaufen, es war quasi wider der Natur, weil es zudem auch nicht der Kinderzeugung diente. Homosexualität konnte im Spätmittelalter nur noch versteckt bzw. geheim ausgelebt werden, weil man um sein Leben fürchten musste. Das war nicht nur bei Männern so, auch bei Frauen. Frauen die im Mittelalter nicht verheiratet waren, waren sehr verdächtig und konnten so schnell als Ketzerinnen (wegen Verdacht des gleichgeschlechtlichen Sex) oder als Hexen verurteilt werden (wegen Teufelsbuhlschaft), denn als Frau unverheiratet zu sein und keine Kinder zu haben galt quasi als absolut unnormal und unchristlich.

Da im Mittelalter Leute nicht wussten, was schwul überhaupt bedeutet, hätte man dich erstmal fragend angeschaut. Es gab den Begriff der Sodomie, der Analsex unter Männer beschrieb. Viel mehr war aber über Homosexualität auch nicht bekannt. Im Mittelalter dachten viele Menschen Homosexualität sei eine Ersatzbefriedigung, bspw. weil man keine Frau hat, schläft man nun mit einem Mann, da man seine Triebe nicht im Griff hat. Dies wurde natürlich negativ gesehen und auch moralisch verurteilt. Gleichzeitig war es wohl nie so einfach homosexuelle Beziehungen zu verstecken und geheim zu leben wie im Mittelalter. Etwas was niemand kennt, kann auch niemand vermuten. Eine enge Männerfreundschaft nach außen kann innen eine schwule Liebe sein und niemand hätte einen Verdacht gehabt...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selber schwul

Weggesperrt wurde man in keinem falle da es gefängnisse wie wir sie heute kennen gar nicht gab.

Hingerichtget wohl eher auch nicht. Die meistne leute würden einen einfach entweder mit unverständnis begegnen oder abneigung - rechtliche Konsequenzen hätte es meistens keine.

Im Mittelalter waren Beziehungen sowieso nur reine Geschäftssache, da hat es niemanden interessiert, auf wen man steht. Jeder hat den oder die geheiratet, den oder die er oder sie heiraten musste.

Lg

iF3lix  09.05.2024, 22:35

Das ist so alles andere als richtig. Beziehungen waren nicht nur Geschäftssache.

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RipedimeActing  09.05.2024, 22:41
@iF3lix

Größtenteils schon. Zumindest in den Königshäusern, da waren Beziehungen rein geschäftlich geschlossen, und in der Unterschicht meistens das Gleiche.

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iF3lix  09.05.2024, 22:42
@RipedimeActing

"Größtenteils" und dann beziehst du dich auf die Köngishäuser. Über was für eine Bevökerungsmehrheit sprechen wir hier? Jeder normale Bauer und Bürger heiratete überwiegend aus den gleichen Gründne wie heute.

> und in der Unterschicht meistens das Gleiche.

Quelle? Das ist Schwachsinn.

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RipedimeActing  09.05.2024, 23:33
@iF3lix

Du hast recht, es gab durchaus Hochzeiten aus privaten/romantischen Gründen. Dennoch mussten manche Bauern ihre Töchter mit Bauern verheiraten, die wohlhabender waren, da sie sonst nicht weiterleben konnten. In solchen Situationen wurde keine Rücksicht auf Gefühle genommen.

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RipedimeActing  09.05.2024, 23:35
@iF3lix

Außerdem... woher hast du deine Informationen? Woher weiß ich, dass du mich nicht nur blöd dastehen lassen willst?

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Als Sodomiterverfolgung wird die strafrechtliche Verfolgung und Hinrichtung von Männern bezeichnet, denen im Mittelalter und der frühen Neuzeit vorgeworfen wurde, das „sodomitische Laster“ (vitium sodomiticum) praktiziert zu haben. Darunter wurden Sexualpraktiken verstanden, die nicht der Fortpflanzung dienten, insbesondere der Analverkehr.

Im Rahmen dieser Hetze wandelte sich zwischen 1250 und 1300 die Sodomie von einer zwar sündigen, aber meist völlig legalen Praxis zu einer Handlung, die fast überall in Europa mit der Todesstrafe belegt wurde.

Woher ich das weiß:Recherche