Warum schläfern die USA Hinzurichtende nicht einfach ein?
Die am meisten in den USA verbreitete Hinrichtungsmethode ist die Giiftspritze. Dabei spielten sich immer wieder dramatische Szenen bei der Hinrichtung ab, da der Giftcocktail nicht immer (oder vielleicht gar nicht) schmerzlos funktioniert. Der Todeskampf von Hinrichtungsopfern zog sich bisher schon mal bis zu einer Stunde hin, es spielten sich bereits dramtatische Szenen ab, was eigentlich nicht im Sinne einer angeblich zivilsierten Nation sein kann.
Dabei ist es ziemlich einfach, einen Menschen kurz und schmerzlos zu töten: Man bräuchte z.B. nur Narkosemittel, wie bei OPs üblich, überdosiert spritzen, und das Hinrichtungsopfer würde unmittelbar und schmerzlos für immer einschlafen. Warum tut man dies nicht?
6 Antworten
Das "Problem" in den USA ist, dass immer mehr Ärzte und Pharmafirmen sich weigern, sich für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen.
Die Pharmafirmen geben schlichtweg keine Medikamente für die Giftspritze an Gefängnisse mehr heraus. Da man mit der Todesstrafe nix zu tun haben möchte.
Die Spritzen müssen von Laien (normalen Gefängnisbeamten) gesetzt werden, da Ärzte sich weigern, an Hinrichtungen mitzuwirken. Es müssen irgendwelche Restbestände an unsicheren Mitteln benutzt werden. Teilweise wurden schon Narkosemittel für Pferde verwendet, die beim Menschen aber ganz anders wirken.
Die ahnungslosen Gefängnisbeamten müssen auch das Gift anmischen. Daher kommt es immer wieder zu Fehldosierungen oder groben Fehlern.
Fazit: Wenn fachkundiges Personal (Ärzte) und die richtigen Medikamente im Spiel wären, wäre ein "Einschläfern" problemlos möglich. Beides ist aber nicht der Fall.
Und ich kann sehr gut verstehen, dass Ärzte und Pharmafirmen sich dem verweigern. Ihr Job ist es, Menschenleben zu retten, nicht zu verkürzen.
Man munkelt ja trotz "humanere Hinrichtungsmethoden" manchmal auch noch, daß es im Lande der Revanchisten immer noch so ist, daß ein Delinquent für seine Taten gefälligst anständig leiden sollte... Ein Schelm, wer Arges dabei denkt...😁😐😇
Diese Vermutung habe ich leider auch. Das war schon bei den Gaskammern so, wo in den USA Hinzurichtende sichtlich gelitten haben. Dabei wäre das z.b. mit Helium, das auch in der Sterbehilfe eingesetzt wird, nach allem was man weiß auch schmerzlos möglich gewesen.
Dabei ist es ziemlich einfach, einen Menschen kurz und schmerzlos zu töten: Man bräuchte z.B. nur Narkosemittel, wie bei OPs üblich, überdosiert spritzen, und das Hinrichtungsopfer würde unmittelbar und schmerzlos für immer einschlafen.
Leider beruht diese Fragestellung auf falschen Annahmen, wie "Narkose" wirkt.
"Narkosemittel" an sich gibt es nicht, weil Narkose ein Produkt aus dreierlei Medikamenten ist, die teilweise bei den Hinrichtungen ohenehin verwendet werden.
Narkose besteht aus einem Hypnotikum, starken Schlafmittel, einem Schmerzmittel und einem Muskelrelaxans.
Das Hypnotikum an sich ist nicht tödlich. Es ist nur tödlich durch seine Nebenwirkung, eine sog. Apnoe, einem Atemstillstand mit Erstickungstod.
Dieser Atemstillstand muss aber nicht zwingend eintreten oder lange genug eintreten. Die Menschen sind ja verschieden.
Normalerweise wird so ein Hypnotikum wird ins Blut gespritzt und durch das Blut wird es im ganzen Körper verteilt, weil das Hirn gut durchblutet ist, bekommt es eine große Menge davon ab und es tritt ein Schlafzustand, dann eine Bewusstlosigkeit mit oder ohne Apnoe ein.
Sobald die Konzentration des Medikamentes im Blut unter die Konzentration im Hirn fällt, wird dieses Mittel aus dem Hirn in die übrigen Bereiche des Körpers verteilt und der Patient oder Delinquent beginnt wieder zu atmen und dann zu erwachen.
Und weil das Hypnotikum nicht tödlich ist, wird dem Hinzurichtenden noch ein Relaxans gespritzt, das die Atmung unterbindet. Dadurch würde sich ein Erstickungstod einstellen.
Zusätzlich wird Kaliumchlorid gespritzt, was zum Herzstillstand führt und dadurch kommt kein Blut mehr in den Kopf und damit auch kein Sauerstoff mehr.
Ursprünglich wurde als wirkungsvollstes Hypnotikum Thiopental verwendet. Allerdings weigert sich der Hersteller, das Mittel weiter an die zuständigen Behörden zu liefern, weil er es nicht bei Hinrichtungen verwendet sehen möchte.
Darum wird versucht, mit weniger wirksamen, aber verfügbaren Mitteln wie z.B. Midazolam als Schlafmittel zu arbeiten.
Dadurch werden aber die erwähnten Probleme verstärkt.
Jeder Staat hat seine eigene Methode seine Gefangenen zu dezimieren, in Texas ist es der elektische Stuhl, in Kalifornien die Gaskammer. Aber nur noch wenige Staaten praktizieren die todesstrafe noch, da einfach zu viel schief geht.
Bei hinrichtungen sind immer Zeugen anwesend, da es auf dem Stuhl schon geplatzte Schädel oder kochende Augen gegeben hat, sieht man oft davon ab, dass die Zeugen den Staat verklagen.
Weil es eben nicht mehr so leicht geht. Die herstellenden Firmen beliefern die USA nicht mehr mit den benötigten Medikamenten. Nicht jedes Narkosemittel eignet sich dafür. Deswegen ging ja auch schon so einiges schief, weil sie es mit Alternativen versucht haben...
Es geht weniger um das Ende... Eher um den Weg dahin. Es passieren eben so Sachen wie in deiner Frage beschrieben.
Diese "Sachen" passieren bei der üblichen Giftspritze, nicht bei der Überdosierung von Narkosemitteln.
Hier, da steht es drin. Es ist bereits 2016 entschieden worden. Die USA bekommen schon länger eine ganze Reihe von Medikamenten nicht mehr...
Weiß ich alles. Beantwortet aber nicht die Frage, warum die USA nicht einfach die für OPs üblichen Narkosemittel verwenden. Davon werden die USA ja nun sicherlich genug von haben.
Eben nicht. Das steht doch in dem Artikel ^^ das was sie haben verursacht eben diese Nebenwirkungen. Scheinbar werden sie langsam besser im dosieren - es geht ja nicht immer was schief - aber grundsätzlich ist das schon eine ziemliche Schweinerei was da abgeht. Deswegen erlaubten manche Bundesstaaten ja auch die alternativen Wege.
Pfizer war das letzte Unternehmen, welches sich diesen Sanktionen anschloss. Deswegen ist es dort nicht so einfach an die benötigten Mittel zu kommen. Das was sie haben ist dafür einfach nicht so wirklich geeignet.
Was heisst dosieren? Dosieren muss man bei einer OP, damit der Patient überlebt. Bei einer Hinrichtung dosiert man einfach zu viel, im Zweifel viel zu viel, so einfach ist das.
Du meinst, dass irgend ein Mensch die zehnfache Überdosierung von Narkosemitteln überleben kann?