Warum müssen Frauen bei den Zeugen Jehovas Röcke tragen?

11 Antworten

Vielleicht darf ich auch etwas sagen, obwohl ich keine Zeugin Jehovas bin, sondern "einfach" Christin.

Ich trage gerne Röcke, weil ich mich gern mal (nicht immer) betont weiblich kleide. Diese sollten nicht zu kurz sein, weil ich mich in zu kurzen Röcken (und zu ausgeschnittenen Oberteilen) nicht wohl fühle. Es lenkt (Männer) ab von dem worauf es wirklich ankommt. Das möchte ich vermeiden. Und ich muss mich bewegen können, auch Fahradfahren können ohne dass es anstößig wird.

Es gibt zwar im AT einen Bibelvers, der sagt aus dass Männer nur Männerkleidung tragen sollen, was man auch umgekehrt für die Frau anwenden kann. Aber ich finde, dieses Gebot ist nur begrenz anwendbar. Denn was Männer- und Frauenkleidung ist, ist immer der Mode unterworfen. Zur Zeit des ATs gab es z. B. keine Hosen. Vor über hundert Jahren waren es Männer, die Reitstiefel trugen, das käme heute nicht sehr maskulin rüber.


Frauen ohne Röcke sind auch im Vatikan nicht erwünscht, da steht die Schweizer Garde und achtet, dass die Frauen nicht zuviel vom Bein oder dem Po oder der Brust herzeigen.

Ich hab sogar Verständnis dafür, wenn weibliche Zeugen im Missionsdienst nicht in Jeans mit ausgeschnittenen Knien, oder männliche Zeugen im US-Slumlook, also Hosen mit Zwickel runterhängend bis zu den Kniekehlen Gespräche über Gott anbieten. Ehrlich, ich bin ganz zufrieden damit, auch mal ältere Leute zu sehen, die etwas konservativer bzw. weniger aufdringlich gekleidet einhergehen. Kleidung ist doch auch immer ne Botschaft, find ich.


telemann2000  22.08.2019, 18:17
 Kleidung ist doch auch immer ne Botschaft, find ich.

andererseits gibt es auch elegante Hosen für eine Frau....

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verreisterNutzer  23.08.2019, 12:03

Da stimme ich dir voll zu.

Du scheinst jemand zu sein, der über "den Tellerrand" hinausschauen kann :-))

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EXInkassoMA  23.08.2019, 13:15
@verreisterNutzer

Sag ich auch : Vielen Beiträgen von Telemann kann man zustimmen. Schön das Du das endlich auch erkannt hast.

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verreisterNutzer  23.08.2019, 13:38
@EXInkassoMA

Leider hast du dich geirrt, mein Kommentar galt NICHT telemännle....aber irren ist menschlich :-))

Arreviderci

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Ist das nicht auch ein Zeichen von Abhängigkeit bzw. Zwang, ähnlich wie das Kopftuch bei den Moslems?

Definitiv. Es ist eine Form des Gruppenzwangs.

Bibeltexte die diese Handlungsweise rechtfertigen würde, gibt es nicht. Es handelt sich vielmehr um einen ungeschriebenen Kleiderkodex....

(Anmerkung: Das bezieht sich allerdings nur auf gottesdienstliche Tätigkeiten)


OhNobody  22.08.2019, 20:28

Ist eine Kleiderordnung so außergewöhnlich, dass Du Dich daran stößt?

Geh mal mit kurzen Hosen oder Schulterfrei in den Vatikan. Gibt es nicht auch in diversen Büros einen Dresscode?

Dein Problem ist hier bekannt: Du bist gegen alles, was Zeugen Jehovas machen oder sagen.

Ach — übrigens: das ist kein Einstieg in eine Diskussion mit Dir. Du weißt ja — Diskussionen mit Dir sind nutzlos. Also E N D E!

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telemann2000  22.08.2019, 20:29
@OhNobody
Ist eine Kleiderordnung so außergewöhnlich, dass Du Dich daran stößt?

Eigenartig, dass Zeugen Jehovas nirgendwo diese Kleiderordnung stehen haben....Darf ich dann davon ausgehen, dass es sie gar nicht gibt?

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verreisterNutzer  22.08.2019, 23:28

lol, du bist zu komisch mit deinen Kommentaren.....

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EXInkassoMA  23.08.2019, 12:36
@verreisterNutzer

Ja der nobody ist schon komisch mit seinen Kommentaren . Aber aufpassen ! Sonst meldet er Deinen Beitrag.

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Nein, das stimmt nicht. Hier um die Ecke wohnt eine ziemlich strenge ZH und sie trägt auch immer mal wieder Hosen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

verreisterNutzer  22.08.2019, 23:29

na, zum Glück stehst du uns Zeugen bei :-))

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Müssen ist schon mal ganz falsch - es gibt kein Bibelgebot. Was aber dahinter steckt, da hatte ich schon vor einiger Zeit auf eine ähnliche Frage folgendes geschrieben:

So allgemein kannst du das nicht sagen. War gerade wieder für 6 Wochen in Indien / Kerala. In den dortigen Gemeinden der Zeugen Jehovas trugen nur kleine Mädchen Sommerkleider, ab dem Teenie-Alter aufwärts trugen die Schwestern zu 80 % Hosen mit einer bis zum Knie oder auch darüber reichenden Tunika (long-shirt), die anderen 20 % Sari. Auf der Straße, im Missionsdienst waren alle mit Hosen unterwegs. Die Brüder, die die Mikrophone zu denen brachten, die sich am Programm beteiligen wollten, hatten ulkigerweise bis zu den Waden reichende weiße Wickeltücher an.

Man richtet sich im Kleidungsstil danach, was landestypisch ist. In Südindien war das Tragen für Hosen für Frauen nie ein Problem.

Die Bibel sagt über Klamotten für die ersten Christen herzlich wenig, außer dass das Outfit ordentlich (sauber und der allgemeinen Norm entsprechend) und nicht protzig sein soll. Zur Zeit Niederschrift der letzten Bibelbücher trugen Mann und Frau eh nur Gewänder. Damals gab es weder Kleider noch Röcke noch Krawatten und Anzüge … solche Modegags kamen erst in späteren Jahrhunderten auf und avancierten nach und nach zur Norm, die mehr oder weniger gesellschaftliche Zwangspunkte setzt.

In der westlichen Welt sind Hosen für Frauen heute überwiegend kein Problem mehr. Leider gibt es noch ältere Zeitgenossen, die gedanklich in ihrer Blütezeit verwurzelt sind und Hosen für Frauen, besonders im Rahmen traditionellen Feste und Kirchenbesuchen als absoluten faux pas empfinden.

Aus Rücksicht auf die Gefühle solcher Personen, halten sich deshalb auch viele Zeugen Jehovas in der westlichen Welt beim Besuch der Gemeinden oder während der Missionsarbeit an einem konventionellen, auch von der älteren Generation akzeptierten Kleidungsstil - also Röcke und Kleider für Frauen und Anzug mit Krawatte für Männer.

Das Zeugs fliegt natürlich nach den offiziellen Anlässen in die Ecke und wird gegen Freizeitkleidung eingetauscht, was für unsere Schwestern dann meistens „Hose“ bedeutet. Es gibt also keinen religiösen Grund für Röcke, sondern nur die Rücksicht auf die Gefühle anderer.

Meine Frau trägt im Missionsdienst bei kühlem Wetter seit Jahren Hosen, weil das hier inzwischen von der Öffentlichkeit voll akzeptiert wird (für den Kirchenbesuch bestehen aber noch Vorbehalte bei den älteren Semestern).

Dazu noch etwas Historisches: Der Kampf der Frauen in Deutschland für das Recht, überhaupt Hosen tragen zu dürfen, ist den Jüngeren wahrscheinlich nicht bekannt. Hosen tragende Frauen galten noch in in den 60iger Jahren vielerorts als rebellisch, skandalös. - für Eltern waren solche Töchter eine Schande. Da greift man sich heute an den Kopf … aber so war es nun mal nach der alten Tradition: Männer hatten die Hosen an – und dieses Privileg wollten sie nicht gern hergeben. Frauenrechtlerinnen führten einen harten Kampf, diese überkommenen traditionellen Macken überwinden zu helfen und wurden dafür ziemlich angefeindet. Das ist alles noch gar nicht so lang her.

In einem Artikel über die Entwicklung der Hosenmode bei Frauen habe ich mal gelesen: Erst seit den 1960er Jahren begannen Modeschöpfer wie Yves Saint Laurent formelle und elegante Frauenhosen für offizielle und festliche Anlässe zu entwerfen, doch es dauerte noch etliche Jahre, bis Frauen die Hose wirklich in allen Lebenslagen tragen durften.

Das Rock tragen hat also nichts mit einem religiösen Gebot der Bibel oder einer weltweiten sonstigen Kleiderordnung der Zeugen Jehovas zu tun, sondern mit noch nicht völlig abgebauten gesellschaftlichen Zwängen. Da wir genug sonstige Kritik um die Ohren gehauen bekommen, will man bei vermeidbaren Aktionen nicht zusätzlich provozieren. Außerdem gab Paulus mal den Rat, auf schwache Naturen Rücksicht zu nehmen. Er würde sogar auf das Recht Fleisch zu essen verzichten, wenn sich jemand daran stoßen würde, der sonst vielleicht ein Christ werden könnte. Und es ist nun mal Tatsache: hier im ländlichen katholischen Raum heißt es über Männer, die im Rolli und Frauen die mit Hosen in die Kirche gehen bis heute noch: Ist denen nichts heilig? Oder: „Wie die Lumpen renne sie in die Kirche“. 


EXInkassoMA  23.08.2019, 13:12

Komme aus kerala ! Hab dort noch nie ZJ gesehen.

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steve2018  23.08.2019, 14:01
@EXInkassoMA

Dort wo ich war, gibt es recht große Gemeinden (Cochin, Ernakulam, Uzhavoor. Die Einheit flasht, alles läuft genauso ab, wie in Deutschland.

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telemann2000  06.02.2023, 09:00
@steve2018
Die Einheit flasht, alles läuft genauso ab, wie in Deutschland.

Was soll daran außergewöhnlich sein? Ist der Standard bei jeder international agierenden Organisation.....

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telemann2000  06.02.2023, 09:40
@steve2018

Ich wunderte mich darüber, dass du solche Kleinigkeiten die viele internationale Organisationen ebenfalls integriert haben bei dir besondere Erwähnung finden. Das ist heutzutage in der vernetzten Welt ein Standardprozedere und bestimmt nichts außergewöhnliches....

Hat natürlich für die Administration in Warwick den großen Vorteil, alles besser minutiös unter Kontrolle zu halten....

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steve2018  06.02.2023, 21:40
@telemann2000

Da habe ich eher an meine evangelische Brieffreundin aus Brasilien gedacht, die berichtete, dass vor allem im Nordosten des Landes die katholische Religionsausübung mit vielen Praktiken des Macumba und Voodoo verquickt ist, aus eigener Beobachtung in Indien weiß ich, dass dort hinduistische Elemente und in Westafrika Elemente des animistischen Ahnenkults mit einfließen. Wenn es hart auf hart kommt, vertrauen sie dann eher ihren Medizinmännern. Im Vergleich dazu fand ich die Einheit im Denken, in den Werten und der Lehre so phantastisch. Unsere Brüder führen dort einen harten Kampf gegen diese alten Praktiken, weil ihre Familien, die keinen Kontakt mit ZJ wünschen, sehr erbost über die Missachtung der alten Riten sind, weil sie ja selber diese Überlieferung en entweder rein oder in Mischung mit dem katholischen Glauben praktizieren. Geht dann irgendwas quer, kommt Krankheit oder Unglück heißt es dann meistens die Zeugen in der Verwandtschaft sind Schuld, weil sie die Ahnen oder die Götter beleidigt hätten.

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steve2018  06.02.2023, 21:47
@telemann2000

Erst Brasilien, dann Indien, dann Westafrika ... vielleicht etwas komprimiert geschrieben - mir fehlt die Lust, war langer Arbeitstag.

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telemann2000  06.02.2023, 22:03
@steve2018

Und ich bleibe bei meiner obigen Aussage, dass diese Einheit nichts besonderes ist und lediglich Kontrollzwecken wie in totalitären Staaten der Fall ist, dient

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steve2018  07.02.2023, 08:10
@telemann2000

Dass du an dieser Einheit keine Freude hast, kann ich mir denken. Muss auch nicht. Genügt doch, wenn sich Jesus drüber freut und wir selber auch.

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telemann2000  07.02.2023, 08:14
@steve2018

Es ist keine Einheit sondern Uniformität. Das fängt schon mit Kleinigkeiten an wie zum Beispiel das Verbot der WTG, in den Sälen eigene Musik machen zu dürfen. So etwas gab es bei den ersten Christen nicht. Dann entscheidet die WTG, wann man applaudieren darf....

*** km 2/00 S. 7 Fragekasten ***

Ist es angebracht zu applaudieren, wenn bekanntgegeben wird, daß jemand wiederaufgenommen wurde?
Wir freuen uns zwar sehr, daß jemand zur Wahrheit zurückkehrt, doch ist es nicht angebracht zu applaudieren, wenn die Wiederaufnahme bekanntgegeben wird.
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telemann2000  07.02.2023, 08:18
@steve2018

Und da ist sie wieder, die Uniformität. Warum Regeln über das Applaudieren aufstellen? Na damit alle uniform handeln - weltweit!

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steve2018  07.02.2023, 09:51
@telemann2000

Uniformität - das Wort ist mir zu militärisch. Da du auf dem Wort bestehst: ist das nicht besser im Friedlichen uniform zu handeln, anstatt die wirkliche Uniform anzuziehen und seine Mitbrüder der Gegenseite abzuschlachten. Wäre es nicht auch für dich an der Zeit, angesichts der Wehrdienstverweigerung der Zeugen jehovas ein paar Lobesworte zu finden, dass sie als wahre Christen Christi Gebot der Nächstenliebe hier vorbildlich umsetzen und ein beschämendes Beispiel für die anderen Christen geben. As wäre doch mal ein Kontrastprogramm zu deinem ständigen Verklagen der Brüder des Herrn mit immer den gleichen, routinemäßig wiederkehrenden nichtigen Themen. Damit kommst du raus aus der Langeweile deiner GF-Verpflichtung. Musst das ja nicht deinen Vortänzern pfeifen.

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telemann2000  07.02.2023, 09:53
@steve2018
anstatt die wirkliche Uniform anzuziehen und seine Mitbrüder der Gegenseite abzuschlachten

Da antworte ich mit diesem Text hier, der immr noch bei Zeugen JEhovas hochaktuell ist:

(Jakobus 4:1-3) . . .Woher kommen die Kriege und Streitigkeiten unter euch? Stammen sie nicht von eurem sündigen Verlangen, das in eurem Innern einen Kampf austrägt? 2 Ihr verlangt nach etwas und doch bekommt ihr es nicht. Ihr mordet und begehrt unaufhörlich und erhaltet doch nichts. Ständig streitet ihr und führt Krieg. Ihr habt nichts, weil ihr nicht darum bittet. 3 Und wenn ihr dann doch um etwas bittet, bekommt ihr nichts, weil ihr in verkehrter Absicht bittet, nämlich um euer sündiges Verlangen zu befriedigen. . .

Wie du siehst, es geht auch ohne Uniform, und die Gegenseite findet man sehr schnell auch in den eigenen Reihen

Musst das ja nicht deinen Vortänzern pfeifen.

Wer soll das sein?

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telemann2000  07.02.2023, 09:54
@steve2018
Wäre es nicht auch für dich an der Zeit, angesichts der Wehrdienstverweigerung der Zeugen jehovas ein paar Lobesworte zu finden,

Ich habe auch den Wehrdienst verweigert, will dafür aber nicht gelobt werden....

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steve2018  08.02.2023, 09:37
@telemann2000

Für deine Wehrdienstverweigerung hast du meine Anerkennung. Finde ich toll, weil auch im Westen nicht jeder Verständnis dafür aufbringt, obgleich ersatzweise soziale Dienst geleistet werden - die wichtiger sind. .

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