Warum gibt es im Japanischen 3 verschiedene Alphabete?
Und was bringt es, für die verschiedenen Laute einmal eine Hiragana und einmal eine Katakana Version zu haben? Macht das das Ganze nicht unnötig kompliziert? Ich meine, wann nimmt man Hiragana und wann Katakana, gibt es da Regeln oder ist das zufällig?
5 Antworten
Ganz einfach gesagt werden Kanji meistens für ganz normale, japanische (oder eben chinesische) Wörter benutzt. Daneben wird Hiragana für grammatikalische Zwecke benutzt und Katakana für ausländische Begriffen und Namen.
Darüber hinaus lässt sich aber noch einiges sagen. Oft ist es so, dass Wörter, die aus nur einem Kanji bestehen, japanischen Ursprungs sind und Wörter, die aus mehreren Kanji bestehen, chinesischen Ursprungs. Das merkt man oft an der Art, wie die Wörter ausgesprochen werden, vorallem, falls man die verschiedenen Lesungen der Kanji noch dazu lernt, aber das muss man nicht unbedingt. Aber das ist natürlich keine feste Regel, denn es gibt genug Wörter, die dies nicht befolgen. Und wenn ein Wort Hiragana enthält, ist es auch fast immer japanischen Ursprungs. Da sieht man schon eine erste wichtige Verwendung von Hiragana, denn jedes Verb endet irgendwie mit Hiragana und diese Hiragana lassen sich weiter variieren, um die Verben zu konjugieren. Damit lässt sich grammatikalisch viel anstellen, zum Beispiel eine Vergangenheitsform eines Verbs bilden (食べる vs 食べた). Manchmal sieht man bei einigen Verben auch Hiragana zwischen den Kanji, das sind dann meist einfach zusammensetzungen (引き出す), so wie im Deutschen das Wort "herausziehen" auch eine Zusammensetzung ist.
Ähnlich verläuft es mit vielen Adjektiven, die auch immer oder meist eine Hiragana Endung haben (je nach Art), die sich auch Umformen lässt.
Dazu gibt es auch noch viele Suffixe und Partikel, die in Hiragana geschrieben werden. Diese Partikel hängt man hinter ein Wort, um seine Funktion im Satz zu markieren (Was ist Thema? Wer macht etwas? Wo wird etwas ausgeführt? An wem/was wird etwas ausgeführt?) oder zwischen zwei Wörter, um sie auf eine bestimmte Art zu verbinden. So kann man grob gesagt in der Theorie einen Wechsel zwischen Kanji für Wörter und Hiragana für Grammatik erzeugen, sodass der Leser genau weiß, wo neue Wörter anfangen und enden, ohne Leerzeichen.
Aber das ist nunmal in der Theorie nur so einfach. Sehr oft gibt es auch Wörter, die nichtmal eine Kanji-Schreibweise haben oder diese zu selten benutzt wird und man es in Hiragana schreibt. Das sind oft bestimmte Adverbien oder sehr häufig benutzte Verben. Theoretisch kann man eigentlich jedes Kanji-Wort in Hiragana schreiben. Daran kann man auch erkennen, an wen Texte zugeschnitten sind. Wenn wenig Kanji verwendet werden und viele Wörter in Hiragana stehen, ist es wohl ein Text für Kinder, während wissenschaftlichere Texte eher viele Kanji (und/oder Katakana) haben. Auch werden gerne mal einige Partikel weggelassen und der Leser muss selbst interpretieren, was am besten passt. Das passiert gerne mal in eher umgangssprachlich geschriebenen Texten. So passiert es eben auch, dass mal Kanji an Kanji steht, obwohl sie zu unterschiedlichen Wörtern gehören, was man in Kontext aber eigentlich immer gut erkennen kann.
Katakana haben auch weitere Funktionen. Sie werden auch ab und zu für Slang Wörter oder zur Hervorhebung verwendet. Hiragana und Katakana findet man beide auch bei Lautmalereien, die fast nie eine Kanji-Schreibweise haben. Ansonsten gibt es eben sehr sehr viele ausländische Begriffe, vor allem englische, die tagtäglich Verwendung finden und die man eben in Katakana schreibt.
Bei Zahlen werden auch gerne die arabischen Zahlen verwendet, vor allem bei sehr großen Zahlen, da sie das lesbarer machen.
Japaner haben begonnen mit chinesische Schriftzeichnen schreiben. Aber das Problem war, dass sie nicht für die Japanische Sprache ausgedacht wurden, also könnten sie die Suffixe nicht schreiben. So wurde Katakana erfunden, und könnte auch japanische Literatur geschrieben werden. Es gab auch zu viele Kanjis, man musste viele Jahre studieren, um schreiben zu können. So wurde Hiragana erfunden. Viele Jahre lang wurde Hiragana das Schrift von Frauen, da sie nicht so lange studieren könnten.
Im Prinzip haben wir auch zwei Alphabete im deutschen, wenn du ABC... und abc... zählst. Hiragana und katakana unterschieden sich ja auch nicht viel mehr.
Das merkt man nicht unbedingt, weil man eben beides direkt gelernt hat.
Aber R und r sehen doch ähnlich unterschiedlich aus wie こ und コ, meinst du nicht? Spricht man auch beides jeweils gleich aus.
Das liegt an der Geschichte.
Nun, erstmal gab es nur die Sprache, es gab dazu keine schrift.
Dann würde die chinesische Schriftsprache eingeführt, Kanji.
Die Chinesen haben natürlich auch Zeichen um Laute zu bezeichnen.
Nun, irgendwann sind die Zeichen für die Aussprache soweit von Kanji abgewichen dass es im Prinzip ein neues Alphabet ist.
Man hat aber Kanji beibehalten um die Wörter nicht "buchstabieren" zu müssen.
Naja, und katanaka einen ähnlichen gleichen Grund warum wir groß und Kleinbuchstaben haben, manchmal will man einfach was hervorheben.
Für alles andere was du nicht in Kanji oder katakana schreiben möchtest schreibst. In der Praxis also Partikel, Konjunktionen, Suffixe etc. Aber kannst auch alles in hiragana schreiben wenn du willst, sieht nur kacke aus. so wie alles klein schrieben in deutsch auch schlechter aussieht.
Die Regeln musst du halt etwas sehen wie die zur Groß- und Kleinschreibung im deutschen sehen.
Der Normalfall ist, dass ich Anfangsbuchstaben von Nomen und Satzanfänge großschreibe. Vielleicht schriebe ich aber auch ein Wort KOMPLETT groß weil ich es hervorheben möchte, oder doch schreibe ein wort einfach klein weil ich zu faul bin es großzuschreiben. Aber ich schriebe nIcHt SoWAs wEIl dAs SchweR zU lEseN ist.
Es gibt eben formale regeln, und es gibt (Teilweise abweichende) Regeln an die sich Leute halten.
Natürlich gibt es eben so einige Kana, die vom selben Kanji abgeleitet wurden. こ und コ stammen beide von 己, aber es gibt eben auch einige ziemlich unterschiedlich aussehende Kana, wie み und ミ, da sie auch von unterschiedlichen Kanji stammen. Ich find es dennoch interessant, die Hiragana und Katakana zu vergleichen. Auch aufgefallen ist, dass für mich く und ク irgendwie unterschiedlich aussehen, aber beide stammen von 久, was dann wieder Sinn ergibt. Verglichen dazu finde ich aber, dass sich die Zeichen in unserem Alphabet eher ähneln, das könnte natürlich aber auch daran liegen, dass ich diese mehr gewohnt bin. Ich finde natürlich den Vergleich mit Groß- und Kleinschreibung hilfreich, um zu demonstieren, dass beide eigentlich den selben Ton abbilden, aber bist du dir sicher, dass Katakana nur existieren, um etwas hervorzuheben?
Ich wolle vorallem zeigen dass hiragana manchmal den katakana ähnlicher sind als Großbuchstaben den Kleinbuchstaben. Um eben darzulegen dass groß und Kleinbuchstaben auch Unterschiedliche Alphabete sind, wenn man hiragana und katakana als unterschiedliche "Alphabete" werten möchte.
Naja, was heißt nur.
Ich denke katakana existieren um zu differenzieren, mal so gesagt.
So ganz generell, man könnte da natürlich beliebig genau definieren, aber das wäre ja ne eigene Frage an sich wert.
Oft weil man sowas ja auch nicht sicher.
Aber habe jetzt nicht Japanologie studiert oder so.
Ich bin jetzt kein Experte,
Aber ich glaube es gibt Regeln, und ein Alphabet hat man nur für Fremdwörter benutzt.
Zudem mixt man die beiden anderen Oft im Sprachgebrauch um dich richtig auszudrücken
Du nutzt doch auch auf Deutsch ständig zwei "Alphabete"!
Und wann nimmt man Hiragana und wann Katakana?