war Karl Marx ein Atheist?
Er hat ja einiges gegen die Religion gesagt, aber kann man ihn deshalb als Atheisten betiteln?
4 Antworten
Ja, er war ein Atheist. Seiner Meinung nach war der Glaube an Gott und ein Leben nach dem Tod nur ein Trost, dass man nach dem Tod für das Leid, das man durchstehen musste, belohnt wird. Der Glaube soll einen also nur ablenken und hindert den Mensch daran, seine Lebensumstände selbst zu verbessern, und stattdessen zu Gott zu beten, er solle das Leben verbessern.
Hier ist noch ein Artikel zu Marx Atheismus, allerdings ist er auf Englisch:
Weißt du vielleicht auch warum Karl Marx gedacht hat, dass die Religion die Herrschaft der reichen stützt und eine gesellschaftliche Veränderung verhindert?
Hallo,
Karl Marx war erstmal Philosoph und daher muss man zwischen seiner Meinung zur Existenz Gottes einerseits und seiner Haltung zur Religion unterscheiden.
Unterschiede
Das sind verschiedene paar Schuhe. Ansxagoras war ein Religionskritiker im 6. Jh. v. Chr., aber zugleich der erste Philosoph, der Monotheist war. Ernst Bloch fand messianische Religionen ziemlich gut, war aber zugleich Atheist. Edmund Husserl war philosophisch gesehen Agnostiker, aber trat bewusst in der evangelisch-lutherischen Kirche bei.
Allerdings fällt bei Marx beides zusammen: Atheismus und Religionskritik.
In der theoretischen Philosophie vertritt Marx den Materialismus. Das heißt platt gesagt, dass er allen nicht-materiellen Gegenständen (z.B. Bewusstsein, Zahlen, Logik, Qualitäten) keine eigenständige Realität zugesteht. Damit ist Gott von vornherein erledigt.
Für seine Religionskritik sind auch noch gesellschaftspolitische Gründe ausschlaggebend. Das Christentum hat damals weitgehend die Monarchien gestützt und das protestantische Christentum hatte sogar die Ausbeutung der Arbeiter gerechtfertigt.
Allerdings. Er hat die Religion als "Opium für das Volk" bezeichnet. Religion ist ein bewährtes Mittel, um Menschen zu manipulieren. Es hat sich in der Geschichte bewährt, die Ärmsten auf ein besseres Leben im Himmelreich zu vertrösten, um sie noch besser ausbeuten zu können, ohne dass sie aufbegehrten - sie vertrauten ja auf die Gerechtigkeit Gottes. Außerdem wurde ihnen eingeredet, dass die weltliche Ordnung und damit auch ihre Stellung in der Gesellschaft Gott gewollt wäre.
Ja war er.
Das macht er sogar Häufig klar.
Ja. Der Wille, sich gegen die Reichen aufzulehnen bzw. selbst die Lebensumstände zu verbessern und die Unterdrückung durch die Reichen zu beenden, wird seiner Meinung nach durch Religion unterdrückt, da man zu Gott betet, dass er das übernimmt. Man selbst bleibt aber trotzdem weiterhin untätig. Und da Marx ein Atheist war, glaubte er auch nicht, dass Gott die Reichen zu Fall bringen würde, weil es seiner Meinung nach keinen Gott gab. Darum wird die Herrscjaft der Reichen gestützt, da keiner etwas dagegen tut, sondern nur auf Gott vertraut.