Tips für die mündliche Rettungssanitäter Abschlussprüfung?

3 Antworten

Die Prüfer sind auch Menschen. Die es ärgerlich finden, wenn jemand durchfällt.

In meinem Fall (BaWü 2012, scheiße auch schon 'ne Weile her) war es so, dass man verdeckt eine Karte zog, auf der das Thema stand. Wenn man die Karte umdrehen durfte (und damit das Thema erfuhr), hatte man eine kurze Bedenkzeit (1 Minute oder so) und sollte dann eine Weile selbstständig über das Thema sprechen. Also welcher Mechanismus steckt dahinter, wie erkennt und unterscheidet man die einzelnen Krankheitsbilder, welche Maßnahmen kann man jeweils ergreifen, was wird der NFS bzw. Notarzt machen. Worauf muss man besonders achten.

Anschließend haben die Prüfer eben Fragen gestellt. Mit den Fragen passen sie sich daran an, was sie für einen Eindruck vom Prüfling und seinem Wissen haben. Wenn sie das Gefühl haben, dass der Prüfling schon bei den Grundlagen eher wackelig ist, fragen sie nach Grundlagen. Dann wollen sie wissen, ob der Prüfling wenigstens diese Grundlagen drauf hat. Wenn sie sehen, dass der Prüfling gut Bescheid weiß, stellen sie Detailfragen, die ggf. schon deutlich übers normale RS-Wissen hinaus gehen. Dann wollen sie eben herausfinden, ob der Prüfling "nur" gut oder sogar perfekt Bescheid weiß.

(das habe ich im Präsens geschrieben, weil das so eigentlich bei jeder mündlichen Prüfung abläuft, wenn die Prüfer Fragen stellen)

Ich werde generell sehr nervös und verhaspele mich gerne so stark, dass ich meinen roten Faden verliere, also wäre das Wissen wenigstens etwas beruhigend.

Die Nervosität ist okay. Aber sie sollte dich nicht am Denken hindern. Du wirst im Einsatz auch nervös, zum Teil stark überfordert sein. Auch dann solltest du handlungsfähig bleiben. (Kleiner Tip: das ABCDE ist für den Kopf eine schöne Rückfallebene, wenn man gar nicht weiter weiß)

Erinnere dich daran, dass du es drauf hast. Du hast dich 12 Wochen lang auf diese Prüfungen vorbereitet. Selbstverständlich weißt du zu jedem erdenklichen Thema viel mehr, als du jemals in 10 Minuten erzählen könntest!

Es wird sicher auch nicht deine erste Prüfungssituation sein. Du hast doch sicher eine Strategie entwickelt, was du machst wenn du den Faden verlierst? Wenn nicht: Es ist nicht schlimm, kurz Pause zu machen und die Gedanken zu sortieren. Deine Bedenkzeit kommt dir viel länger vor, als sie tatsächlich ist. Lege dir deinen Roten Faden zurecht, bevor du anfängst zu sprechen - und wenn du dich verhaspelst, gehst du zum letzten Punkt zurück und denkst von dort an weiter.


lucy9 
Fragesteller
 15.01.2021, 16:18

Hallo,

danke für die umfangreiche Antwort und die ganzen Tips :) ich bin jetzt durch alle Prüfungen gut durch gekommen und hatte in der mündlichen tatsächlich einen nervositätsverschuldeten (etwas dussligen) Fehler, welcher bei der Bewertung allerdings nicht allzu schwer ins Gewicht gefallen ist. Die Prüfer waren alle super nett und in der Prüfung quasi auf der Seite des Prüflings. Ich habe mich insgesamt echt unnötig verrückt gemacht und wollte mich einfach nochmal für die beruhigenden Worte bedanken :)

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Ich selbst weiß nicht wie die Prüfung sein wird da ich selber gerade mal angehender Einsatzsanitäter bin. Aber ich rate dir einfach gegen die Nervosität mal mit dir selbst zu reden und behaupte von dir selber, dass du schon bestanden hast. Sei einfach so überzeugt von dir selber, dass du denkst dass du schon bestanden hast. Bei mir hats jedenfalls des öfteren gegen Nervosität geholfen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kann mich nur erinnern: Bei mir kam ein „Schockpatient“ rein, ich musste es erkennen und richtig handeln. Und dann wurde ich zu dem Thema weiter ausgequetscht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung