Sind die Opportunitätskosten fürs Pfandflaschensammeln nicht zu hoch?
Ich meine, man muss sich bücken, es nimmt Zeit in Anspruch und man kriegt einen eher schlechten Stundenlohn, dazu ist alles durch die Inflation teurer geworden, der Pfandbetrag jedoch, der durch die Einlösung beim Automaten ausgezahlt wird blieb identisch. Lohnt sich der Aufwand noch, oder wäre es nicht sinnvoller in dieser Zeit eher Lager zu räumen, Ältere zu betreuen oder zu Putzen? Da kriegt man effektiv weitaus mehr für die Zeit, selbst Online Umfragen sind lukrativer und mit weniger Aufwand verbunden.
Ist also das Sammeln von Pfandflaschen schlicht die Zeit eines jeden Deutschen nicht wert, da der entgangene Nutzen, sofern eine alternative Tätigkeit stattdessen gemacht würde, zu hoch ist? Könnte man folglich nicht denken, dass ein jeder, der Pfandflaschen sammelt, unwirtschaftlich handelt und unter seinen Möglichkeiten zur Wirtschaft beiträgt und irrational nicht seinen Nutzen maximiert?
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
6 Antworten
sofern eine alternative Tätigkeit stattdessen gemacht würde
Würde...
Was ist der Konjunktiv? Konjunktiv verwenden wir im Deutschen für Situationen, die nicht real, sondern nur möglich sind, z. B. wenn wir uns etwas vorstellen oder wünschen
Hätten die Pfandsammler andere Möglichkeiten, würden sie es nicht machen.
Ich troll nicht, will es nur verstehen, weil selbst in deren Situation Pfandflaschensammeln eine der schlechtesten alternativen Einnahmequellen ist.
Wenn man keine Wohnung hat (oder haben will) und daher keiner geregelten Arbeit nachgehen kann (oder will), gibt es nur wenige Möglichkeiten. Wenn ich mir die Gestalten anschaue, die da in anderer Leute Müll herumstochern, kommen die von dir vorgeschlagenen Möglichkeiten "Lager zu räumen, Ältere zu betreuen oder zu Putzen oder Online Umfragen" wohl kaum in Frage.
Ich finde, man sollte solche Menschen wieder in den Wirtschaftskreislauf einbinden, es ist Potenzial, was einfach verloren geht, weil es nicht leistend tätig ist, sondern unter seinen Möglichkeiten einfach nur lebt.
Es ist völlig Banane ob und wie lohnend, für die die es tun ist es halt einfach niederschwellig.
Mit Pfand Flaschen hat es jemand geschafft der Hartz IV bezog sich davon ein wohnmobil zu kaufen und das war ein recht hochpreisiges wohnmobil
Pfand war und ist nicht als geschäftsmodell gedacht.
Jedoch haben manch Leute zu viel Geld und somit liegt das Pfand auf der Straße.
Für Leute mit wenig Einkommen eine willkommene Einkommensquelle.
Niemand macht das freiwillig.
Und die Leute, die das machen müssen, können halt nicht putzen oder pflegen.
Nicht jeder ist wie du mit dem silbernen löffel im Arsch geboren
Für jemanden der sein Einkommen mit Flaschensammeln verdient, sind die Opportunitätskosten gering. Für einen gutverdienenden Anwalt beispielsweise umgekehrt.
Du gehst also davon aus, dass die Pfandflaschensammler nicht einfach nur die nächstbeste Tätigkeit genommen haben, um schnell irgendwie Geld zu kriegen, sondern einen aufwendigen Optimierungsprozess durchlaufen haben und zu der Erkenntnis gelangt sind, dass es keine andere Tätigkeit gibt, die sie ausüben könnten, die mehr erwirtschaftet als der doch eher dezente Lohn durch das Aufsammeln von Pfandflaschen?