Mit wie viel Druck wird flüssiger Wasserstoff eigentlich aufgetankt?
An manchen H2 Tankstellen gibt es 350 Bar. An anderen 700 Bar druck. Der Daimler Truck soll nun flüssigen Wasserstoff tanken.
Auf h2.live sehen wir die bestehenden und die zu errichtenden Tankstellen in Deutschland und Osteuropa. Kann der Daimler Truck denn dort überhaupt tanken?
2 Antworten
Wasserstoff lässt sich bei Normaltemperatur nicht verflüssigen. Dazu muss die Temperatur unter dem kritischen Punkt bei -240 °C liegen, bei 13 bar Druck.
Der Siedepunkt bei Normaldruck beträgt -252 °C.
Bei -240 °C? Da kann man besser gleich noch 12 Grad drauflegen, also weiter abkühlen, dann braucht man keinen Druck.
Gase, z.B. auch Methan, speichert man entweder unter Druck oder flüssig, z.B. als LNG, liquid natural gas.
Kohlendioxid ist da eine Ausnahme, weil der kritische Punkt recht hoch liegt, das kann man unter geringem Druck bei Zimmertemperatur flüssig speichern, wie auch Feuerzeuggas.
Verstehe. Die Tankstellen sind auf 700 bar ausgelegt. Können diese dann nicht einfach den Flüssigwasserstoff aufnehmen? Ansonsten müsste man alles aufwendig umrüsten...?
Wie steht es mit Supraleitern bei -240°C. Beachte meine neue Frage.
Hat alles seine Vor- und Nachteile. Bei flüssigem Wasserstoff spart man den Druckbehälter, dafür muss man ständig kühlen oder Verluste durch Verdunstung in Kauf nehmen.
Für Fahrzeuge, die ständig unterwegs sind, ist flüssiger Wasserstoff besser geeignet also für Privat-PKW, die wochenlang nur rumstehen.
Supraleiter bei -240 °C gibt's noch und nöcher.
So wie ich es verstehe könnte man Flüssigwasserstoff aber in einen Druckbehälter, den es schon gibt einfüllen. Dann könnte man die bestehenden Tankstellen auch mit Flüssigwasserstoff befüllen und müsste nur die Tankstutzen neu auslegen.
Bei -240 °C verhalten sich viele Materialien anders, als man es gewohnt ist.
Außerdem muss man flüssigen Wasserstoff pumpen, Gas strömt von allein nach oben.
Ich bin da nicht der Fachmann, aber du auch nicht, und vor hochtrabenden Plänen kommen die Niederungen des Basiswissens.
Ein Flüssigwasserstoffsystem hat nur einen sehr geringen Überdruck, ist aber dafür -253° C kalt. Es muß sogar durch Überdruckventile abgesichert sein, weil der Tank keinen Druck aushält.
Ist das nicht gefährlich? Welchen Vorteil hat das? Sind bestehende Tankstellen hierfür geeignet?
Der Umgang mit Wasserstoff in jeder Form ist gefährlich. Deswegen sind ja so viele Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
Nein, bestehende Tankstellen müssen sehr teuer umgebaut werden.
Welcher wesentlich Vorteil ergibt sich denn hieraus gegenüber dem Druckwasserstoff?
Es paßt bei gleichem Tankvolumen mehr rein und der Drucktank ist sehr schwer.
Würdest du meinen, dass das eine Zukunft hat und sich Daimler hier durchsetzt? Die Wasserstoff-Zertifikate sind ja schon weitestgehend vergeben.
Kann man die gegenwärtige Tankstellen (700 bar)einfach umrüsten? Wenn der Druck nur 13 Bar ist kann man doch über ein Ventil den Druck abdrosseln.