Mit welchem Worten habt ihr euch geoutet?

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Ich muss mich nicht outen, habe aber beruflich mit dieser Frage von Jugendlichen zu tun. Ich empfehle, das diplomatisch zu machen und mehr anzudeuten, beispielsweise, ich mag eigentlich keine Mädchen, sondern lieber Jungs.

Wenn du direkt sagst: Ich bin schwul, erwarten die anderen womöglich als nächsten Satz: Und wem es nicht passt, der kriegt einen in die Fresse. Das würde viel zu direkt rüberkommen.

In der Praxis nützt das schon.


Ich meine mein letztes Outing lief in etwa so, das ich gefragt wurde, auf welche Geschlechter ich stehe, und ich hab dann gesagt "Ist mir eigentlich egal, mein Label ist bisexuell wenn es dich interessiert".
Mein erstes Outing war eine Antwort auf das Outing meiner damaligen besten Freundin, die sich als bi bei mir geoutet hat. Ich hab gesagt "Ah, okay gut zu wissen. Ich glaub ich auch".
Und dazwischen hatte ich auch alle möglichen Dinge gesagt.

Es gibt nämlich nicht nur ein Outing. Dein komplettes Leben ist ein einziges Outing. Es wird immer und immer wieder Menschen geben, die etwas anderes für die Wahrheit halten, die du korrigieren wirst. Egal ob mit deinem Label oder damit, das sie zb Partner kennen lernen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Kam darauf an gegenüber wem. Meine Kinder hatte ich kurz zusammengefasst so eingeweiht: "Ich möchte dass ihr immer ehrlich zu mir seid und deshalb möchte ich ehrlich zu euch sein und darum etwas ganz wichtiges sagen: Papa ist auch gerne eine Frau...." Reaktionen waren genial.

Im Freundeskreis und bei der Arbeit habe ich die mir wichtigen Menschen persönlich mit ins Boot genommen, einzelne Gespräche. auch hier der Hinweis dass ich was sehr persönliches und privates teilen möchte...nicht lange darum geredet sondern direkt auf den Punkt gebracht...auch hier durchweg positives Feedback und vor allem Dankbarkeit dass ich mir die Zeit genommen habe um persönlich davon zu erzählen...

War alles sehr intensiv, hat ca. 1 Jahr gedauert, aber genial.

Wünsche dir die richtigen Worte!

LG Laura

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Trans* Outing bei Kindern, Familie, Freunde und Beruf

ich bin bisher nur bei 3 Leuten geoutet, dass ich omni bin, und bei einer anderen, dass ich autochoris bin. (alles freunde)

bei den 3en lief das so ab. ich hab einer freundin einen post auf Pinterest geschickt (omni flagge wurse für die bi flagge gehalten🥲) und dann hat die gefragt. i mean, ich verstell mich ja nicht. wenn die fragt sag ich der das halt. dann am nächsten tag hab ich in der Pause einen meme gefunden, darüber dass omni immer vergessen wird. dann haben die anderen beiden gefragt was ist. erst da ist mir klar geworden wie schwer das doch eig ist😅. dann hat die eine das erklärt und damit war das auch gegessen. hat mich niemand mehr drauf angesprochen und gut ist.

bei der anderen lief das in etwa so ab: als wir zsm im Urlaub waren (da haben wir uns kennengelernt und wohnen durch Zufall ziemlich nah beieinander 😂), hat mir am Strand gesagt, dass sie demisex ist. hab das in der selben sekunde wieder vergessen, einf weil ich dachte dass wir uns halt nie mehr wiedersehen. dann ist mir das irgendwann wieder eingefallen und ich hab die gefragr (war mir echt peinlich aber die hat nur gelacht). dann sind wir irgendwie zu meiner Sexualität gekommen. sprich, auochoris/aego

Wenn ich so daran zurückdenke, habe ich mich eigentlich gar nicht so direkt aktiv geoutet, das ist mehr oder weniger von selbst gegangen.

Viele aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis hatten ohnehin schon länger den Verdacht, dass ich möglicherweise schwul bin. Wenn das Thema zur Sprache gekommen ist, habe ich es irgendwann dann einfach nicht mehr abgestritten bzw. gesagt, dass ich es nicht so generell ausschließen würde, eventuell mal etwas mit einem Boy zu machen. Als ich dann meinen ersten Freund hatte und angefangen habe, ihn meinen Freunden vorzustellen, hat sich das dann von selbst rumgesprochen, und irgendwann wussten alle, dass ich schwul bin und einen Freund habe, ohne dass ich das jetzt jedem so direkt sagen musste.