Meinung zu dieser Schulregel?
Ich weiß nicht genau, was sich die Leute, die das beschlossen haben, dabei gedacht haben und ob das nur an meiner Schule so war, aber bei uns war es so, dass männliche Lehrer bei Wandertagen, Klassenfahrten etc. immer mindestens eine weibliche Begleitperson haben mussten, weil männliche Lehrer im Notfall keine Erste Hilfe bei Schülerinnen leisten dürfen (, obwohl man ja eigentlich dazu verpflichtet ist).
Allerdings ist es komplett okay, wenn nur Lehrerinnen bei einer Klassenfahrt dabei sind.
Ich weiß jetzt nur davon, weil ich, als ich auf meine Klassenfahrt verzichtet habe und schon 18 war, dann für andere Lehrer die weibliche Begleitperson war und ich das eben auch von denen erfahren habe.
Ich sehe diese Regelung sehr kritisch, da es männerfeindlich ist (männliche Lehrer könnten Schülerinnen unsittlich berühren/vergewaltigen, aber Lehrerinnen theoretisch genauso auch Schüler, was da aber überhaupt berücksichtigt wurde), es auch komplett idiotisch ist, einem Lehrer Erste Hilfe zu verbieten, denn in dem Moment könnte aufgrund dieser Regelung im Extremfall ein Schüler sterben, und, da ich auch eben zweimal Begleitperson war, finde ich es auch unverantwortlich, weil ich nicht wirklich auf Erste Hilfe vorbereitet bin.
Zum Glück ist beide Male nichts Schlimmeres passiert (außer dass sich eine Schülerin an einer Glasscherbe geschnitten hat) und bei dem einen Ausflug war auch noch zwei Lehrerinnnen dabei, weshalb das nicht so kritisch gewesen wäre.
Natürlich habe ich keine Ahnung, inwiefern sich die Lehrer letzten Endes auch an diese Regelung halten (, was das Erste Hilfe leisten betrifft, die weibliche Begleitperson ist wirklich immer dabei), aber ich finde es trotzdem schockierend, dass so eine Regelung überhaupt besteht.
Sehe ich das zu streng oder seid ihr ähnlicher Ansicht?
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
14 Antworten
Das ist einerseits an den Schulen meiner Kinder nicht so. Andererseits ist die Möglichkeit für Lehrer, erste Hilfe zu leisten, ohnehin sehr eingeschränkt, unabhängig vom Geschlecht. Wenn nicht gerade Lebensgefahr besteht, dürfen sie nämlich fast nichts machen. Das wir als Eltern den Lehrern erlauben, Bagatellverletzungen zu behandeln (sprich: ein Pflaster aufzukleben) oder eine Zecke zu entfernen, müssen wir vor jedem Ausflug extra unterschreiben.
Ich kann nur sagen, dass bei uns Fahrten mit nur männlicher oder nur weiblicher Begleitung stattgefunden haben. Insofern gibt es eine solche Regel entweder nicht, oder sie wird ignoriert. Den Punkt zur Unterschrift wie oben beschrieben gibt es aber jedesmal.
Ich halte es wo möglich für sinnvoll, sowohl männliche als auch weibliche Begleitpersonen dabei zu haben, gerade bei jüngeren Schülern.
Erste Hilfe darf und muss natürlich geschlechtsunabhängig möglichst schnell geleistet werden.
Sobald etwas nicht mehr "erste" Hilfe ist, sondern zeitlich entspannter ist, ist man unabhägig vom Geschlecht sehr schnell in einem Bereich, wo Begleitpersonen wenig machen dürfen/sollten - sowohl wegen potentiellen Missbrauchs(anschuldigungen) (auch gleichgeschlechtlich) als auch wegen fehlender medizinischer Ausbildung. Da ist dann ein Trip zum Arzt (oder detailiert mit Eltern abgeklärte und unterschriebene Grenzen, was okay ist) oft die bessere Lösung.
Keine Schulregel steht über dem Gesetz. Auch Lehrer dürfen und müssen Schülerinnen Erste Hilfe leisten. Sie haben dabei nichts zu befürchten.
Ich denke, diese Regelung wurde eher eingeführt, weil sich Schülerinnen mit manchen Problemen lieber an Lehrerinnen wenden. Vielleicht gab es an der Schule bei Ausflügen schon entsprechende Vorkommnisse, weshalb diese Regel aufgestellt wurde.
Es hat aber auch für die Lehrer Vorteile. Zum Beispiel stürzt eine Schülerin und landet mit dem Hintern in einer Glasscherbe. Jetzt hat sie einen großen Schnitt an ihrem Hintern. Die Wunde muss erstversorgt werden. Wenn der Lehrer jetzt Erste Hilfe leistet, muss er zwangsläufig an ihr Gesäß. Daraus könnten Schüler versuchen ihm einen Strick zu drehen. Er hat sie am Gesäß berührt, wenn auch nur um zu helfen. Zwar hat er rechtlich nichts zu befürchten, aber es könnte seinen Ruf schädigen und große Wellen schlagen, wenn herum geht, dass Lehrer x die Schülerin an der Stelle berührt hat. Man lässt die Info weg, dass es im Rahmen der Ersten Hilfe war, und schon hat man Stoff für große Probleme. Wenn der Lehrer gar nicht in die Situation kommt, ist es für alle besser.
Klar, das kann aber bei Lehrerinnen und Schülern genauso passieren, auch wenn es seltener ist
Wahrscheinlich haben sie nur in die eine Richtung schlechte Erfahrungen gemacht.
Bei einer Klassenfahrt finde ich es schon sinnvoll, wenn eine weibliche und eine männliche Begleitperson mitkommen. Ich weiß nicht ob es überall oder nur an unserer Schule so ist, auf jeden Fall ist es bei uns ab der 7. Klasse sogar Pflicht. Aber dabei geht es eher um andere Probleme, wo vielleicht ein Mädchen nicht mit einem Lehrer drüber sprechen will oder ein Junge nicht mit einer Lehrerin.
Aber nur für die Erste Hilfe finde ich Quatsch. Im Notfall wird es dir wahrscheinlich sowieso egal sein ob dir eine männliche oder weibliche Person das Leben gerettet hat.
Außerdem finde ich es auch nicht OK, dass 2 weibliche Lehrer mitkommen dürfen. Da sollte auf jeden Fall noch ein männlicher Lehrer dabei sein.
Wenn ich eins im Erste Hilfe Kurs gelernt habe, dann das es in diesen Notfällen egal ist, ob die Person männlich oder weiblich ist. Ich bin als Kerl verpflichtet beiden zu helfen. Wenn da dann jemand rummeckert von wegen "du hast ihr an die Brüste gefasst" weil ich z. B. Das Top oder den Pulli von der Ausziehen musste, damit ich besser die Massage durchführen kann, den ist nicht mehr zu helfen
Das war bei uns definitiv nicht so, dass man da extra etwas unterschreiben lassen musste. Ich hätte davon wahrscheinlich auch gar nichts mitbekommen, wenn ich eben nicht aus dem Grund als weibliche Begleitperson eingeteilt worden wäre