Meine Mutter empfindet mir gegenüber keine Empathie?
Ich habe bemerkt, dass meine Mutter mir nie richtig Mitgefühl gezeigt hat. Auch in meiner Kindheit, wenn ich traurig war hat sie mich einfach Stundenlang weinen lassen und wenn ich dann aufgehört habe sagte sie immer "Ist die Trauer vorrüber?". Ich habe es vorher nie verstanden, aber jetzt bin ich echt ärgerlich darüber. Auch jetzt als ich vor einem Jahr einen Brunout hatte (Schule, Stress und so) hatte ich dann auch Ängste und eine leichte Depression. Sie war dauernd genervt von meinem Verhalten und hat damit gedroht meine große Schwester anzurufen und ihr alles zu erzählen, wenn ich nicht aufhöre. Vor zwei Tagen war meine Laune auch im Keller und ihr ist es zwar aufgefallen, aber sie hat drüber gesehen. Sie sagt auch immer schlechte Dinge über mich zu anderen Verwandten, obwohl ich mir mühe gebe eine gute Tochter zu sein, auch wenn ich meine passive Seite habe, die dominiert. Trotzdem ist das nie genug, meine große Schwester oder mein großer Bruder tuen dies und das immer besser.
Was ich nicht verstehe ist, bei anderen ist meine Mutter total liebevoll und verständnisvoll wie etwa bei meinen älteren Geschwister, obwohl die meisten von ihnen ihr gegenüber sehr unhöflich waren. Auch zu meiner Nichte (11) ist sie immer total fürsorglich, was verständlich ist. Aber bei mir ist es das Gegenteil, nie ist sie für mich da, wenn ich sie brauche und das nervt! Ich bin zwar schon 18 und sollte nicht über "Mommie Issues" heulen, aber das bedrückt mich einfach sehr. Und das schlimmste ist, wenn ich meiner Mutter gegenüber unfreundlich bin, weil sie mich provoziert, bekomme ich von allen etwas zu sagen. Wenn aber jeder sieht, wie provozierend und gemein sie zu mir ist, sehen alle weg, sagen nichts oder suchen Erklärungen dafür (Stress, schlechter Tag), obwohl sie dauernd so zu mir ist.
Ich arbeite echt hart daran hier raus zu kommen und habe mir gedacht eine eigene Wohnung zu suchen. Ich habe aber Angst, da bald mein letztes Schuljahr beginnt und ich vielleicht nicht mit dem Stress (Schule, Arbeit, sich um die Wohnung kümmern) umgehen kann.
Was denkt ihr von der ganzen Sache?
12 Antworten
Hey du, das ist natürlich schlimm für ein Kind, wenn es von der eigenen Mutter nicht gemocht wird. Meine Mutter mochte mich auch nie. Sie hat auch eine Persönlichkeitsstörung. Letztlich hilft es aber nur, darüber zu trauern, und die Hoffnung aufzugeben, dass es sich noch ändern könnte, und dann weiterzugehen im Leben. Mütter sind auch nur Menschen, sie haben Fehler, manchmal sogar ganz krasse Fehler und Probleme. Gib sie auf und orientiere dich nur an Menschen, die dich mögen und unterstützen. Lass es nicht auf dein ganzes Leben ausstrahlen.
Das ist bitter!
Das einzige, was ich dir raten kann, ist, dich so wenig wie möglich von deiner Mutter beeindrucken zu lassen. Natürlich braucht jeder Mensch Zuwendung und Anerkennung. Aber versuche, dich nicht davon - also von der Anerkennung durch Andere - abhängig zu machen. Wichtig ist jetzt, dass du deine eigenen Stärken erkennst und danach lebst, dass du dir selbst Wertschätzung entgegenbringst. (Natürlich ohne eitel zu werden, das ist ja klar.) Lobe dich mal selbst und belohne dich auch mal selbst, wenn dir was gelungen ist.
Ich bin auch meinen ganz eigenen Weg gegngen.
Zu mir war meine Mutter in meiner Kindheit ähnlich. Das kann viele Ursachen haben. Ich glaube, bei mir war der Grund, weil sie vor mir mit ihrem ersten Sohn eine Fehlgeburt hatte und mir das Leben irgendwo nicht gegönnt hat und sich gefragt hat, warum ich überlebt habe, aber nicht das Baby davor. Wahrscheinlich hat es bei dir einen anderen Grund, aber der ist vielleicht gar nicht so leicht herauszufinden und sie kennt ihn eventuell sogar selber nicht oder möchte ihn nicht zugeben, weil er irrational ist. Dem Kind die Schuld für eine Trennung geben könnte noch ein möglicher Grund sein.
Deine Mutter sieht Dich wohl schon als eine Erwachsene, was natürlich nicht ganz stimmt. Du bist noch jung.
Du solltest Deine Mutter jetzt als einen Mensch mit Schwächen sehen. Eigentlich sollte es später passieren, wenn Du schon älter und selbständiger bist. Aber man kann sich seine Eltern nicht aussuchen. Sei aber dankbar, das Du eine Mutter noch hast. Das ist nicht selbstvertändlich.
Daher fühlt sie sich wohl nicht so verantwortlich für Dich......denke ich. Möglicherweise ist die einfach überfordert.
Du solltest Dir extern Hilfe holen. Rufe bei der Telefonseelsorge an oder suche dir einen Seelsorger /Lebensberater.
Jetzt, da du das weisst, kannst du ja drüber stehen. Emanzipiere dich deiner Mutter gegenüber und gehe deinen eigenen Weg. Dazu musst du nicht anderswo wohnen. Es ist eine moralisch-emotionale Distanzierung nötig. Aber man muss auch unterstreichen, dass eine Beziehung (zur Mutter oder zu sonstwem) asymmetrisch sein kann. Du musst nicht ebenso empathielos zu ihr sein, wie sie zu dir. Es wäre sogar vorteilhaft für deine eigene Persönlichkeitsentwicklung, wenn du das schaffen würdest!