Mein Ausbilder nervt?
Mein Ausbilder im Amt sagt mir ständig, ich hätte irgendwelche psychischen Defizite.
Würdet ihr euch das verbitten?
Der geht mir damit nur noch auf die Nerven. Leider traue ich mich nicht groß was zu sagen, weil ich noch in der Ausbildung bin.
Gibt es dort einen betriebsrat/personalrat und oder eine jugendvertretung?
Ja
Dann würde ich zuerst diese Fragen
ob die vermitteln können? Oder ihm sagen, dass er das das sein lassen soll?
3 Antworten
Dazu, um Dich mit seinen Einschätzungen über Deinen psychischen Gesundheitszustand einzuschätzen und Dich psychisch unter Druck zu setzen und Dir psychische Defizite vorzuhalten, geht Dein Ausbilder eindeutig zu weit und überschreitt eine rote Linie! Fordere ihn in aller Deutlichkeit auf, diese Schikane zu unterlassen und wende Dich dazu an Deinen zuständigen Chef/Arbeitgeber und mache denen klar, dass sie keine Ärzte sind, die sich über Deinen psychischen Gesundheitszustand ein Urteil erlauben dürfen! Und sage ihnen dann auch noch klipp und klar, dass, wenn es Dir je in den Sinn käme, deswegen einen Arzt aufzusuchen, dass dies dann unter die ärztliche Schweigepflicht fällt und sie überhaupt nichts anzugehen hat. Und wenn sie ansonsten mit Dir als Auszubildenden ein Problem haben, so sollen sie dies offen aussprechen! Und Dich ansonsten angemessen und freundlich behandeln!
Wichtig ist, dass Du Dich nicht ins Bockshorn jagen und nicht verunsichern lässt, denn das Recht ist eindeutig auf Deiner Seite! Und das Du Dich jetzt wehrst und auf die Hinterbeine stellst! Denn so darf ein Ausbilder seinen ihm Anvertrauten nicht behandeln und nicht schikanieren! Das geht zu weit!
Viel Glück und alles Gute! Und denke daran: "Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!"
Herzlich!
Regilindis
Er stellt eine ärztlich Diagnose, die man nur nach umfangreichen Untersuchungen stellen kann. Ist er Arzt oder sowas?
Der gute Mann nimmt den Mund sehr voll. Das grenzt schon stark an Beleidigung. Mein Sohn ist sehr introvertiert und zurückhaltend. Oft wird das falsch interpretiert oder sogar für Schwäche gehalten. Ich persönlich halte es für eine Stärke, weil er sich so völlig unabhängig macht und keinem auf den Sack geht.
In der Ausbildung kann man eigentlich mutig auftreten. Man hat noch sowas wie "Welpenschutz" und der Betrieb lässt Berufsanfängern den einen oder anderen Fehler durchgehen, mit denen Ausgelernte nicht durchkommen. Natürlich gibt es auch hier Grenzen, aber die sind weit gesteckt.
Natürlich kannst du dir das verbitten. Obwohl dein Ausbilder recht respektlos ist, solltest du es trotzdem respektvoll angehen, aber deutlich.
Achte mal auf deine Körpersprache. Menschen, die sich zurücknehmen sehen oft nicht besonders stark und selbstsicher aus. Das gleicht manchmal einer Opferhaltung. Bestimmte Typen glauben sich dann mehr herausnehmen zu können und attakieren die Person. Bei denen ist das fast schon ein Automatismus zu mobben oder ungefragt ihre Meinung hinaus zu posaunen.
Klar haben Ausbilder besondere Funktionen und Aufsichtsaufgaben gegenüber ihren Schützlingen. Das sollte aber nicht in Vorurteile und falschen Schlussfolgerungen ausufern. Schließlich sollen sie die Azubis schützen und nicht selber zum Problem werden.
Solche Diagnosen fallen unter das Schimpfwort: "Küchenpsychologie".
Nur weil sie mal was mitbekommen haben, sind sie noch lange keine Experten. Erkundige dich doch mal genauer, was einen Autisten ausmacht und widerlege seine Behauptung mit Fakten.
Ich hatte mal einen Arbeitgeber, der mir eine Essstörung ' diagnostizieren ' wollte. Auf die Frage meinerseits hin, woher er das wissen wolle, meinte er, er wisse es aus seiner Lebenserfahrung heraus. Unglaublich!
Ich könnte mir vorstellen, dass er selber derb ein Problem hat. Wenn ich von mir ausgehe...wenn ich jemanden seltsam finde, befasse ich mich nicht mehr mit dieser Person als unbedingt nötig. Aber ich dränge mich nicht mit Theorien auf.
Er könnte auch sowas wie ein Helfersyndrom haben und glaubt wirklich dir mit dieser Aktion zu helfen.
Spricht er dich unter 4 Augen darauf an, oder vor allen Leuten?
Dann will er dich nicht bloßstellen, der meint das ernst.
Ja, aber wie gesagt, er interpretiert offenbar in alles was ich mache irgendwas seltsames rein. Das ist sehr spooky oder? Ich weiß gar nicht, was ich überhaupt noch machen kann.
Ich werde wohl meinen Mut mal zusammen nehmen und ihn eindringlich drauf ansprechen.
Genau so funktioniert Küchenpsychologie.
Man kann sich nur gerade machen und ihr entgegentreten. Viel Glück und achte auf deine Körpersprache. Sie muss unbedingt zu deinen Worten passen, damit er dich ernst nimmt.
Kann es sein, dass er mich vielleicht gar nicht mag? Weil, er kontrolliert mich auch oft. Wenn ich sage, ich mache mir am PC Notizen, springt er auf und guckt, ob ich auch wirklich Notizen mache. So als würde ich ihn seiner Meinung nach anlügen und so.
Es stellt sich die Frage: "Was war zuerst da, Henne oder das Ei?" Mißtraut er dich, weil er dich für einen Autisten hält oder hat er dir von Anfang an mißtraut und kam dann auf die Idee dich als Autisten einzustufen?"
Wenn er dich nicht leiden mögen würde, hättest du die Probezeit nicht überstanden.
ich bin Beamtin auf Widerruf, da gibt es keine Probezeit. Man kann uns wegen sowas auch nicht entlassen, sondern maximal am Ende nicht übernehmen. Ich denke diese fixe Idee kam ihm irgendwann im Laufe der Zeit.
Aber das muss geklärt werden. Hat das Einfluss auf deine Verbeamtung?
Schwer zu sagen, hängt vom Dienstherren ab.
Aber nur, wenn man sich wirklich testen lässt und eine Diagnose hat. Das darf man glaub ich nicht verschweigen.
Das gilt auch, wenn du zum Zeitpunkt der Verbeamtung in Therapie bist und zum Beispiel Medikamente nimmst. Das darf man auch nicht verschweigen.
Kann er eine Untersuchung anregen oder das in eine Beurteilung einfließen lassen? Also auf Deutsch dir deshalb Probleme bereiten?
Man wird eh nochmal geprüft. Zum Beispiel bei der Verbeamtung auf Probe und dann später auf Lebenszeit.
Weiß nicht, ob die sowas anregen können. Weiß nur, dass man Probleme bekommen kann, wenn man was verschweigt. (Je nach Dienstherr) und im Worst Case die Verbeamtung rückgängig gemacht werden kann.
Wieso fragst du?
Mein Ausbilder im Amt sagt mir ständig, ich hätte irgendwelche psychischen Defizite.
Ist er für eine derartige Beurteilung fachlich qualifiziert? Ansonsten ist das seine Meinung, die er ja haben darf. Aber er muss diese nicht jedem an den Kopf werfen und darf sie für sich behalten.
Ja, also er kennt privat ein paar Leute, die hätten Autismus und ich sei anders. Also würde er meinen, dass ich sowas auch habe.