Lateinische Metrik: Catull carmen, Brief 86 3.Vers

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Das tiefe Geheimnis ist, dass das m am Wortende nicht als m wie in hamm-hamm gesprochen wurde, sondern den vorangehenden Vokal nasaliert (vielleicht so ähnlich wie das n in französischen Wörter wie Hollandon, Sarkozon oder Le Pon). Richtig ausgesprochen endet totum also gar nicht auf einem Konsonanten, sondern auf einem Vokal. In Inschriften ist das Schluss-m häufig durch einen Strich über dem vorangehenden Vokal gekennzeichnet, was vielleicht ein Hinweis auf die Aussprache ist. Das gilt möglicherweise auch für das nicht wirklich als n ausgesprochene n in consul, was ebenfalls in den meisten Inschriften als COS mit Strich über dem O geschrieben wird. Ob das der einzige Grund ist, weiß ich nicht, ebenswenig wie, wo und wann es so ausgesprochen wurde und wann und wo es sich geändert hat. Aber die einmal etablierte "Regel" für die Metrik besteht bis in die Spätantike fort. Das gilt übrigens auch für das h am Wortanfang, das gleichfalls nicht gesprochen wurde (oder in der Art eines Hamsa).

Die Längung des i hast Du nicht verstanden. Auch beim Googeln sollte man das Hirn einschalten und im Unterricht zuweilen mitarbeiten. Denn das wurde sicher schon erklärt.

Synaloephe

Wenn ein Wort auf "-m" endet und das nächste Wort mit einem Vokal oder "h-" anfängt, werden weder das "-m" noch der diesem vorausgehende Vokal gesprochen. Konsonanten und geht von dort auf das folgende Wort über. Beispiel: Aus: "Monstrum horrendum informe ingens" wird:

    monstr -orrend-inform-ingens

:)) evella