Kann jemand, dessen Werte und Moralvorstellungen von denen der Gesellschaft deutlich abweichen, ein "besserer" Mensch sein?
Also ich finde schon. Leider wird man von klein auf dazu konditioniert, sich an gesellschaftliche Regeln zu halten. Außenseiter wurden schon immer als negativ und seltsam abgestempelt. Kaum jemand zieht es in Erwägung, dass Außenseiter klüger sein bzw. moralischer und sozialer sein können als die breite Masse, die als normal gilt.
Ich persönlich halte manche Straftaten für moralisch. Nur weil etwas im Gesetz steht, ist es nicht gleich die absolute Wahrheit. Klar, eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn sich die Leute an Gesetze halten, aber finde, dass diese Gesellschaft sehr viele Defizite hat und viele Menschen falsch leben und unmoralisch handeln. Das System ist krank.
Ich finde, dass die Religionsfreiheit deutlich eingeschränkt werden muss. Ich finde, dass narzisstische Chefs für ihr Fehlverhalten hart bestraft werden müssen (Mitarbeiter sollten sich verbünden und sich dagegen wehren). Ich finde, dass Rassisten härter bestraft und ausgegrenzt werden müssen. Die Leute sollen lernen, weniger zu konsumieren, andere mehr zu tolerieren (kein Gruppenzwang), die Reichen sollten viel mehr Steuern zahlen und die Mittelschicht sollte nicht so ausgebeutet werden, manche Frauen sollten für ihr Fehlverhalten härter bestraft werden und Männer sollten ihnen nicht so sehr in den Allerwertesten kriechen, Spielhallen bzw. Casinobetreiber sollten noch mehr Steuern zahlen, Alkohol und Zigaretten sollten viel teurer werden, man sollte das Fehlverhalten von manchen Rentnern nicht einfach hinnehmen und keinen falschen Respekt vor dem Alter haben, die Lebensmittel in Supermärkten sollten nicht so zuckerlastig sein, man sollte von Kindern nicht erwarten, dass sie ihre Eltern bedingungslos respektieren sollen (viele Eltern gehen mit ihren Kindern absolut ekelhaft um) usw.
3 Antworten
Also ich halte nichts davon, Straftaten zu erlauben, aber dafür die Religionsfreiheit einzuschränken. Die Gesetzgebung kann sich logischerweise nicht nach dem Geschmack eines einzelnen Individuums richten, sondern muss versuchen, möglichst viele Wünsche unter einen Hut zu bekommen. Aber allen kann man es nie recht machen. Insofern wird es immer wieder passieren, dass ein privater Wunsch von der Gesetzgebung nicht berücksichtigt wird.
Und wenn man ein Lebensmittel nicht kaufen möchte, kauft man es halt nicht. Nicht der Preis, sondern der gesunde Menschenverstand sollte im Vordergrund stehen. Niemand verlangt "Bedingungslosigkeit" (beim Respekt) - selbstverständlich gibt es Grenzen (auch für Eltern), nur bringt es wenig, das alles in einen Topf zu werfen.
Die Preisgestaltung im Supermarkt und das Verhalten von Eltern ist auch kein zusammenhängendes "System", das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Insofern bringt diese "Systemkritik" weniger als dezidierte und ausführlichere Beschäftigung mit Einzelpunkten.
Unser System ist sicherlich alles andere als perfekt, aber bei dem was du hier alles aufführst habe ich ein Problem damit, dass du deine persönlichen Moralvorstellungen anderen aufzwingen möchtest und dir anmaßt, allgemeingültig beurteilen zu können wie man richtig zu leben hat.
Außerdem widersprichst du dir selbst. Du meinst einerseits „Leider wird man von klein auf dazu konditioniert, sich an gesellschaftliche Regeln zu halten.“, Andererseits möchtest du aber viele Dinge stärker regulieren und härter bestrafen. Du solltest eigentlich merken, dass dies nicht zusammenpasst…
Wenn ich mir unsere Gesellschaft so anschaue, dann halte ich das sogar für eine Voraussetzung. Querdenken war nie falsch.