Jesus starb für unsere Sünden, darf man nun sündigen?

15 Antworten

Darum geht es definitiv nicht!

Wenn ich an Jesus glaube und Ihm folgen möchte, dann möchte ich auch automatisch so leben, wie es Ihm wohlgefällt!

Alles andere wäre völlig unlogisch und würde keinen Sinn ergeben...

Wenn man Basketball spielen möchte, geht man auch nicht in einen Fußballverein und spielt irgendwo in der Ecke allein Basketball. Dann geht man in einen Basketballverein. Oder man spielt eben Fußball im Fußballverein.

Wer wirklich Christ ist, will Sünde in seinem Leben vermeiden, weil Sünde unserer Beziehung zu Gott, unseren Mitmenschen, der Schöpfung und auch uns selbst schadet. Deshalb ist es natürlich sinnvoll, möglichst Sünde zu unterlassen.

Wenn wir aber ehrlich sind, stellen wir fest, dass wir trotzdem in Worten, Taten und Gedanken sündigen - auch Unterlassungssünden sind schon Sünden.

Deshalb steht in 1. Johannes 1,8.10:

  • "Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. [...] Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns."

Die Lösung für Sünde findet sich dazwischen:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Das Ziel ist, nicht zu sündigen. Wenn wir aber sündigen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden" (1. Johannes 1b-2a).

maxhundert  10.10.2022, 20:43

Das beantwortet nicht die Frage. Darf man denn jetzt sündigen, wenn Jesus für dir Sünden gestorben ist, laut Bibel?

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chrisbyrd  10.10.2022, 21:19
@maxhundert

Das ist die völlig falsche Fragestellung!

Denn wir sündigen doch ständig in Worten, Taten und Gedanken. Wenn wir ehrlich sind, stellen wir das fest. Dazu gehören schon Schimpfwörter, Neid, Missgunst, Zorn usw. Viele Beispiele könnten wir aus unserem Leben anführen...

Deshalb ist Vergebung für Sünde entscheidend!

Und der Versuch, ein heiligeres und reineres Leben zu führen und Sünde möglichst zu vermeiden.

Es geht nicht um ein Spiel, möglichst viel sündigen zu dürfen und trotzdem noch Vergebung zu bekommen. Er sieht unser Herz an (1. Samuel 16,7b) und kennt unsere innersten Gedanken und Motive ganz genau. Ihm können wir nichts vormachen...

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chrisbyrd  10.10.2022, 23:04
@maxhundert

Nein, ganz im Gegenteil...

Warum sollte man sündigen "dürfen"? Es geht doch darum, dass wir sowieso schon sündigen!

Wer das nicht erkennt, hat ein Problem (vgl. 1. Johannes 1,8.10)...

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Hallo noticemesenpai1,

das wäre ein naheliegender Gedankengang, der allerdings voraussetzt, dass durch einen Tod der Begriff der Sünde aus der Welt verschwunden wäre. Damit wären auch alle Menschen, die vor diesem Moment gestorben waren, frei jeglicher Sünden - was auch ein Glaubensinhalt sein mag.

Wir können aber sagen, dass ein Leben in Liebe im Sinne Gottes wie auch in deren Abwesenheit eine Lebensgrundeinstellung darstellt. Wenn wir die Abwesenheit von Liebe als "anders als Liebe" betrachten, können wir den alten Begriff "Sünde" für dieses "anders als" verwenden.

Um zu betrachten, was hier ein Tod bewirken könnte, müssen wir die Liebe Gottes verstehen. Dazu betrachten wir ein raumzeitloses Sein, wobei unter Zeitlosigkeit die Abwesenheit jeglicher Prozesse gilt (die hätten immer ein Vorher und Nachher und bräuchten daher Zeit). Für das Sein geht dennoch eine abstrakte Methodik: dass von einem Sein immer nur etwas ausgehen kann, etwas das Sein auch erreichen darf. Dabei ist das Etwas nicht definiert, nur die Methodik in sich existiert. Zusätzlich ergibt die Raumlosigkeit die Einheit aller Seins.

Jetzt können wir Gott als ein solches raumzeitloses Sein posutlieren - und Gott hätte dann genau diese Eigenschaften, die wir einfach Liebe nennen.

Wir bilden das Sein auf uns Menschen ab und sagen: wir leben nicht nur wir sind auch. Das ist nicht nur postuliert, sondern lässt sich auch aus der Frage nach der eigenen Identität, die uns auf einem raumzeitlosesn fest mit uns verbundenen Anteil schließen lässt, plausibilisieren.

Die Liebe ist nicht imperativ, da sie keinen Prozess, der unsere Leben bestimmen könnte, führen kann. Das können wir aber für die Liebe tun, wenn wir uns für oder gegen die Liebe entscheiden. Diese Entscheidung führt dann zu den schon angesprochenen Lebensgrundeinstellungen.

Was könnte passieren, wenn unser Leben endet? Dann enden auch jegliche Prozesse - und wir "hinterlassen" unser Sein - sagen wir gerne Seele - entsprechend dem, wie wir mit dem Sein, der Seele, umgegangen waren: in Liebe "eröffnet" - in Abwesenheit jeglicher Liebe "verschlossen". Vergleichen wir die "verschlossene" Seele mit einem "geistlichen Tod": nichts würde sie erreichen, nichts ginge von ihr aus - und von einer Einheit ganz zu schweigen.

Jetzt könnte man einen natürlichen Tod als ein Symbol eines geistlichen Todes betrachten, den man aber aus einer Lebensgrundeinstellung zur Liebe nie sterben kann. Man würde quasi - im Sinne der Seele - in Liebe nie sterben. Um das, was in sich nicht einfach zu verstehen sein mag, den Menschen "beizubiegen" hatte wohl Jesus seinen eigenen natürlichen Tod herangezogen, um zu sagen: ich sterbe für alle einen Tod, damit alle leben - denn den geistlichen Tod konnte er als liebender Mensch nie sterben.

Wenn wir bei diesem Beispiel bleiben, löst sich die Abwesenheit von Liebe nicht auf, auch nicht der geistliche Tod, wenn wir unsere Seele frei jeglicher Liebe hinterlassen. Es bleibt also an uns, über unsere Seele zu entscheiden - und die Liebe lässt uns aus Prinzip diese Entscheidung frei.

Man kann jetzt sagen, dass Jesus alle Sünden auf sich genommen hätte. Das hätte er aber nur symbolisch können, denn er war ja Liebe: jegliche Sünde hätte sich dann in nichts aufgelöst. Der Gedanke mag aber Menschen helfen, Sünde, die sie bedrückt, loszuwerden - und dann in Konsequenz eine Entscheidung zur Liebe zu treffen. So konnte Jesus quasi symbolisch und real im Handeln des anderen Menschen Sünden vergeben.

Nun, wer seine Sünden nicht abgeben mag, behält sie eben bei - und damit auch die entsprechende Lebensgrundeinstellung. Denn Liebe kann ja niemanden zwingen oder sich etwas nehmen (z.B. Sünde abzugeben oder Schuld nehmen) - und auch liebende Menschen würden das nicht machen.

Das gestorben Sein für Sünden mag als Glaubensinhalt in einer Richtung zur Liebe gehen - ist aber in meinen Augen eher ein falscher Ansatz. Vielmehr darf die Liebe im Vordergrund stehen - und dann eben eine Entscheidung zur Liebe oder nicht.

Jesus hatte beides ins Feld geführt.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man sollte es vermeiden. Aber definiere zunächst mal "Sünde"! Gott verlangt nämlich von uns, das wir mitdenken und nicht sturen Papierfetzen folgen. Dafür hat er uns einen Neo-Cortex gegeben. Um irgendwas aus Büchern zu rezitieren, reicht ein Lochkartenleser aus den 60ern. Zu der Frau, die man steinigen wollte sagte er, - "Sündige von nun an nicht mehr", nachdem er zu dem Lynchmob gesagt hatte, - "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" Kein Mensch ist ohne Sünde. Deswegen warf auch keiner. Damals schon fortschrittlicher, als manche Gottesversteher heute! Jesus hat gesagt, - "Das Böse muss in die Welt kommen, aber wehe dem, durch den es kommt!" Also wieder ein Hinweis, das Gute zu tun und das Böse zu vermeiden. Ist eigentlich ganz simpel. Für die ganz Begriffsstutzigen hat man 10 Gebote aufgeschrieben, als Orientierung. Wenn alle Menschen den Sinn hinter den 10 Geboten verstehen und leben würden, könnten wir endlich alle Pharisäer und Schriftlehrer zum Teufel jagen, wo sie hingehören.

Wie ich aus deinen bisherigen Fragen hier entnehme bist du Muslimin oder interpretiere ich dein Quran lesen falsch?

Nun wenn der Christ nicht mehr sündigen dürfte, dann müsste er schon aufhören zu leben, zu Existieren, denn wir Menschen sündigen Täglich.

Aber wir sollen uns durch Gott verändern lassen in sein Bild.

ER will uns dahin verändern, dass wir immer weniger Sündigen und reinen Menschen werden.

Wer aber durch Christus rein geworden ist vor Gott, der sündigt nicht mehr, denn er ist Rein.

Wer aber Christus nicht hat, der ist auch immer unrein.

Damit ist entscheidend ob jemand Christus hat, was bedeutet ihn aufgenommen hat, so dass er in dieser Person lebt.

Dabei aber sollte der Christ sich hüten Absichtlich und mit Vorsatz zu sündigen, denn dafür gibt es keine Entschuldigung mehr.

All das findest du in der Bibel.

Das ist die Quelle der Antworten auf alle Fragen.

Denn ein Christ sollte nichts sagen, was ausserhalb dessen ist, was in der Bibel geschrieben steht.

Zudem auch nichts, was nicht auch jeder Mensch selbst nachprüfen kann.


noticemesenpai1 
Fragesteller
 02.10.2022, 20:38

Nein, ich bin gläubige orthodoxe Christin. Ich interessiere mich sehr für Religionen aller Welt, auch für den Islam, deswegen das Koran lesen. Danke für deine Antwort:)

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Jesus starb NICHT für unsere Sünden. Man hat diese Ausrede im Nachhinein erfunden um sein Scheitern durch Hinrichtung irgendwie positiv hinzubiegen. Denn sonst hätte man keine Religion darauf gründen können. Jesus war nur ein Mensch, ein Bettelprediger wie viele andere auch.

Es gibt keine Sünden, weil noch NIE ein Himmlischer Herr klargestellt hat, was er haben will und was nicht.

Es gibt nur einen diffusen Haufen menschlicher Vorstellungen.


Frostherz870  02.10.2022, 16:29

Wenn man sich im Rahmen des christlichen Mythos bewegt, dann ist Jesus sehr wohl für die Sünden gestorben. Die Liturgie der katholischen Kirche (und auch der evangelischen) macht dies sehr deutlich.

Man kann dem Konstrukt natürlich sehr kritisch gegenüberstehen. Aber innerhalb dieser Theologie und des Glaubens ist die Frage des Threads eine mehr als berechtigte. Für Außenstehende (wie mich) beweist es nur einmal mehr, daß die Widersprüche, die sich für Nichtlgäubige daraus ergeben, ein schlagender Beweis für die Unsinnigkeit des Konstrukts liefern. Aber innerhalb des Denkgebäudes ergibt das alles durchaus Sinn. Das ist ja das Problem. Die Gläubigen sind ja nicht doof. Auch ein Thomas von Aquin nicht.

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Antimythos1  02.10.2022, 16:31
@Frostherz870

Für mich zählt nur die Realität und Logik als Bezugssystem: "Was ist wirklich geschehen". Und nicht die Dunstglocke "was wird erzählt?". Und das wird immer so bleiben.

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Frostherz870  02.10.2022, 17:26
@Antimythos1

Prinzipiell stimme ich dir zu. Entweder es ist wahr im Sinne von "stimmt mit den (meß- und/oder überprüfbaren) Tatsachen überein oder nicht. Entweder ist Jesus von den Toten auferstanden oder nicht. Trotzdem finde ich es sehr spannend, diese Konstrukte nachzuvollziehen. Dafür habe ich extra Hebräisch, Griechisch und Latein gelernt, und es hat mich sehr viel gelehrt (und in meiner Überzeugung, daß es wohl keinen Gott geben kann, zumindest keinen persönlichen Du-Gott, wie er von diesen Religionen propagiert wird. Und auch sonst keinen. Außer das große, pinke, unsichtbare Einhorn. Das gibt es natürlich schon. ^^

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noticemesenpai1 
Fragesteller
 02.10.2022, 20:27

Solange du kein Christ bist und nicht an Gott glaubst, würde ich dich bitten hier nicht zu antworten. Danke trotzdem :)

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