Hobby aufgeben wegen Uni?
Moin,
Erstmal zu mir, ich bin 21 Jahre alt, studiere in München und habe in meinem Jahrgang nicht wirklich guten Anschluss, im Studium selbst habe ich auch Schwierigkeiten.
Ich habe heute mit einem Kommilitonen geredet und er meinte, dass ich aus der Feuerwehr austreten soll um "alle Kraft ins Studium" zu stecken.
Allerdings muss man dazu sagen, dass die Feuerwehr das einzige Hobby ist, welches ich hier wirklich aktiv betreibe (Sport etc. Eher sporadisch). Ich gehe auch nur zu Diensten und Einsätzen (ausgenommen Prüfungsphase) und habe kein Amt. Ich Beteilige mich hier noch in einer Interessengemeinschaft und gehe zu freiwilligen Vorträgen, weil das für meine Zeit nach der Uni (egal ob mit oder ohne Abschluss) relevant sein wird.
Ich brauche aber auch diese Ablenkung durch die Feuerwehr, außerdem helfen mir die Kameraden dort auch manchmal mit Uni-Themen (Mathe und so)
Kurz gesagt, ich will mein Hobby nicht aufgeben, weil es seit 11 Jahren ein großer Bestandteil meines Lebens ist. Aber ich habe Angst, dass mir am Ende vorgeworfen wird, ich hätte wegen der Feuerwehr die Uni nicht geschafft.
Ich glaube, dass diese Ablenkung auch wichtig ist, um mal wieder runter zu kommen und sich überhaupt mal raus zu bewegen und nicht zwischen Bett und Schreibtisch zu versauern.
Gibt es hier Meinungen dazu?
Was haltet ihr von Hobbys neben der Uni?
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5 Antworten
Man kann sich nicht 24/7 konzentrieren. Irgendwann ist das Gehirn für den jeweiligen Tag voll und dann ist es eher kontraproduktiv, auf Krampf weiter am Schreibtisch zu sitzen und sich jeden spaßigen Ausgleich zu verwehren.
Außerdem sollte es zeitlich nicht das allergrößte Problem sein. Klar, man kommt in einem Vollzeitstudium nicht jede Woche, ggf. nichtmal im Durchschnitt mit 40 h Arbeitsaufwand klar. Aber man hat ja auch die Wochenenden zur Verfügung, sodass sich die aufzubringende Arbeitszeit besser verteilt. Also da müsste das Zeitmanagement schon verdammt schlecht laufen, dass da nicht zwischendurch 2-3 Abende für Freizeitaktivitäten freizumachen wären.
Dass ggf. mal ein Übungsabend ausfallen muss, wenn man mit einer Hausarbeit hinterher hinkt, die unbedingt um Mitternacht fertig sein muss, ist klar. Aber auch das ist am Ende ein Problem des Zeitmanagements.
Aber ich habe Angst, dass mir am Ende vorgeworfen wird, ich hätte wegen der Feuerwehr die Uni nicht geschafft.
Erstens ist das deine private Angelegenheit. Klar, die anderen dürfen ihre Meinung haben und äußern, aber am Ende betrifft es nur dich, wie das Studium läuft und wie der Abschluss ausfällt.
Und zweitens: Als ob die anderen überhaupts nichts neben dem Studium machen. Andere arbeiten 10-20 h pro Woche, fliegen mitten im Semester mal zehn Tage in den Urlaub, betrinken oder bekiffen sich zweimal pro Woche, treiben Sport... Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen ;) Mal ehrlich, es ist doch jedem klar dass das Leben nicht allein aus dem Studium besteht.
Davon abgesehen: Zwischen "schlecht laufen" und "nicht schaffen" gibt es noch sehr, sehr viel Spielraum im Sinne von geschobenen Modulen, sich 2-3 Semester mehr Zeit nehmen...
Uff, von einer so krassen Regelung habe ich noch nie gehört, nichtmal bei dualen Studiengängen. Nur von Arbeitgebern, die not amused waren...
Dann wirst du wohl wenigstens zeitweise die Uni priorisieren müssen und schauen müssen, wo dann zwischendurch noch Zeit für die Feuerwehr bliebt. Und wie gesagt: Zeitmanagement.
das ding ist halt, Dienst ist 1 mal in zwei wochen und die Einsatzzahlen sind bei ca. 50 pro Jahr, Ausnahme war da die letzte Woche mit 3 Einsätzen, da ist die uni schon ziemlich priorisiert.
Ich komme eigentlich aus einer Feuerwehr, wo ich 2 mal die Woche war +100 Einsätze jährlich
Also ist die Feuerwehr im Moment wohl nicht der Punkt, an dem dein Studium scheitert.
Korrekt, ich bekomme in der Feuerwehr sogar Hilfe (Mathe und so)
Ich habe neben einem 40-Stunden-Vollzeitjob und einer beruflichen Selbstständigkeit (ca. 10 Std./Woche) berufsbegleitend abends und an Wochenenden studiert.
Dabei habe ich mich selbstverständlich deutlich einschränken müssen - auch, was meine Hobbys angeht.
Aber der Feuerwehr bin ich immer treu geblieben. Genau wie Du es sagst: Es ist ein großer Bestandteil meines Lebens und ich brauchte neben Arbeit und Studium halt auch mal etwas Abwechslung.
Der einzige Grund wäre, wenn Du zu weit weg von Deinem Heimatort studierst und dann entsprechend nicht für Einsätze und Dienste zur Verfügung stehst. In so einem Fall gibt es bei uns dann die Möglichkeit der zeitlich begrenzten Beurlaubung... derjenige ist dann gerne gesehen, wenn er am Wochenende oder in den Semesterferien in der Heimat ist, wird aber in Bezug auf die Einsatzbereitschaft nicht mit eingeplant.
Ich habe eine Doppelmitgliedschaft (Bremen/München), hier an der Uni lebt die Feuerwehr von den Studenten (50% der Mitglieder) mit ungefähr 3 Minuten Anfahrtszeit
Zuhause bin ich dann manchmal an Wochenenden
Gerade dann, wenn die Feuerwehr an Deinem Studienort Dein einziges Hobby ist, ist das doch eine tolle Sache! Als Student hat man ja schon relativ viel Freizeit (natürlich nicht immer, aber außerhalb der Prüfungsphasen doch relativ viel), da sollte sich das nicht gegenseitig ausschließen.
Und wenn 50% der Mitglieder Studenten sind, dann kennt man sich ja damit aus und wird Verständnis dafür haben, wenn es denn zeitlich doch mal eng wird und dann vielleicht mal ein paar Tage die Feuerwehr zugunsten der Uni zurückstecken muss.
Ich bin während des Studiums auch Hobbies nachgegangen. Und ich habe Jura studiert.
Das ist also völlig machbar.
Wenn Du jedoch feststellen solltest, dass Du nicht gut in einem Fach bist und Dir das möglicherweise auch nicht sehr viel Freude bereitet, wäre auch ein Studienwechsel eine denkbare Alternative.
Studienwechsel ist für mich keine Option, entweder ich bestehe, oder ich lasse mich Exmatrikulieren.
Das sind die Optionen die ich habe.
Leider nicht, ist ein duales Studium in dem ich nicht wechseln kann 😅
Meines Wissens nach wechselt man ein Studium generell dadurch, indem man sich ausschreibt und in ein neues Studium einschreibt.
Das ist bei mir nicht möglich. Einzige Möglichkeit, wäre aufhören, meinen gesamten Beruf wechseln etc.
Oder aufhören und hoffen, trotzdem bei meinem Beruf bleiben zu können.
Sie können mir glauben, dass ich meinen Arbeitgeber kenne und weiß, welche Möglichkeiten ich habe.
Ich habe gerade realisiert, dass Du Dual studierst.
Heißt das, dass Du studierst und gleichzeitig arbeitest?
Meines Wissens nach wechselt man ein Studium generell dadurch, indem man sich ausschreibt und in ein neues Studium einschreibt.
Das ist zwar richtig. Aber bei einem dualen Studium hat man eben einen Vertrag mit dem Arbeitgeber/Ausbildungsbetrieb, in dem explizit genau dieser Studiengang an dieser Hochschule geschrieben steht. Sprich, auf eigene Faust den Studiengang zu wechseln, ist ein Vertragsbruch gegenüber dem Arbeitgeber. Verbunden mit ggf. Vertragsstrafen im Sinne einer Rückzahlung von Ausbildungsgehalt und Auslagen fürs Studium.
nein, ich studiere Vollzeit in Trimestern, bekomme aber schon Gehalt vom Arbeitgeber um danach dort zu arbeiten
Vertraue deinem Bauchgefühl.
Ich bin zwar eigentlich auch dafür, das man sich im Wesentlichen auf seine Zukunft konzentrieren soll und daher empfinde ich es auch als weniger schlimm, wenn man ein Hobby dafür aufgibt.
Aber in deinem Fall nicht. Du schreibst selbst, das du es brauchst. Ein Mensch ist keine Maschine. Wir brauchen Abwechslung und auch die Möglichkeit uns Mal auf was ganz anderes als üblich zu konzentrieren. Daher bleib bei der Feuerwehr. Sie ist dir wichtig.
Natürlich will/muss ich mich auf meine Zukunft konzentrieren, aber außer zum Einkaufen und für die Feuerwehr verlasse ich die Uni halt auch Garnicht (Ich wohne in der Uni und Sportstätten haben wir hier auch)
Und es ist mein einziges Hobby
Du brauchst doch auch ein Leben außerhalb der Uni. Ich würde es nicht aufgeben.
Vielen Danke, mehr Zeit kann ich mir leider nicht nehmen, wenn ich die regelstudienzeit nicht schaffe, Werde ich exmatrikuliert, aber ansonsten denke ich mir so ziemlich das gleiche