Hat alles was passiert einen Grund?

22 Antworten

Ich glaube schon an einen Grund hat warum manche Sachen passieren und das alles eine Art Lektion darstellt. Tatsächlich sollte man das auch nicht zu ernst nehmen also es hat bestimmt keinen wesentlichen Grund warum du gestolpert bist außer das du vielleicht nicht gut genug geachtet hast wo du hin gehst. Aber es hat bestimmt einen Grund das bestimmte Personen dich fallen lassen und ich sehe das immer als eine Art Lektion

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
  1. Was ist das, was passiert?
  2. Welcher Grund ist ein Grund?
  3. Was ist der Unterschied zwischen Ursache, Anlass und Grund?

Anregung zu 1. Nehmen wir einen technischen Ingenieur, dessen Leben/Horizont aus mehr oder weniger unkomplizierten physikalischen Ereignissen besteht, die mit einer einfachen, tendenziell newtonschen Mechanik oder einfacher Elektromechanik beschreibbar sind. Vielleicht hat er sein Leben im Konstruktionsbüro von MAN-Roland (Druckmaschinen) verbracht und ist nie rausgekommen? Typischerweise "passiert" für ihn also, dass er Schalter F umlegt, so dass sich Getriebe G1 in Bewegung setzt und Getriebe G2 anhebt, so dass ... Der Grund für das Umlegen des Schalters S ist, dass sich dann Getriebe G1 in Bewegung setzt usw., und am Ende die Seiten eines Druckes ausgeworfen werden. Als Grund für das Verhalten von G1 lassen sich einfache physikalische Gesetze angeben. Ich habe also die infrage kommenden Ereignisse, das "was passiert", so gewählt, dass sich mit einfachen physikalischen Gesetzmäßigkeiten Gründe für ihr In-dieser-Form-Passieren angeben lassen. Es stellt sich die Frage nach dem Status von "Naturgesetzen" oder "physikalischen Regelmäßigkeiten", die sich aber meinem fiktiven Ingenieur freilich nicht stellt. Es passiert freilich auch, dass er die Idee hat, vor dem Umlegen von S die Striebelpane zu wompeln. Der Grund für das Wompeln der Pane ist, dass sich erst dann der Hob von G2 aufhampft. Und das Ereignis "Idee haben"? Vielleicht gibt es ein "Naturgesetz", dass er immer an S-Panen denkt, bevor er S1 umlegt. Und wenn er es vergisst? Vielleicht hat er zuwenig Kaffee getrunken, und immer wenn er zu wenig Kaffee trinkt, vergisst er wahrscheinlich, an S-Panen zu denken. Letzterer "Grund" für das Vergessen oder Dran-Denken ist weiterhin vom Typus "Regularität". Er modifiziert aber das "Gesetz" "Wenn P, dann Q." zu "Wenn P, dann meistens auch Q. Doch solche Sperenzchen sind für den Horizont des Mechanikers nicht interessant. Alles, was er im Blick hat, läuft nach strikten Gesetzmäßigkeiten, und das heißt für ihn nach Regularitäten, ab.

Anregung zu 2. Welche Regularitäten sind Gründe? Der griechische Reeder Zeus weiß, wenn er mit dem linken Daumen wackelt, bringt ihm seine Sekretärin eine Tasse Bohnenkaffee, wenn er mit dem rechten Daumen wackelt und dabei mit dem linken Ohr zuckt, dann bereiten seine Sklaven frischen Orangensaft zu. Strikte Regularität. Was unterscheidet das von der Regularität des Mechanikers, der weiß, dass Getriebe G2 aus Metall M1 besteht und die Form F1 hat, die sich mithilfe von Hebelgesetzen beschreiben lässt? Und was ist, wenn die Sklavin Zeus einmal Malzkaffee bringt, obwohl er mit dem linken Daumen gewackelt hat? Ist dann der Grund des Daumenwackelns nicht länger, dass sie ihm Bohnenkaffee bringt? Oder liegt die Lösung darin, die Sekretärin als physisches System zu beschreiben, d.h. ihre Nerven, Muskeln usw. als System von Elementarteilchen zu betrachten, für die elementare physikalische Gesetze gelten? Nicht anders, als wenn bei ihr Neuronen feuern, und zwar strikt nach den mikrophysikalischen Neuronengesetzen? Das gleiche bei Muskelteilchen. Wie bei Punkt 1 ist das, "was passiert", unterschiedlich: In der ersten Beschreibung setzt sich eine Sekretärin in Bewegung, in der zweiten "bewegen" sich Elementarteilchen -- dass die zusammen eine Sekretärin bilden, ist physikalisch nicht beschreibbar. Die "Regularitätsgesetze" sind jeweils unterschiedlich, auf der mikrophysikalischen Ebene sind sie zum größten Teil nur noch statistisch. Im übrigen: Wir haben Grund anzunehmen, dass sich jedes Gesetz, sowohl auf psychologischer Eben als auch der Ebene einfacher (newtonscher) Mechanik auf elementarphysikalische Gesetze reduzieren lässt. Wie das in allen Einzelfällen gehen soll, wissen wir aber (noch) nicht. Das blue brain-Projekt der Hirnforscher steht noch am Anfang (http://en.wikipedia.org/wiki/Blue_Brain_Project). Oder mal andersherum: Warum erwärmt sich die Erde? Weil die Menschen schlecht sind. Und warum sind sie schlecht? Weil sie sich von Gott entfernt haben. Ein hinreichender Grund für die Erderwärmung ist also die Ferne der Menschen von Gott. Ach so.

Anregung zu 3. Aus einer Diskussion: Was ist der Grund für Paul, einen Regenschirm mitzunehmen? Vorschlag Peter Stemmer: Der Grund ist, dass Paul dann vom Regen nicht nass wird. Einwurf: Nö, Paul nimmt den Regenschirm mit, weil es regnet und er nicht nass werden will. Stemmer: Sein Wunsch und der Gedanke sind der Anlass, nicht der Grund. Vorschlag Wolfgang Spohn: Der Grund ist, dass ein rational Handelnder, der wahre Regularitätsgesetze, mögen sie auch statistisch sein, kennt und richtig kombiniert, den Regenschirm nimmt, so dass er dann aller Voraussicht nach nicht nass werden wird. Einwurf: Und wenn es nicht regnet? Ist das Mitnehmen des Regenschirms dann grundlos? Und wenn es plötzlich aufhört zu regnen, als Paul vor die Türe geht, ist das Mitnehmen des Regenschirms dann auch grundlos?

Alles was passiert, hat nicht einen Grund, sondern unzählige Gründe. Ebenso hat jede Handlung, jedes Ereignis, unzählige Folgen. Alles ist in ein höchst komplexes Gewebe von Wirkungszusammenhängen eingeflochten.

Doch wir Menschen wollen einfache Erklärungen und lieber nur einen Grund als viele. Deshalb erschufen wir uns Götter. Einen davon nennen wir "Zufall", er ist für alles verantwortlich, was wir uns anders nicht erklären können. Gegenüber anderen Göttern hat er aber den Vorteil, dass er unparteiisch und absichtslos ist.

Klingt vielleicht ein bisschen grob diese Antwort, aber ich denke nicht, dass alles mit einem Grund geschieht. Wer sollte denn darüber bestimmen, was dir geschieht? Und wieso soll es in allem einen Grund geben? Wenn du beispielsweise auf die Nase fliegst, was ist dann der Grund. Ich weiß, dass du meintest, dass man diesen Grund nicht immer erkennt, aber wenn man ihn nicht erkennt, war es dann überhaupt ein Grund? Ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr verwirrt :) Sehr intressante Fragestellung:)

Irgenteinen Grund hat es bestimmt jeder tag ist entweder ein geschenk eine herausvorderung oder eine bestrafung

Außerdem wenn du z.B an dem einen Tag scheie gebaut hast (gründ könnte sein um cool zu sein oder spaß zu haben) Ist dieser Tag der Grund dafür das du hinterher bestraft wirst. Wenn du dann Gelernt hast das du die Scheie nicht mehr machen sollst war die bestrafung der Grund dafür.. Und so kann man das immer weiter machen und alles hat seinen Grund

LG Liare