Freundschaft mit bester Freundin beenden - gemein?
Hallo.
Meine beste Freundin und ich sind seit unserer Kindheit befreundet. Wir waren in der selben Klasse und hatten die selbe Freundesgruppe. Jetzt sind wir beide 16/17 und gehen beide auf eine andere Schule und haben andere Freunde und uns interessieren andere Dinge. Sind quasi zwei verschiedene Menschen.Ihre Familie war auch immer sehr lieb zu mir.
Sie ist eine tolle Freundin, aber ich merke, wie ich mit ihr nicht auf dem selben intellektuellen Stadium bin. Sie nimmt die Dinge immer so an, wie sie sind und fragt nicht nach. Sie hat keine eigene Meinung und ihr ganzes „Wissen“ kommt von TikTok. Sie gibt sich auch bei nichts Mühe; hat keine (vor allem berufliche) Ziele, will nie raus gehen, geschweige denn neue Leute treffen. Deshalb fühle ich mich, wenn ich mit ihr rede, als könnte ich nicht das sagen, was ich will und denke, sondern muss nur oberflächlich „denken“ und mich so einfach wie möglich ausdrücken. Sie beschwert sich andauernd; über das Land, in dem sie lebt, über ihre Lehrer, darüber, wie unfair ihr Leben ist aber versucht nichts dagegen zu unternehmen.
Ich fühle mich, als könnte ich mich nicht ins Bessere entwickeln, wenn ich mit ihr befreundet bleibe. Deshalb will ich langsam den Kontakt zu ihr abbrechen: nie Zeit haben, „ein anderes Mal“ etwas zusammen unternehmen und so. Sie hat aber fast keine Freunde ausser mit und deshalb ist sie so „besessen“ von mir. Ich will aber nicht dass wir uns gegenseitig hassen.
Findet ihr es fies von mir, die Freundschaft mit ihr zu beenden? Habt ihr Tipps, wie ich die Freundschaft langsam beenden kann? Oder eine Alternative?
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10 Antworten
Wenn es nicht mehr passt trennt man sich, völlig egal wie lange man vorher befreundet war. Sei aber fair und sage es ihr, sie wird natürlich enttäuscht sein aber es akzeptieren müssen.
Erst heute habe ich zu diesem Thema ein Video geschaut. Vielleicht erscheint es dir gemein, weil die Medien in z.B. Serien wie Spongebob beste Freunde aus Kindheit für ein lebenlang bleiben. Dem ist aber nicht so. Menschen wachsen, entwickeln sich. Da geht man bei starken Veränderungen wie Karriere oder Schulabschluss andere Wege. Es ist ganz normal eine Freundschaft zu beenden.
Mach dor da nicht Vorwürfe.
Hier das Video, wenns dich interessiert.
Meinst Du nicht, Du solltest ihr das alles mal ganz ehrlich sagen oder schreiben und ihr damit immerhin noch die theoretische Möglichkeit geben etwas zu verändern?
Dass Du einfach das Gefühl hast, dass sie sich intellektuell nicht weiter entwickeln will, nichts hinterfragen will, keine Ideale hat, und Du nicht mehr weißt, über was Du Dich mit ihr auf einer solchen Basis unterhalten sollst.
Ich muss zugeben, das ist ein riskantes Unterfangen; ich habe selbst so etwas mal zu einer sehr langjährigen Freundin gesagt. Vordergründig tat sie dann sogar so, als würde sie mir Recht geben: Ihre Welt sei auch wirklich "sehr klein". Ich war ganz beeindruckt von ihrer scheinbaren Demut. - In Wahrheit hat sie mir diese Worte jedoch nie verziehen und sich jahrelang hinterrücks an mir gerächt, bis ich so oder so die Freundschaft beenden musste.
Aber ich meine, einen Versuch ist es dennoch immer wert, jemanden wachzurütteln.
Das ist verständlich, aber sei ehrlich und sprich mit ihr. Das ist nur fair und bist Du ihr schuldig!
Gemein finde ich es nicht, eine Freundschaft sollte schließlich nicht aus Zwang bestehen.
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