Frauenarzt verurteilt mich aufgrund von Piercings?
Hallo ihr Lieben,
aufgrund von unschönen Brustwarzen und damit verbundener Unzufriedenheit mit meinem eigenen Aussehen habe ich mir beidseitig Piercings stechen lassen. Dies habe ich in einer gynäkologischen Praxis mit Spezialisierung auf diese Aussehensveränderung durchführen lassen.
Da ich vor Kurzem nun einen Knoten unter meiner Achsel tastete, habe ich einen Termin beim Arzt vereinbart. Dieser hat ein großes Blutbild angefertigt und mich zum FA verwiesen. Der Knoten kann mit den Piercings zusammenhängen, kann aber auch von etwas anderem stammen. Aufgrund von Merkmalen wie dem plötzlichen Auftreten, der Einseitigkeit und Schmerzlosigkeit des Knotens sollte ich ihn weiter untersuchen lassen.
Dass ein Gynäkologe nicht übermäßig begeistert von derartigen Piercings ist, ist mir bewusst. Allerdings wurde ich meines Empfindens nach scharf verurteilt. Aussagen und Fragen wie
- Wollte der Freund das?
- Wie kommt man auf so eine dumme Idee?
- Wieso gibt man Geld für so etwas aus?
- Wieso macht man sowas?
begleitend von ständigem Kopfschütteln waren Hauptteil der Untersuchung.
Den Knoten schaute sie sich nur wenige Sekunden an und sagte anschließend, er sei geschwollen, aber nicht weiter auffällig. Es wird nun beobachtet, aber in einem Ton von "Sie sind ja selber Schuld" wurde es auf die Piercings zurückgeführt.
Ich bin mir bewusst, dass ein möglicher Zusammenhang bestehen kann, hätte mir aber dennoch eine etwas "sensiblere" und insbesondere genauere Untersuchung gewünscht... denn auch die Möglichkeit von Lymphdrüsenkrebs steht noch immer im Raum. Darauf hatte mich die Ärztin selbst hingewiesen.
Ist das Verhalten der Frauenärztin angemessen oder sollte ich einen Wechsel in Erwägung ziehen?
Viele Grüße
8 Antworten
Das Verhalten ist unterirdisch und ich würde das nicht tolerieren.
So ein Verhalten ist ein guter Grund, sich zB mal hier beraten zu lassen: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/lebensbereiche/alltagsgeschaefte/gesundheit-und-pflege/gesundheit-und-pflege-node.html
Zudem würde ich es meiner Krankenkasse melden und damit auch erklären, daß und warum ich schleunigst zu einem anderen Gyn gehen werde.
Normalerweise würde ich an der Stelle empfehlen sich mal Rat bei einem erfahrenen Piercer einzuholen, aber es ist ja leider nicht von einem Piercer gestochen worden. Hoffentlich wurde wenigstens ein gerader Titanstab als Ersteinsatz verwendet und nicht irgendwas anderes, das könnte so eine Schwellung nämlich auch erklären...
Wie alt sind denn die Piercings überhaupt, heilen die noch oder sind die schon älter? In der Abheilzeit muß man so eine Schwellung ja völlig anders beurteilen als wenn das später auftritt.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)
Nach nur einer Woche nach dem Piercen kann es schon mal vorkommen, daß benachbarte Lymphknoten auch mal etwas anschwellen - das hätte man dir auch bei dem Aufklärungsgespräch vor dem Piercen sagen können...
Oder es sollte im Aufklärungsbogen drinstehen...
Ist es deine bevorzugte Schlafseite auf der die Schwellung ist?
Schläfst du mit BH/Bustier?
Darüber wurde ich leider nicht aufgeklärt. Ich wurde zwar von einem Piercer auf diese Praxis verwiesen und hörte dort von positiven Erfahrungen und auch jahrelanger Piercingerfahrung, aber jetzt, wo ich deine Nachrichten so lesen, bereue ich es doch ein wenig.
Nicht wirklich.. ich schlafe hauptsächlich auf dem Bauch und habe mich die letzten Nächte quasi nur hin und her gedreht.
Die ersten beiden Nächte ja, danach nicht mehr.
Ich hab leider beinahe durchgehend schlechte Erfahrungen mit Piercings aus Arztpraxen - oft wurde da noch nicht mal die Basishygiene eingehalten und unsteriler/ungeeigneter Schmuck eingesetzt oder auch vollkommen falsch positioniert.
In den ersten 2 - 4 Wochen sollte frau besser mit BH/Bustier plus Stilleinlage (gibts im Drogeriemarkt) schlafen - das hilft dem Piercing und lässt einen auch viel besser schlafen.
Ärzte sind auch nur Menschen und dementsprechend fehlbar. Wenn du dich dort nicht wohlfühlst, wechsle den Arzt.
Brustwarzenpiercings gibt es schon seit Jahrhunderten, wahrscheinlich Jahrtausenden. Von einem Zusammenhang zwischen Knoten und Piercings habe ich noch nie gehört.
Dass dich der Arzt so verurteilt, geht gar nicht. Ärztliche Aufklärung über die Risiken sind ok, aber seine persönliche Meinung hat da nichts zu suchen. Und spätestens bei dem Satz "wollte dein Freund das?" hätte ich beschlossen, mir einen neuen Arzt zu suchen!
Ich würde den Arzt wechseln. Und ich würde noch einmal hingehen und darauf hinweisen, dass man doch bitte ein professionelleres Verhalten an den Tag legen solle und auf persönliche Kommentare verzichtet.
So eine Reaktion hatte ich noch nie beim Arzt und obwohl ich deutlich mehr piercings habe und wenn ich das jemals hätte, würde ich nie wieder zu dem Arzt gehen, so wie du es beschrieben hast zumindest
Ja, ein gerader Titanstab wurde eingesetzt. Die Piercings sind gerade mal eine Woche alt. Ich nehme an, ein Zusammenhang zur Schwellung kann insbesondere in der Heilungsphase bestehen.. allerdings irritierte mich die Einseitigkeit der Schwellung.