Fahrrad fahren im Schnee. Wie kommt man gut und sicher voran?

16 Antworten

ich fahre selbst jeden tag mit dem fahrrad zur schule, auch bei schnee, und finde, dass es ziemlich übertrieben ist mich und meine kollegen deswegen als selbstmörder zu bezeichnen. ich fahre mit einem normalen trekkingrad ohne spikes oder breite reifen und man muss eben einfach die stellen meiden, an denen der schnee zu sehr zusammengetrampelt ist und vorsichtig fahren, dann kann man auch ohne unfälle durch den schnee fahren. aber auf jeden fall sollte man ruckartige bewegungen des lenkers vermeiden und wenn man rutscht gegebenenfalls gegensteuern.

sicher kommt man auf dem rad bei diesem wetter generell nicht voran, da sich meistens unter dem schnee bereits eine eisschicht bildet. und da die reifen vom rad sehr schmal sind, ist die chance, wegzurutschen viel höher als mit dem auto (und selbst die haben ihre probleme auf den straßen). am besten rad stehen lassen oder schieben. alles andere wäre zu gefährlich. wenn du nicht darauf verzichten willst, auf jeden fall einen helm aufsetzen

Radfahren bei Eis und Schnee ist objektiv gefährlicher als im "Sommer". Ich fahre aber seit Jahrzehnten das ganze Jahr über. Die gefährlichen Stürze hatte ich gerade nicht im Winter. Wer gute, weiche Reifen hat, ggf. Spikes, kommt meist gut durch, teils schneller als Autofahrer, die sich trotz ihrer vier Räder (können ja nicht umfallen) oft nicht trauen. Auf keinen Fall ist Radfahren im Winter so "gefährlich", dass man nicht radfahren sollte. Ideal ist es, wenn man für den Winter (oder nur für die bestimmten Tage) ein altes Extra-Fahrrad auf Lager hat (evtl. kleinere Rahmenhöhe, "Winterreifen" oder Spikes). Dann greift man hierauf zurück und kann von jedem Rad die positiven Seiten nutzen. Ich fahre sehr gerne im Winter, am liebsten natürlich auf frischem Schnee. Allerdings liegt in Deutschland mittlerweile an so wenigen Tagen Schnee und Eis, dass sich die Frage fast erübrigt. Auch niedrige Temperaturen sind ohne Weiteres auszuhalten: Gute Kleidung. Die Frage ist hauptsächlich, wie lang die Strecke ist (je länger, desto schwieriger wird es in der Tat). Und wer sich an den wenigen Tagen nicht traut: Kein Problem, es gibt ja noch so viele andere Tage!

Man fährt dort, wo es geräumt oder gestreut ist. Auf dem Gehweg hast Du mit dem Fahrrad sowieso nichts zu suchen, es sei denn, er ist mit "Radfahrer frei" freigegeben. Gibt es einen ausgeschilderten Radweg, ist der zwar benutzungspflichtig. Wenn der aber weder geräumt noch gestreut ist, entfällt die Benutzungspflicht. Dann fahre auf der Fahrbahn, und zwar nicht zu weit rechts, sondern meist am besten in der rechten Reifenspur der Autos. Wenn jemand hupt, lass Dich nicht beirren. Wenn Du auf einem ungeräumten Radweg stürzt und Dich verletzt, können Dir die Versicherungsansprüche gekürzt werden.

http://pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html#winterdienst


Schwobapfeil  22.12.2009, 10:23

Es ist sogar noch radfahrerfreundlicher, seit zum 1.9.2009 die Benutzungspflicht derart aufgeweicht wurde, dass du eigentlich immer auf der Fahrbahn fahren darfst. Merke: Radwege wurden einst eingeführt, um Radfahrern höhere Sicherheit zu verschaffen als auf der Fahrbahn! Sobald diese Bedingung nicht gegeben ist, fährt man auf der Fahrbahn!

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user353737  22.12.2009, 11:08
@Schwobapfeil

Inwiefern wurde seit dem 1. September 2009 die Benutzungspflicht aufgeweicht? Meines Wissens birgt die Änderung der StVO zum 1. September 2009 keine nennenswerten Veränderungen für Fahrradfahrer.

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Olaf68  22.12.2009, 15:56
@user353737

Leider ist die leidige Benutzungspflicht für Radwege unverändert geblieben :(

Es gibt Veränderungen; diese betreffen vor allem die Anlage von Radwegen; darüber, wie diese sich auswirken werden, wird noch gestritten.

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