Erbe von Mama wurde vor Tot an neuen Ehemann (nicht unser Papa) überwiesen - gehen wir Kinder jetzt leer aus?
Unsere Mama ist letztes Jahr im Herbst an Krebs verstorben. Kurz vor ihrem Tot hat sie ihr gesamtes Vermögen an ihren Ehemann (nicht unser Papa) überwiesen, da sie uns den Weg zum Notar sparen wollte. Sie hat aber ihren Ehemann gebeten, dass Geld nach ihrem Tot auf uns Kinder aufzuteilen. Das hat sie uns auf dem Sterbebett nochmals migeteilt. Wir sind insgesamt 3 Kinder. 2 volljährige von der 1. Ehe (dh. nicht von diesem Ehemann) und das 3. Kind ist ein minderjähriges Kind von dem neuen Ehemann.
Wir zwei volljährige Kinder haben nun diesen Ehemann bezüglich dieses Erbes angesprochen und dann meinte er plötzlich, dass unsere Mama nicht so viel Vermögen gehabt hätte und dass gerade mal die Beerdigung damit gezahlt werden konnte. Das kann allerdings nicht sein, da Mama auf den Sterbebett von mehreren 10.000 Euro (den genauen Betrag hat sie uns nicht genannt) sprach.
Jetzt stehen wir Kinder mit leeren Händen da. Wollen aber der Friede wegen nicht zu Gericht, da wir die Familie nicht noch mehr auseinanderreißen wollen.
Was ist eure Meinung dazu?
Einfach Schweigen und ihm das Geld lassen der Friede wegen oder ihn nochmals darauf ansprechen? Oder haben wir einfach "Pech gehabt" weil Mama ihm das ganze Geld wenige Monate vor ihrem Tot überwiesen hat?
Danke für eure Antworten. Wir haben noch mal das Gespräch mit ihm gesucht und eure Argumente vorgebracht (dass er so die Familie auseinanderreißt, uns ein Teil des Geldes zusteht, dass das ihr letzter Wille war usw.) und konnten uns nun außergerichtlich einigen. Wäre er weiterhin stur geblieben, hätten wir einen Anwalt aufgesucht...
14 Antworten
Ich würde an eurer Stelle auf jeden Fall mit einem Anwalt darüber sprechen und wenn es sein muss auch vor Gericht.
Dieser Mann hat eure Mama und euch eindeutig betrogen. Wenn jemand die Familie auseinander reißt, dann ja wohl er und nicht ihr.
Deine Mutter war da etwas naiv oder nennen wir es mal sehr gutmütig - nie zerstreiten sich Familien so sehr, wie wenn es ums Erben geht.
Ich bin auch nicht sicher, ob ihr mit einem rechtlichen Beistand zum Zug kommt, aber als erwachsene Kinder solltet ihr Zugriff auf die Konten eurer Mutter haben und so überprüfen können, was da genau überwiesen wurde. Dann könnt ihr immer noch überlegen, ob ihr mit Rückicht auf euer Halbgeschwister das auf sich beruhen lassen wollt.
Pflichtteil geltend machen. Selbst wenn sie ihm das Geld kurz vor dem Tod geschenkt hat, fällt es trotzdem ins Erbe. Beerdigungskosten kann er natürlich anteilig abziehen.
Selbst wenn sie ihm das Geld kurz vor dem Tod geschenkt hat, fällt es trotzdem ins Erbe.
Das ist eher die Ausnahme:
https://www.erbrecht-ratgeber.de/erbrecht/vorweggenommene-erbfolge/vermoegen-verschenken.html
Beerdigungskosten
Kann er abziehen, wenn er Erbe ist, sonst nicht.
Wenn es kein Testament gibt sind die Kinder die rechtmäßigen Erben. Der Ehepartner kommt erst ganz weit hinten.
Hier hilft nur eins. Einen Fachanwalt für Erbschaftsrecht. Alle andere Antworten helfen hier nur bedingt weiter da wir nicht alle Fakten oder Infos kennen.