Biologie Evolutionstheorie?

3 Antworten

Die Darwinsche Theorie umfasst das Mutations- und Selektionsprinzip. Lamark bezieht sich auf die Vererbung erworbener Eigenschaften.

Die Evolutionstheorie behauptet, die Natur entwickele sich ausschließlich im Kampf ums Überleben bei sich verändernden Umweltbedingungen, und zwar durch rein zufällige Veränderungen und ihre Bewährung und dementsprechende Verbreitung im Ökosystem. Dass eine Entwicklung aufgrund dieser Vorgänge erfolgt, ist wissenschaftlich vielfach bewiesen und spricht für die Gültigkeit der ET.

Aber Mutation und Selektion sind offenbar nicht allein entscheidend, so wie es die ET für sich beansprucht. Das Fehlerhafte an der ET liegt meines Erachtens in ihrem Alleinvertretungsanspruch für alle evolutionären Vorgänge in der Natur.

Die Kreationisten führen als Gegenbeispiel gerne die Makroevolution an, nämlich das überraschende Auftauchen völlig neuer Arten, deren Entwicklung nicht durch Fossilienfunde belegt werden kann. Hier liegt offenbar eine beschleunigte Entwicklung vor, für die aufgrund der kurzen Zeitdauer keine Fossilien vorliegen. Fossilien entstehen nur unter seltenen Bedingungen und Fossilienfunde sind daher erst nach längerdauernder Entwicklung wahrscheinlich. Damit fällt die Makroevolution aber heraus aus der ET: Eine solch schnelle Entwicklung kann nicht durch allmähliche Anpassung erfolgt sein.

Auf Seiten der Kreationisten gibt es aber ebensolche Fehlschlüsse: Wenn die ET nicht als Erklärung taugt, dann kann es ihrer Ansicht nach nur der liebe Gott als Schöpfer sein, der dahintersteckt. Diese Ansicht geht jedoch von einer dualen Denkweise aus, die heimlich vorausgesetzt wird: Wenn etwas Kreatives zustande kommt, dann muss es für dieses Kunstwerk oder Geschöpf einen externen Schöpfer geben, der es erschaffen hat, also zwei voneinander verschiedene Erscheinungen, so wie Bauwerk und Erbauer. Dass eine Einheit bestehen kann von beiden, also Natur und Lebewesen, wird nicht in Erwägung gezogen; dabei ist es doch eigentlich naheliegend, oder zumindest denkbar und im Bereich des Möglichen.

Die Natur wäre somit selber kreativ, und ihr ist mehr zuzutrauen als nur der leidige Kampf ums Überleben. Schönheit und Vielfalt der Lebewesen, die über die bloße Überlebensnotwendigkeit weit hinausgehen, sprechen für eine künstlerische und geistige Qualität der Natur.

Von dieser Erkenntnis ausgehend, ist es nur noch ein kleiner Schritt des Denkens und Glaubens, die Natur als wesentlichen Bestandteil des Göttlichen zu betrachten. Vor diesem weltanschaulichen Hintergrund verblasst die ET etwas, weil eben in der Natur bedeutend mehr drinsteckt, als diese spezielle aber längst nicht allein entscheidende Gesetzmäßigkeit.

Eine naturwissenschaftliche Theorie kann weder stimmen noch nicht stimmen, sie unterliegt "Spielregeln", siehe https://scienceblogs.de/planeten/2008/04/07/was-ist-eine-theorie/

Ein Naturgesetz beschreibt mathematisch einen ganz bestimmten Vorgang in der Natur, ohne aber eine Erklärung zu liefern, warum die Vorgänge jetzt so ablaufen.
Eine Theorie dagegen ist die Gesamtheit von Naturgesetzen, die sich gegenseitig bedingen, aufeinander aufbauen und erklären und auf möglichst wenigen Grundannahmen beruhen. Ziel ist es, ein möglichst genaues und vollständiges Abbild der Realität zu liefern. Sie wird ständig überprüft, angepasst und erweitert.
Damit ist hoffentlich klar, dass eine wissenschaftliche Theorie so ziemlich das Gegenteil dessen ist, was man landläufig als Theorie bezeichnet. Im normalen Sprachgebrauch kann eine “Theorie” eine wilde unbewiesene Spekulation sein.
In der Wissenschaft dagegen fasst eine Theorie die Gesamtheit unseres aus scharfem Nachdenken und Experimenten gewonnen Wissens zusammen und stellt die derzeit beste Annäherung an die “Realität ” dar. Sie kann durch Experimente immer nur bestätigt werden und niemals endgültig bewiesen. Es gibt in der Wissenschaft schlicht und ergreifend das Konzept der ewigen, absoluten, allgemein gültigen Wahrheit nicht.

Gerade die Evolutionstheorie ist einer derjenigen, die am besten belegt sind. Und, ganz wichtig, sie muss falsifizierbar sein.

auch aus obigem Link:

D.h. es muss sich immer eine Kette von Ereignissen finden lassen, die durch diese Hypothese beschrieben werden kann (experimentelle Bestätigung). Gleichzeitig darf es keine Ereignisse geben, welche dieser These widersprechen (experimenteller Gegenbeweis oder Falsifizierbarkeit) .

FabianSchulz156 
Fragesteller
 14.05.2022, 20:30

Danke für die Antwort, aber googeln kann jeder. Ich wollte hier fragen, um persönlich Meinungen mitzukriegen oder von anderen Menschen die wo sich mit denn Themen auseinandergesetzt haben etwas mehr zu erfahren. Aber vielen Dank für die Recherche.

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realsausi2  15.05.2022, 00:47
@FabianSchulz156
um persönlich Meinungen mitzukriegen

Als erstes solltest Du lernen, dass Meinungen im Zusammenhang mit Wissenschaft völlig irrelevant sind. Deine, meine, die der Wissenschaftler selbst. Ich kann eine Meinung zur Fliege von Herrn Lauterbach haben, aber nicht zu seinen auf der Wissenschaft basierenden Aussagen.

Es ist eine der größten kulturellen Fehlentwicklungen der Menschheit, dass Meinungen zu Themen, die der wissenschaftlichen und rationalen Betrachtung bedürfen, als relevant eingestuft werden.

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SirKermit  15.05.2022, 04:56
@FabianSchulz156

Warum googlest du dann nicht, was eine Meinung ist und warum sie bei einer naturwissenschaftlichen Theorie nicht anwendbar ist?

Kurz gesagt: du scheinst meine Aussage nicht verstanden zu haben.

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Natürlich kann sie stimmen und es ist sogar höchst wahrscheinlich dass sie stimmt.


FabianSchulz156 
Fragesteller
 14.05.2022, 20:21

Aber z.B. habe ich mitbekommen das von Carl von Linné seine Theorie nicht ganz stimmt. Von George Cuvier seine Theorie kann stimmen. Und ich sollte herausfinden ob von Charles Darwin und Jean-Baptist de Lamarck seine Theorie stimmt

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FabianSchulz156 
Fragesteller
 14.05.2022, 20:25
@KevinHaltmann

Und weiß du auch ob zwischen den beiden eine Diskussion gab wenn seine Theorie stimmt?

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