Auf der Suche nach Ratschlägen und Austausch: Familienalltag, Berufsstress und Beziehungsleben?
Hallo liebe Community,
ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps oder Denkanstöße geben, denn im Moment bin ich ziemlich am Ende mit meinen Kräften und weiß nicht so recht weiter. Ich bin bald 33 Jahre alt, meine Frau ist fast 27, und zusammen haben wir drei Kinder im Alter von 1,5, 5 und 7 Jahren. Ein viertes ist unterwegs.
Meine Frau kümmert sich um Haus und Kinder, und ich arbeite von Zuhause aus im Bereich Informatik. Am Ende des Tages bin ich oft völlig erschöpft, erledige aber trotzdem noch anfallende Arbeiten im Haus oder kümmere mich um andere Dinge. Aktuell wohnen wir bei meiner Schwiegermutter, die meine Arbeit und meinen Einsatz im Haushalt nicht wirklich wertschätzt und mich häufig als nutzlos betitelt. Meine Frau steht zu mir, meint aber auch, dass meine Arbeit nicht besonders anspruchsvoll sei und sie gerne mit mir tauschen würde. Sie hat in Polen eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht, während ich in Deutschland Informatik studiert habe.
Trotz meiner gesundheitlichen Probleme, ich musste mit 28 Jahren einen Herzschrittmacher bekommen, nehme ich meine Aufgaben ernst und versuche, meine Familie bestmöglich zu unterstützen. Morgens bringe ich unser ältestes Kind zum Bus, starte dann in den Arbeitsalltag, erledige Einkäufe. Meine Frau macht Hausarbeiten und vieles mehr. Es fühlt sich an, als wäre nie eine Pause in Sicht.
In unserer Beziehung haben wir uns auf eine offene Kommunikation und gewisse Freiheiten geeinigt. So ist es meiner Frau beispielsweise erlaubt, abends auszugehen und auch andere Männer zu treffen. Diese Freiheit nutzt sie jedoch kaum, da sie wenig Interesse an anderen Männern hat und die meiste Zeit zuhause verbringt.
Ich würde mich freuen, eure Meinungen und Ratschläge zu hören, besonders von den Frauen hier im Forum. Wie seht ihr meine Situation? Gibt es Dinge, die ich ändern sollte oder anders angehen könnte? Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung!
2 Antworten
Ihr habt drei Kinder und seit 7 Jahren durchgehend ein Baby oder Kleinkind zu betreuen. Es wäre ehrlich gesagt erstaunlich, wenn ihr nicht erschöpft wärt.
Allerdings frage ich mich, wenn der Deal ist, dass sie zu Hause Kinder und Haushalt macht, warum bleibt so viel davon bei dir?
(und warum lässt du dir etwas wie "die Arbeit ist nicht anspruchsvoll" bieten? O.o)
Naja mit bald vier Kindern, davon ein Baby, nicht am Limit zu sein, dürfte schwer werden. Kinder sind einfach anstrengend, geht nicht anders.
Ich hab auch Informatik studiert, und es ist einfach Unsinn. Der Stresslevel ist bei allen Informatikern, die ich kenne, mindestens phasenweise sehr hoch.
Warum ist ein Konflikt den schlimm? Du bist verletzt, darf das dann nicht auch mal Streit geben?
Ich stehe momentan vor enormen Herausforderungen in meinem Alltag. Die Verantwortung, auf die Ernährung meiner Kinder zu achten und gleichzeitig ihren Konsum von Süßigkeiten und Smartphones zu kontrollieren, zehrt stark an meinen Kräften. Hin und wieder fehlt mir schlicht die Energie, konsequent zu bleiben. Insbesondere dann, wenn ich feststelle, dass die Absprachen mit meiner Frau nicht dauerhaft Bestand haben und alte Gewohnheiten schnell wieder Einzug halten, sobald ich das Haus verlasse.
Dies frustriert mich zutiefst, da mein einziges Bestreben darin liegt, das Beste für meine Kinder zu erreichen. Ich habe bereits mehrere Versuche unternommen, um Veränderungen herbeizuführen, musste jedoch resigniert feststellen, dass meine Bemühungen oft vergebens sind.
Finanzielle Themen sorgen ebenfalls für Diskussionsstoff in unserer Beziehung. Während Ausgaben in Höhe von 900 PLN für ein Geschenk wie einen Vibrator für meine Frau ohne Weiteres akzeptiert werden, werden andere notwendige Ausgaben, beispielsweise 400 PLN für Kleidung oder Schuhe, als zu teuer empfunden.
Dennoch möchte ich betonen, dass meine Kinder und deren Wohlbefinden für mich an erster Stelle stehen. Ich bin bereit, jegliche finanzielle Opfer zu bringen, um ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Ich selbst hatte nicht dieselben Chancen in meiner Kindheit, und es ist mir ein persönliches Anliegen, dass es meinen Kindern an nichts mangelt.
Ich vermute, deine Frau ist ähnlich überlastet wie du. Und gerade schwanger, sprich körperlich im Ausnahmezustand. Dass sie nicht perfekt funktioniert, ist zu erwarten.
Ich weiß nicht, ob ich viel zu Erziehung sagen sollte. Ich hab keine Kinder, hab nur die Perspektive eines Kindes mit zwei Geschwistern aus meiner Kindheit. Ich sag mal trotzdem was, auch wenn es vielleicht Unsinn ist. Mein Eindruck ist, dass du das absolut beste für deine Kinder willst. Das ehrt dich, aber vielleicht reicht "ganz okay" ja auch..? Pareto-prinzip.
Ich bin grob in deinem Alter. Wenn ich heute mit Leuten über Kindheit spreche, waren eher Dinge wie Sicherheit, Geborgenheit, Zuverlässigkeit entscheidend. Und ich hab noch niemanden gefunden, der nicht sowieso irgendwie die Bildschirmzeiten umgangen hätte 😅 oder mehr süßkram gegessen als die Eltern wussten.
Ich glaube, was dir aber wirklich fehlt, ist eine Vertrauensperson zum Reden. Da scheint ziemlich viel zu sein, was dich beschäftigt und was nirgendwo hin kann.
Ein Psychologe ist kein Freund zum reden, es ist ein Arzt, der dir hilft, deinen Kopf und dein Leben zu sortieren. Das sind zwei verschiedene Dinge, die einander nicht auf Dauer ersetzen können. Ob ein Psychologe für dich hilfreich wäre, ist am Ende deine Entscheidung.
Mein Eindruck ist allerdings, dass dir ein Freund fehlt. Was ist mit deiner Familie, ist da vielleicht jemand zum reden?
Ein großes Problem sehe ich in dem unguten Verhältnis zwischen deiner Schwiegermutter und dir. Das allein schafft eine angespannte Atmosphäre. Hier solltet deine Frau und du ein liebevolles Gespräch mit deiner Schwiegermutter führen, in dem ihr eure hoch belastete Situation einmal darstellt und um Verständnis deiner Schwiegermutter bittet. Streit ist für beide Seiten aufreibend. Ich spreche aus Erfahrung.
Häufig ist auch ein Mutter-Tochterverhältnis ein Problem. Dafür ist deine Frau zuständig.
Wichtig ist auch, dass du und deine Frau an einem Strang ziehen. Nur zusammen seid Ihr stark.
Die fünf und sieben Jahre alten Kinder könnt ihr durchaus schon in dem Haushalt mit beschäftigen. Wir haben unsere Kinder in dem Alter schon mit kleinen Aufgaben beauftragt. Das siebenjährige Kind hat sieben Teile abgetrocknet und das fünfjährige fünf Teile abgetrocknet. Auch das Aufräumen der Spielzimmer wurde von den Kindern durchgeführt.
Wichtig ist auch eine Planung von gemeinsamen Abenden. Ein Spiele Abend. Wir haben z. B. das Spiel "Mensch ärgere dich nicht" in "Mensch freue dich" umbenannt. Wenn einer rausflog, bekam er/sie eine Belohnung. Die Kinder haben sich gefreut, wenn sie rausflogen.
Wir haben unseren Kinder (drei) abends eine Gutenachtgeschichte vorgelesen. Da haben sie sich schon drauf gefreut.
Auch für eure Ehe solltet ihr euch einen Abend in der Woche freihalten. Das könnt ihr euren großen Kindern erklären. So wie sie einen Spieleabend haben, habt ihr einen Elternabend.
Ich wünsche euch, bei der Bewältigung eurer vielen Aufgaben, viel Weisheit und Liebe untereinander.
LG von Manfred
Ich stecke momentan in einer wirklich schwierigen Familiensituation. Die Mutter meiner Frau, also meine Schwiegermutter, beschimpft meine Frau stark und versucht auch, unsere Kinder gegen uns aufzubringen. Es ist offensichtlich, dass sie mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Wir haben uns daher entschieden, auszuziehen und auf Distanz zu gehen, um für unsere Familie ein gesünderes Umfeld zu schaffen. Mein Ziel ist es, eine eigene Wohnung zu kaufen und ein passives Einkommen aufzubauen, damit wir bald unabhängiger sein können. Glücklicherweise helfen unsere Kinder ab und zu im Haushalt mit, auch wenn es nicht regelmäßig ist, bin ich dafür sehr dankbar.
Eigentlich übernimmt meine Frau den größten Teil der Haushaltsarbeiten und der Kinderbetreuung, besonders wenn es um die beiden älteren Kinder geht. Ich versuche jedoch, sie so gut es geht zu unterstützen, insbesondere bei der Betreuung unserer jüngsten Tochter. Vielleicht sollte ich wirklich darüber nachdenken, wie ich meine Energie besser einteilen kann, um nicht ständig am Limit zu sein.
Die Bemerkung über meine Arbeit hat mich getroffen, da hast du recht. Es fühlt sich manchmal so an, als würde meine Arbeit und der Stress, den ich habe, nicht ernst genommen. Ich denke, ich sollte das wirklich in einem ruhigen Moment ansprechen, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und zu zeigen, wie belastend meine Arbeit tatsächlich sein kann.
Ich bin dir sehr dankbar für deinen Rat und deine Perspektive auf die Dinge. Hast du vielleicht noch weitere Tipps, wie ich die Situation zu Hause ansprechen und verbessern kann, ohne dass es zu Konflikten kommt? Oder wie ich generell besser auf meine Gesundheit und mein Wohlbefinden achten kann?