Ward Ihr schon mal in psychischer Behandlung?

Mich würde interessieren, welche Therapie ihr bekamt und ob Ihr die Beschwerden deshalb heute nicht mehr habt?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Meine seelischen Beschwerden verschwanden durch die Therapie icht 67%

Meine seelischen Beschwerden verschwanden durch die Therapie 33%

4 Antworten

Zitruseulchen

Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer

Psyche, Psychische Gesundheit & emotionale Probleme

05.05.2024, 09:37

Meine seelischen Beschwerden verschwanden durch die Therapie icht

Ich weiß nicht, ob das dazuzählt, aber vor 12/13 Jahren - als ich 12/13 war - war ich mal gezwungenermaßen für ein halbes Jahr in einer Tagesklinik, aufgrund meiner Sozialphobie.

Sie wandten die wohl gängigste Therapieform für Angststörungen an: Die Konfrontationstherapie.

Hatte es geholfen? Nein. Hatte es alles nur noch schlimmer gemacht? Kannste wetten.

Ich glaube, die hatten ein völlig falsches Bild davon, vor was ich wirklich Angst hatte. Ich wusste, dass mich niemand anschreien oder gar schlagen würde etc. Niemand würde mich umschubsen o.Ä.

Ich hatte (und habe) Angst, vor den Gedanken anderer. Vor dem, was sie nicht sagen. Vor falschen Blicken, vor Seufzern, vor Lachern, die nicht böse gemeint sind und meistens noch nicht einmal an mich gerichtet, vor der leichtesten Kritik, dem kleinsten Fehler meinerseits, der allerkleinsten Peinlichkeit, vor dem Augenrollen, vor dem dezent genervten Unterton usw.

All das würde mich schon zum Weinen und in eine Art Schockstarre bringen.

Mal davon abgesehen, dass die damals schon von meinem Autismus wussten - war schließlich schon diagnostiziert - und da hätten sie sofort wissen müssen, dass Konfrontationstherapie alles nur noch schlimmer macht. Die Therapieform sagt ja schon "Das blindest du dir alles nur ein, du kannst das, du machst alles richtig" ... Ich muss hoffentlich nicht erklären, weshalb das auf uns Autisten gar nicht zutrifft.

Lass mich gar nicht erst wieder von der Geschichte mit der Blutabnahme anfangen. Die reinste Hölle war das. Die meinten doch ernsthaft, mich anlügen und sagen zu können, es würde ganz schnell gehen und gar nicht wehtun. Jaja, aber hey, ist doch egal, solange sie minderjährig ist. Und wenn sie den Rest ihres Lebens nie wieder und niemals nie und nimmer eine Spritze für ganz egal welchen Zweck in ihre Nähe lassen wird 🤷🏼‍♀ Tsss, who cares?

6 Monate Tortur (Ich lasse einiges aus) und es hat nicht einmal etwas genützt. Hätte ich dem Jugendamt und der Schule etc. auch direkt sagen können, aber unempathische, unflexible Vollidioten sind nicht dafür bekannt, auf andere zu hören und über ihren Puppentellerrand hinauszuschauen. Insbesondere, da jeder weiß, dass eine Behandlung nur die Möglichkeit hat, zu fruchten, wenn der Patient auch wirklich mitarbeiten möchte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Keine Ahnung und davon jede Menge 🤓