Verlag oder Selfpub?

3 Antworten

Verlag hat ne höhere Reichweite. Es ist ja auch eine Qualitätskontrolle. Die meisten Selfpublisher gehen unter, weil die Bücher einfach nicht so gut bearbeitet sind wie die im regulären Buchhandel. Nicht nur die Herstellung sondern auch Rechtschreibfehler, Inhaltsfehler etc werden meist einfach drin gelassen und die sind auch nicht besonders gut geschrieben, das merkt man. Die Geschichten sind auch nicht so der Hammer. Man muss schon sehr viel Glück haben mal einen selfpublishing Titel zu finden der sich mit den anderen Büchern messen kann.

Versuch es mit Verlagen, dann wird dir schon viel Arbeit abgenommen. Und dann zeigt sich auch, ob du dich mit anderen Autoren messen kannst und ob die breite Masse dein Buch mag, oder ob du eine Nischenautorin bist. In dem Fall kannst du auch selfpublishen, bei Amazon etc.

Es gibt ein paar Autoren die den Sprung vom Selfpublishing zum Verlag gemacht haben, wobei diese eine Ausnahme bleiben.

Verlag hat auch den Vorteil dass du mehr sichtbar für die Leute bist. Es ist ne heidenarbeit mit Selfpublishing Bücher an den Mann zu bringen und Leser zu finden, die nicht aus deinem Näheren Umfeld sind. Werbung etc. du musst wirlich dran bleiben. Buchmessen besuchen und da deine Bücher ausstellen, im Internet Werbung machen, Leseexemplare verschicken. Du bleibst komplett auf den Kosten sitzen.

Viel Erfolg!

Wenn du so gut bist, das ein Verlag interesse an dir hat, nimm das Angebot an.


SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 19:44

Also sagst du, ich sollte mein Manuskript erst einmal den Verlagen anbieten?

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Selfpublishing würde ich als letzten Weg wählen. Zumal Du hier die Kosten (Lektorat, Korrektorat, Cover, Satz usw.) selbst tragen musst und da gehen einige tausend Euro drauf, die Du mit dem Verkauf wieder reinholen musst.

Suche Dir ein paar Agenturen heraus, denen Du Dein Exposé und Leseprobe (alles in Normseiten) schickst. Am besten schaust Du mal in einige der Bücher, die Du Zuhause hast. Meist steht im Impressum etwas wie: "Dieses Buch wurde vermittelt durch die literarische Agentur X".

Wenn Du dich bei einem Verlag bewerben möchtest, solltest Du darauf achten, dass dieser kein Geld von Dir verlangt. Um Druckkostenzuschussverlage würde ich einen großen Bogen machen.


SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 20:29

Es ist nett, dass du es erwähnst, aber der Kosten bin ich mir bestens bewusst. Ich persönlich besitze kein Buch das irgendwie durch eine Agentur vermittelt wurde und davon würde ich auch ehr absehen, da diese Agenten auch wieder ihren Anteil haben wollen. Auch weiß ich einen Verlag als seriös einzuschätzen, oder nicht, da ich mich wie gesagt schon darüber informiert habe. Trotzdem Danke.

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shinyuke  14.05.2024, 20:35
@SamyR

Das Modell über eine Agentur vermittelt zu werden, nimmt auch in Deutschland immer mehr Platz ein. Die Verlage bekommen unzählige, unaufgeforderte Manuskripte zugeschickt, dass die damit gar nicht mehr hinterher kommen. Unaufgefordert entdeckt zu werden ist schwindend gering. Die Verlage konzentrieren sich viel eher auf die Angebote der Agenturen, da diese eine Vorauswahl getroffen haben. Agenturen vermittelt nicht nur, sie kümmern sich auch darum, dass die Tantiemen fair und pünktlich gezahlt werden, handeln Lizenzen mit ausländischen Verlagen aus usw. Die nehmen dem Autor den ganzen juristischen Papierkram ab. Dafür würde ich gerne die maximal 20% Provision abgeben. Hauptsache ich als Autor kann mich auf meine Arbeit, dem Schreiben, konzentrieren. Aber schlussendlich musst du zufrieden sein. :)

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SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 20:40
@shinyuke

In einem Verlag reden wir von 5-6% Honorar vom Buchpreis, wenn überhaupt. Das sind (je nach Ausgabe) nicht mal 10 Cent. Und von dem wenigen was ich für meine Monate lange Arbeit bekomme soll ich dann nochmal 20% mindestens abgeben? Agenten können vielleicht hilfreich sein, oder aber sie ziehen einen von vorne bis hinten über den Tisch. Und ich habe noch nie von einem deutschen Buch gehört das ins zB englische übersetzt wurde (und wenn kann ich das selber) also finde ich ‚Lizenzen mit ausländischen Verlagen aushandeln‘ mehr suspekt als hilfreich.

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shinyuke  14.05.2024, 20:47
@SamyR

Kai Meyers "Arkadien"-Reihe wurde ins Englische Übersetzt. Markus Heitz' "Die Zwerge" ebenso, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Zumal die Mindestprovision bei Hardcover 7 bis 10 Prozent vom Nettopreis des Buches beträgt. Die 5 bis 7 Prozent gelten für Taschenbücher. Auch werden die Prozente gestaffelt, je nachdem wie viele Exemplare verkauft werden, steigen die Tantiemen. Dann kann man auch für ein TB 8 oder mehr Prozent bekommen und im HC ab 10 Prozent aufwärts. Aber wenn du dich mit dem ganzen Papierkram auseinandersetzen möchtest, kommst du als Autor doch kaum noch zum Schreiben. Zumal hier die Gefahr groß ist, dass du als Autor, der sich um die Lizenzen und Co. selbst kümmert, erst recht über den Tisch gezogen werden kannst. Kai Meyer hat das zu Anfang auch getan und bereut es sehr seine Verträge damals selbst verhandelt zu haben. Da die Recht an einer Reihe für immer bei einem bestimmten Verlag liegen und so vor sich hin gammeln. Ich finde, durch eine Agentur vertreten zu werden, hat nur Vorteile.

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SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 20:58
@shinyuke

Naja, ich habe Erfahrung damit Kleingedrucktes genau zu lesen. Bei diversen Schreibwettbewerben und auch SelfPupVerlagen was mir eben genau das was du genant hast vermieden hat. Wenn es mir nur um den Papierkram geht (mal angenommen) wäre es dann nicht besser zu einem entsprechend spezialisierten Anwalt zu gehen. Der möchte seinen Gehalt, ja, aber keine Honorare solang das Buch auf dem Markt ist. Außerdem in dem Moment indem ich eine Agentur mit hineinziehe verliere ich genauso Rechte. Dann kann ich meine Wünsche für die Verträge und Verhandlungen zwar anbringen, aber nicht tatsächlich ausdiskutieren. Ich mein wer hört schon auf eine junge Frau die ihr Debut hinlegen will? Die Agentur wird genauso Rechte wollen, was wiederum die Rechte die schlussendlich bei mir liegen einengen, außer Kraft setzten, oder sogar ganz verringern. Wenn ich ehrlich bin, dann ja, ich traue Agenten nicht wirklich, im Endeffekt ist es auch nur deren Job mir die Rechte und das Honorar zu kürzen. Vielleicht in einem Rahmen der, bedenkt man die jeweilige Arbeit, fair ist. Trotzdem ist es weniger in meinen Händen, sowohl an Geld als auch bei Rechten. Und wenn ich das wollen würde könnte ich ja gleich alles bei Wattpad hochladen und auf die keine Rechte Möglichkeit drücken. Oder bei einem Schreibwettbewerb teilnehmen wo ich mit ein wenig Glück 100-vllt 1000 Euro gewinne und dann meine Texte nie wieder nutzen darf, weil ich mit Teilnahme alle Rechte abgetreten habe.

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shinyuke  14.05.2024, 21:12
@SamyR

Die Aufgabe des Agenten ist es dich und dein Manuskript, mit den Rechten die du als Autor daran hältst, Verlagen und anderen Interessenten, zu vertreten. Sie werden dich nicht deiner Rechte am Text berauben. Dann würde niemand, der etwas auf sich hält, sich noch von Agenten vertreten lassen. Du verlierst bei Vertragsunterzeichnung nicht die Rechte an deinem Text. Zumal du Absätze in den Verträgen selbst ergänzen oder streichen kannst - sprich du verhandelst mit Agentur / Verlag. Denn würden Autoren ihre Rechte am Text komplett verlieren hätte Stephen King mit Sicherheit seinen Roman "Amok" nicht vom Markt nehmen können (außer er hätte einen Vertrag wie Kai Meyer damals unterschrieben - dann hätte der Verlag entscheiden können). Aber wenn du dir diese Arbeit machen möchtest, bitte.

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SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 21:16
@shinyuke

Und genauso kann ich auch mit dem Verlag verhandeln, was hat es also für Vorteile? Ich habe weniger von meinem Honorar und kann nicht direkt mit den Leute verhandeln die mein Buch unter ihren Fittiche genommen haben, sondern muss erst jemand anderen ansprechen, dass die das für mich erledigen. Ich verstehe das es mir helfen soll, aber eben nicht wo oder wie.

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shinyuke  14.05.2024, 21:24
@SamyR

Wie ich oben schon sagte, wenn du dir den juristischen Papierkram antun möchtest, bitte. Aber im Endeffekt hält es dich von deiner eigentlichen Arbeit als Autor ab - Geschichten zu schreiben. Und wie ich oben schon sagte, unverlangt bei einem Verlag entdeckt zu werden grenzt heutzutage schon an einem Wunder.

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SamyR 
Fragesteller
 15.05.2024, 07:00
@shinyuke

wie du schon sagst „juristischer Papierkram“ und wenn es um etwas juristisches geht geht man auch zu einem Juristen, umgangssprachlich auch Anwalt genannt. Und es ist nicht unmöglich und auch kein großes Wunder, man muss halt immer bedenken, je nach Genre gibt es andere Verlage und ich bin mir ziemlich sicher das wir nicht das gleiche lesen. Ich schreibe in den Genres die ich lese und kann dir auch auf Anhieb Verlage nennen die Autoren aufgenommen haben die „unverlagt“ sind.

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shinyuke  15.05.2024, 09:45
@SamyR

Du willst also wirklich hunderte Euro für einen Fachanwalt bezahlen, wenn du es mit einem Agenten einfacher haben kannst? Sorry, aber Literaturagenten sind diese Fachanwälte und diese kennen sich in der Verlagswelt besser aus, als die Anwälte, zu denen du gehen willst.

Es wird aber mit der Zeit immer unwahrscheinlicher, unverlangt bei einem Verlag entdeckt zu werden. Die Verlage konzentrieren sich viel mehr auf die Vorschläge der Agenten, da diese eine Vorauswahl getroffen haben.

Es ist völlig egal, in welchem Genre du liest und schreibst, das Vorgehen der Verlage ist gleich: du landest auf dem Stapel der unverlangt eingesandten Manuskripte und da wirst du monatelang versauern, eben, weil es zu viel unverlangt eingesandtes Material gibt. Wenn du Glück hast, zieht dich ein Praktikant aus diesem Stapel und findet dein Manuskript gut - aber diese Wahrscheinlichkeit grenzt heutzutage an einem Wunder.

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ruhrgur  15.05.2024, 11:06
@SamyR

Die Kosten sind bei weitem nicht das einzige, worüber du dir Gedanken machen müsstest. Du wärest in dem Fall auch für Pflichtablieferung verantwortlich und musst im Impressum mit deiner Privatanschrift stehen, darüber hinaus fällt einiges an Arbeit an; Schreiben ist ein Freiberuf, Verlegen nicht. Du müsstest ein Gewerbe anmelden und dich zur steuerlichen Erfassung melden.

In einem renommierten Verlag zu veröffentlichen, ist immer besser. Im Selbstverlag Profit zu machen ist so gut wie unmöglich, insbesondere wenn du mal deine selbst investierte Zeit in Geld umrechnest. Nicht umsonst ist es unfassbar schwierig überhaupt einen Verlag zu finden, der bereit ist etwas von dir zu publizieren.

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ruhrgur  15.05.2024, 11:12
@SamyR
In einem Verlag reden wir von 5-6% Honorar vom Buchpreis, wenn überhaupt. Das sind (je nach Ausgabe) nicht mal 10 Cent

5 Prozent sind nicht wenig. Ein Verlag würde dein Werk überhaupt nicht annehmen, wenn er nicht damit rechnet, auch Profit damit zu machen.

Agenten können vielleicht hilfreich sein, oder aber sie ziehen einen von vorne bis hinten über den Tisch

Das ist Unsinn.

in dem Moment indem ich eine Agentur mit hineinziehe verliere ich genauso Rechte

Nein. Urheberrechte sind nicht übertragbar, mal ganz abgesehen davon dass Agenten auch i. d. R. sowieso keine Verwertungslizenzen wollen sondern schlicht und einfach deine Interessen vertreten.

geht man auch zu einem Juristen, umgangssprachlich auch Anwalt genannt

Jeder Rechtsanwalt ist Jurist, nicht aber jeder Jurist auch Rechtsanwalt. Davon abgesehen ist auch weder ein Jurist noch ein Rechtsanwalt hier der richtige Ansprechpartner. Wenn du tatsächlich etwas im Selbstverlag veröffentlichen willst, solltest du dich allenfalls an einen Steuerberater und / oder Buchhalter auf Honorarbasis wenden.

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SamyR 
Fragesteller
 15.05.2024, 11:46
@ruhrgur

Wie ich sagte habe ich mich lange darüber informiert. Ich bin mir also bestens der Arbeit bewusst. Zu dem nicht jeder Jurist ist Rechtsanwalt, ja richtig, ich bin aber von diesem Fall ausgegangen und da ist es so. Urheberrechte sind übertragbar, man kann sie verkaufen, oder eben auch verlieren wenn man das Kleingedruckte nicht ordentlich liest, was, um auf eines von shinyukes Beispielen einzugehen, dem einen Autor offensichtlich passiert ist (oder vergleichbares, sonst hätte er noch volle Kontrolle über das Buch). Und doch ich finde 5% sehr wenig. Im Endeffekt werden bei großen Verlagen oftmals (gerade bei „uninteressanteren“ Autoren) weniger Ausgaben gedruckt, das Marketing versteift sich fast ausschließlich auf die großen und bekannten Autoren. Heißt ich muss selbst Werbung machen. Muss ich beim SelfPup auch. Aber um mal die Honorare deutlich zu machen; Verlag 5-6% wenn ich von einem Taschenbuch ausgehe, das macht bei einem Buchpreis von 10 Euro gerade einmal 5-6 Cent. (Ich habe mit Absicht 10 Euro gewählt damit man nicht groß rechnen muss, ich hoffe das wird deutlich). Im SelfPub hingegen „verkaufe“ ich (auf eigenkontrollierbare Zeit) die Vertriebs- und Druckrechte. Das macht 60-70% Honorar, also bei diesem Beispiel 6-7 Euro. Also wesentlich mehr. Deswegen erschließt es sich mir nicht einen Agenten zu wollen, der mich Geld Anteile am Honorar kostet, um in einen Verlag zu kommen, also die Variante mit dem eh schon wenigerem Honorar, macht also (so gesehen) doppelt Minus, bei dem was tatsächlich bei mir ankommt. Das verläuft sich gegen Null, dann hätte ich auch nicht verlegen müssen.

Um die Dinge wie Lektorat und Korrektorat muss ich mir keine Sorgen machen das habe ich schon, außerdem habe ich gute Kontakte zu Grafikdesignern die mir das ein oder andere schöne Cover erstellen können. Die Werbekosten bleiben die selben. Gehe ich jetzt aber mal von mir aus, ich habe ein ganzes Regalfach voll nur mit deutschen SelfPub Büchern (andere Sprachen also noch nicht mitgezählt), das heißt so verschmäht sind diese Bücher garnicht. Und auch mit Dingen wie der Impressumspflicht habe ich mich auseinander gesetzt. Ich weiß über die Kosten bescheid, aber eben auch über die „Risiken“ im Verlag. Gehe ich mal davon aus ich werde angenommen, wo ich mich nicht voll aber wenigens etwas drauf verlassen möchte/kann weil ich regelmäßig Bücher kaufe/lese und auch als Testleserin rezensiere und mir mehr als nur einmal welche unter die Nase gekommen sind, teilweise auch Debuts, die einfach viel schlechter waren als mein. Ich stelle mich selbst nicht an die Spitze und sage ich bin die beste oder besser als alle anderen, aber wenn es etwas gibt das ich kann dann ist es schreiben. Und nicht wie alle immer nur eine neue Variante der selben Geschichte (Beispiele: Maxton-Hall-Triologie, After-Reihe, …um nur welche der bekanntesten zu nennen), sondern etwas neues, unterschiedliches mit richtigen Plot-Twists, oder unvorhersehbaren Enden. Halt mal wieder Spannung und nicht hast du eins gelesen weißt du was bei allen anderen passiert. Und wenn Bücher mit Logikfehlern und der 5000 Ausgabe eines ausgelutschten Klischees in einen Verlag kommen, wieso dann ich nicht? Trotzdem bin ich dann neu, entsprechend wenig Auflagen werden gedruckt, ich stehe weiter hinten im Neuerscheinungskatalog und kann von Glück reden, wenn mein Buch irgendwo im Hintergrund in einem der Regale steht bei einem weiteren Sozial Media Marketing Video.

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ruhrgur  15.05.2024, 11:58
@SamyR
Urheberrechte sind übertragbar

Wie ich bereits sagte: Nein. Urheber ist immer der Schaffer eines Werkes und Urheberrechte können weder verkauft noch auf sonstige Weise übertragen werden (§ 7 UrhG).

Heißt ich muss selbst Werbung

Nein. Ein Verlag kümmert sich um den Vertrieb, das schließt Marketing mit ein. Wenn ein Verlag nicht an den Erfolg deines Werks glaubt, würde er dir gar nicht erst anbieten dieses in seinen Katalog mit aufzunehmen. Wenn ein seriöser Verlag dir anbietet, dein Werk zu veröffentlichen, ist der Erfolg eigentlich bereits garantiert. Du machst den Denkfehler hier in Prozent pro Buch zu rechnen; ein Verlag druckt eine bestimmte Auflage und rechnet auch damit, dass diese zeitnah abgesetzt werden kann. 5 % vom Erlös aus dem Verkauf von 4.000 Büchern ist eine ganz andere Hausnummer, als 5 % von 10 €.

Das macht 60-70% Honorar, also bei diesem Beispiel 6-7 Euro

Das ist korrekt. Du machst aber, wie bereits gesagt, den Denkfehler, hier nur den Preis pro Exemplar zu berechnen. Kaum jemand wird ein Buch aus dem Selbstverlag von dir kaufen, wenn man dich nicht kennt.

Gehe ich jetzt aber mal von mir aus

Erneut ein Denkfehler. Du kannst nicht von dir ausgehen, sofern du nicht nur an dich selbst etwas verkaufen willst...

https://yourlogicalfallacyis.com/de/zielscheibenfehler

Ich weiß über die Kosten bescheid, aber eben auch über die „Risiken“ im Verlag

Risiken hast du in einem Verlag eben keine. Genau das ist der Punkt.

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SamyR 
Fragesteller
 15.05.2024, 12:19
@ruhrgur

Negativ. Ja der Verlag kümmert sich um den Vertrieb, aber das Marketing kommt oft kurz, das braucht gerademal 10 Minuten Recherche um das zu erfahren.

Es gibt genug Autoren die sehr erfolgreich geworden sind. Eines der bekanntesten Beispiele: J.S.Wonda inzwischen auch Führerin von einer Verlagsgruppe, hat im SelfPub angefangen und ist Spiegelbestseller Autorin.

Ich bin nicht die einzige die einen Haufen an SelfPub Büchern hat, ich habe Kontakt zu etlichen anderen die es auch tun. Ist das Buch nur gut genug an den Leser gebracht (sprich gut genug vermarktet), hilft mir das nicht wenn die Story scheiße ist. Es gibt viele die reden gut über SelfPub Bücher einfach WEIL es eben NICHT durch einen Verlag gegangen ist und damit wieder in die kennst-du-eins-kennst-du-alle Kategorie fällt.

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ruhrgur  15.05.2024, 12:31
@SamyR
Ja der Verlag kümmert sich um den Vertrieb, aber das Marketing kommt oft kurz

Ein Verlag hat Interesse daran, dass die gedruckte Auflage auch verkauft wird und ergreift entsprechend auch alle absatzpolitischen Maßnahmen die nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Anderenfalls würde es für den Verlag überhaupt keinen Sinn ergeben, dein Werk anzunehmen.

Es gibt genug Autoren die sehr erfolgreich geworden sind

Was ein Zielscheibenfehler ist, habe ich dir oben bereits erklärt. Es gibt auch genug Personen die in der IT-Brance erfolgreich geworden sind, trotzdem wird nicht jeder Schulabbrecher der ein IT-Startup gründet zu einem Steve Jobs oder Bill Gates.

Es gibt viele die reden gut über SelfPub Bücher einfach WEIL es eben NICHT durch einen Verlag gegangen ist

Da scheinst du eine sehr andere Erfahrung zu haben, als die meisten Menschen. Im Selbstverlag kommst du als unbekannte Person meist überhaupt nicht in Kontakt mit Zwischenhändlern (Buchgroßhandel) und hast de facto keine Chance, bei großen Buchhändlern Umsatz machen zu können, geschweige denn überhaupt in der Auslage oder im Lager des Onlineshops zu landen.

Natürlich hast du insofern Recht, dass Marketing letztendlich deine Unbekanntheit wegmachen kann, du vergisst hier aber die Wirtschaftlichkeit. Als unbekannte Person im Selbstverlag wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Ende Verlust machen, das ist leider die Realität.

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SamyR 
Fragesteller
 15.05.2024, 13:17
@ruhrgur

Nicht wirklich. Du geht es falsch an. Ich habe mich mehr als ein Jahr intensiv mit den Vor und Nachteilen beider Varianten informiert. Mir hilft es meine Entscheidung zu treffen wenn ich höre was andere denken, deswegen habe ich hier diese Frage gepostet, nicht um zu diskutieren. Es kommt drauf an wo du hingehst. Bücher von zB Books on Demand landen definitiv mindestens im Lager, obwohl ich auch schon welche direkt in der Filiale bekommen habe. Es kommt darauf an mit wem entsprechende SelfPubVerlage Verträge abschließen, nicht auf deinen Bekanntheitsgrad. Ich habe Übung im Marketing und weiß wie ich etwas an den Mann bringe. Und zu dem was du am Anfang sagtest… Theoretisch macht es für Verlage keinen Sinn dich zu akzeptieren und dann nicht zu promoten, aber es geht hier um das Verhältnis. 80-90% des Marketing Budgets werden für die bekannten Autoren genutzt und den Rest müssen sich alle „kleinen“ teilen. Es ist nicht so das sie nichts machen, aber eben auch nicht immer viel. Das sagt jeder der darüber informiert. Oftmals ist auch der Name des Verlages schon Werbung genug für Erfolg, ja sicher, jeder hat doch diesen einen Verlag wo er nur den Namen sehen braucht und es im Einkaufswagen landet, aber es reicht eben auch einfachmal nicht aus um tatsächlich etwas damit Anfangen zu können. Im Vergleich was sie bei neuen machen und was bei welchen die schon 1-2 Jahre länger dabei sind ist es halt einfach so wenig. Du gehst in der Werbung deines eigenen Verlags unter einfach weil du vllt zwar beworben wirst, aber die anderen einfach noch viel mehr und das ist die Wahrheit. Das ist es was man immer wieder hört und erfährt sobald man sich informiert. Von Menschen die mit drin sind, die im Verlag oder als Autor arbeiten.

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shinyuke  16.05.2024, 14:35
@SamyR

Du redest dir die Tantiemen der Verlag aber selbst madig. Bei deinem Beispiel mit den 10 Euro, wie kommst du da auch die 5 Cent Tantiemen?

10 / 1,07 (Steuern bei Büchern) = 9,34 Euro (nicht gerundet). Von den 9,34 Euro bekommt der Autor 5 bis 7 Prozent Tantiemen, was 9,34 Euro / 100 * 5 (oder 6, 7 Prozent) = 0,46 bis 0,65 Euro pro verkauftes Buch sind. Du hast aber völlig vergessen, dass du als Autor vom Verlag einen Vorschuss bekommst. Solange dieser Vorschuss nicht mit den Verkäufen wieder eingespielt wurde, bekommst du als Autor keine weiteren Tantiemen. Alles über den Vorschuss, bekommst du als Autor an Tantiemen ausgeschüttet. Und wenn der Verlag eine weitere Auflage drucken muss, verdienst du gleich mit und die Prozente für den Autor steigen.

Der Weg über den Verlag ist somit, sicherer, da du hier mit Sicherheit Geld verdienen wirst (sei es durch die Vorschüsse, spätere Tantiemen oder durch Lesungen). Du wirst zwar keine Unsummen erhalten, aber immerhin - und wahrscheinlich mehr, als im Selfpublishing. Denn von dem, was du im Selfpublishing als Tantiemen bekommst, musst du deine Kosten für Lektorat, Korrektorat usw. wieder einspielen. Da bleibt unterm Strich von deinen Tantiemen für dich ebenso viel über, als wenn du bei einem Verlag unter Vertrag stehst.

Bitte bedenke auch, dass du, wenn du deine Bücher über den stationären Buchhandel verkaufen möchtest, du diese in Kommission geben kannst, oder bei den Großhändlern (Libri, KNV usw.) einlagern - letzteres kosten dich wieder Geld. Es gibt in Deutschland gerade einmal 3 bis 5 Prozent Autoren, die von dem Schreiben leben können. Alle anderen müssen einen Hauptberuf ausüben, um über die Runden zu kommen. Wenn du mit dem Schreiben viel Geld verdienen möchtest, ist das die falsche Motivation. Denn im seltensten Fall, wird man mit dem Schreiben reich. Und schnell schon gar nicht.

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