Maneki-neko Bedeutung der Handstellung (Winkekatze)?
Hallo,
ich bin auf der Suche nach einer traditionellen Maneki-neko. Sprich eine "starre Keramik" Version. Im Netz kursieren immer wieder Gerüchte über Bedeutungen der Handstellung. Das Heben der linken Hand soll vor allem Kunden herbeirufen, das Heben der rechten Hand soll Glück und Wohlstand bringen. Ist das in Japan selbst wirklich so oder ein Gerücht in Europa? Vielen Dank für die Auskunft.
Ich suche eben eine "richtige japanische Maneki-neko" und kein Touri-Souvenir.
5 Antworten
Hallo Pyromator,
das mit den Pfoten sind keine Gerüchte, das stimmt so. Eine winkende linke Pfote soll Kunden und Besucher herbeirufen, eine winkende rechte Pfote soll Glück und Wohlstand bringen.
Des Weiteren spielt auch dir Farbe der Katze eine Rolle. Ist es eine dreifarbige Katze, soll sie Glück bringen, eine weiße Katze soll Reinheit und Unschuld symbolisieren, eine schwarze Katze soll Dämonen abwehren, eine rosa Katze soll Glück in der Liebe bringen und eine goldene Katze Wohlstand und Reichtum.
Zum "richtig oder falsch", da lässt sich nicht wirklich eine Trennlinie ziehen.
Die gibt es als Plastik Souvenir über solche mit Winke-Pfoten, bis hin zu Keramik und teuren Kunstgegenständen. Die günstigen Katzen stehen fast in jedem Kombini, große Händler der Maneki-Neko kenne ich jetzt aus dem Stegreif nur in Asakusa.
Auch wenn meine Antwort damals keinen Stern bekommen hat, bleibe ich bei meiner Aussage, dass es zwar verschiedene Bedeutungen geben soll, die aber alle nicht belegt sind: https://www.gutefrage.net/frage/traditionelle-winke-katze-maneki-neko-kennt-sich-jemand-damit-aus-kann-man-falsche-kaufen
Also, die Sache mit den Winkekatzen ist die, dass es im Großen und Ganzen drei Entstehungslegenden gibt. Die erste, die Imado-Jinja-Legende, besagt, dass eine alte Frau, die in der Gegend wohnte, in der eben auch heute der Imado-Schrein steht, eine Katze hielt, diese aber wegen Armut nicht mehr füttern konnte und sie deshalb in die Freiheit entließ, woraufhin ihr diese Katze im Traum erschien und sagte, dass wenn die Frau ein Abbild von ihr machen würde, sie mit Glück gesegnet sein würde. Als die Frau dann tatsächlich anfing, kleine Keramik-Figuren von der Katze zu fertigen, verkauften die sich so gut, dass sie zu einer Art Markenzeichen des Viertels wurden (und es ja bis heute sind), das dadurch zu Wohlstand kam.
Die zweite Legende ist die des Gotoku-Tempel, die besagt, dass ein Daimyo namens Ii Naotaka von der Jagd zurückkehrend am Gotoku-Schrein vorbeikam, am dortigen Tor eine Katze saß, die eine wie hereinwinkende Bewegung machte, weshalb er im Tempel einkehrte. Kurz darauf zog plötzlich ein schweres Gewitter auf, weshalb er es als Rettung seines Lebens betrachtete, dass die Katze ihn in den Tempel „gelockt“ hatte, was ihn veranlasste, dem Tempel eine größere Menge Geld zu spenden, die dem Tempel logischerweise Wohlstand brachte.
Eine dritte Legende ist die des Jishoin-Tempels, die besagt, dass ein Feldherr namens Ota Dokan sich verlaufen hatte, am Jishoin ankam und dort von einer Katze hereingelockt wurde, sich dort erholte und anschließend seine Schlacht erfolgreich weiterkämpfen konnte, und der Katze zum Dank einen Jizo widmete (das sind Schutzgötter).
All diesen Legenden ist folgendes gemein:
1. Sie sind nicht belegt, also nicht einmal die beschriebenen Ereignisse an sich, geschweige der Teil, ab dem eine Katze auftaucht. Dass sie heutzutage auf diversen Internetseiten wiedergekäut werden, ist kein Beweis.
2. Sie spielen alle in der Edo-Zeit und die war im 17. bis 19. Jahrhundert, das ist Neuzeit. Selbst wenn irgendeine also „stimmen“ sollte ist, ist die Winkekatze kein „traditioneller“ Glücksbringer von vor Tausenden von Jahren.
3. Sie spielen alle in Tokyo in der Edo-Zeit, d. h. die Vermutung liegt nahe, dass zu dieser Zeit tatsächlich Manekineko zum ersten Mal aufkamen und daraufhin diverse Leute versuchten, sozusagen Copyright geltend zu machen, also die Erfindung für sich zu beanspruchen, um ihren Verkauf von den Figuren (der ohne Frage Wohlstand brachte) noch weiter zu steigern.
4. In keiner von ihnen spielt die Pfote oder Farbe der entsprechenden Katze eine Rolle. Die Pfoten und Farben sind so oder so nach der eigentlichen Legende, die wie gesagt sowieso auch schon nicht bewiesen ist, dazugedichtet wurden.
5. Alle spielen zwar in shintoistischen Schreinen oder buddhistischen Tempel, aber die Umstände, wie es in den Legenden zum Wohlstand dieser Tempel/Schreine kommt, sind eben nicht religiös, sondern weltlich. Das ist insbesondere im Falle der buddhistischen Tempel auch mehr als logisch, weil es der buddhistischen Lehre krachend widerspricht, überhaupt nach Geld zu streben, geschweige denn eine Katze dieses „herbeiwinken“ zu lassen. Im Fall des Shintoismus kann man gelten lassen, dass es möglich ist, Katzen zu verehren, sowie man im Grunde alle verehren kann im Shintoismus; dennoch ist es nicht Bestandteil irgendeiner shintoistischen Doktrin, dass Katzen per se Geld oder Kundschaft herbeiwinken, geschweige denn mit linken, rechten, dreifarbigen oder sonstigen Pfoten.
Fazit: Ja, die Pfote und die Farbe „soll“ dies und jenes bedeuten, und ja das wird auf zig Internetseiten auch so geschrieben, aber das sind alles Behauptungen, die ursprünglich mit ziemlicher Sicherheit von den Leuten aufgestellt wurden, die die Winkekatzen eben verkaufen wollten, und damit ist das alles nichts weiter als ein (zugegeben gut gelungener) Marketing-Gag. Das wäre so, als würde Apple jetzt auf 1000 Internetseiten schreiben, dass rote iPhones Wohlstand bringen, weil rot wohl die am häufigsten gewählte Farbe ist und der Verkauf von iPhones ohne Zweifel Geld einbringt, aber das würde nichts daran ändern, dass die Legende, dass rote iPhones Wohlstand bringen, eben nur das ist: eine neu erfundene Legende, die auch dann nicht als bewiesen gelten kann, wenn die 1001. Internetseite das auch schreibt.
Hallo! Das sind keine Gerüchte, das stimmt. Es können auch beide Pfoten winken. Es gibt verschiedene Handhaltungen.
- Rechte Pfote winkt: Reichtum und Wohlstand
- Beide Pfoten winken: beschützt Haus / Geschäft
- Linke Pfote winkt: Lädt Besucher und Kunden ein
Auch Farben sind wichtig:
- Rot: Liebe, Heirat
- Grün: Gesundheit, hilft bei der Erziehung
- Schwarz: Hält Böses (auch Stalker) fern
- Gold: Wohlstand und Reichtum
- Kaliko (gefleckt): Traditionell die Glückbringenste
- Weiß: Reinheit, positive Ereignisse
- Liebe, Beziehungen und Romantik
- Silbern: erfüllt die Wünsche ihres Besitzers
Ich hoffe ich konnte dir helfen!
LuchsLu
Ich finde es immer wichtig, Quellen mit anzugeben, wo man welche Informationen her hat.
Das wichtigste bzgl. der linken oder rechten winkenden Hand und den Farben findest du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Maneki-neko
Auch sonstige Internetseiten wie diese beiden, können einen kurzen Überblick dir noch geben:
https://www.helpster.de/chinesische-winkekatze-was-bedeutet-sie-eigentlich_145017
https://www.japanwelt.de/blog/japanische-glueckskatze-im-profil/
Viel Spaß beim Stöbern und durchforsten der Geschichte wünsche ich 😊
Das ist kein Gerücht. Es stimmt so, wie du es geschrieben hast.