Darf man Gott zeichnen (Christentum)?

12 Antworten

Eine Antwort erübrigt sich, da niemand Gott zeichnen kann.

Johannes 1,18 Niemand hat Gott jemals gesehen

Johannes 4,24 Gott ist ein Geist

1. Tim 6,16 Gott, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann

Die Anweisung in den 10 Geboten bezieht sich auf jede Art Gottesabbildung als Götzenbild. Armer Michelangelo und andere im Mittelater mit ihren fantastischen Gottesgemälden. Gib es heute ja auch noch.

Kolosser 2,18  indem er auf Dinge eingeht, die er nicht gesehen hat, eitler Weise aufgeblasen von dem Sinn seines Fleisches,

An sich gibt es in der Bibel die Stelle „Du sollst dir kein Gottesbild machen“ oder so ähnlich. Diese Bibelstelle findet sich auch in der Tora (bez andersherum) und begründet damit auch das jüdische Verbot der bildlichen Darstellung. Diese Auffassung wurde von den frühen Chrsiten auch lange vertreten, Paulus war beispielsweise dagegen. Die theologische Problematik betrifft die Frage, ob die Anbetung dem Bild oder der dargestellten Person gilt.

Mit der Zeit veränderte sich das Verständnis, die Thematik blieb aber weiter umstritten. Die Reformatoren, allen voran Calvin, lehnten bildliche Darstellungen ab, da sie darin eine Anbetung von Götzen sahen, die ebenfalls biblisch verboten war.

Später behielt man zwar diese Ansicht theologisch bei, weichte sie in der Praxis aber auf. Gerade im Mittelalter erlebte die bildhafte Darstellung einen Höhepunkt. Kritik galt weniger der theologischen Erlaubnis, als der Verschwenung von Geldern in diesem Bereich. In einer Gesellschft in der die wenigsten Leute die Bibel lesen konnten, sah man in der Illustrationen einen Weg, den Menschen die biblischen Geschichten näherzubringen. Diese Funktion wurde auch von Martin Luther als wichtiger gewertet als das Bilderverbot, bzw. die zerstörung der Bilder.

Diese beiden Auffassungen existierten dabei an sich immer parallel und je nachdem unter welchen Einfluss eine Region stand wurden Bilder erlaubt oder zerstört. Im 16. Jahrhundert fielen beispielsweise große Teile der bildlichen Kirchenkunst dem Bildersturm im Zuge der Reformation zum Opfer.

Bis heute wird das Thema von den unterschidlichen Konfessionen unterschiedlich betrachtet.Während in der Katholischen Kirche das Bilderverbot beim Konzil von Trient in der zweiten Hälfte des 16. Jh aufgehoben wurde, gilt es in der evangelischen Kirch bis heute.

Allerdings hat sich unsere Haltung dazu gewandelt. Es gibt vermutlich nur wenige sehr gläubige Menschen die ernsthaft ein Problem mit den Gottdarstellungen in der christlichen Kirche haben. Wenn Du nun also eine religöse Figur malen willst, kannst Du das meiner Ansicht nach getrost tun.

Ja aber du darfst Niemandem vorschreiben,dass er so aussieht.

Ja. Es weiss sowieso keiner wie er aussieht. Ersatzweise wird dann gern Jesus gemalt, aber Originalvorlagen gibt es da ja auch nicht. Jesus ist auch Gott. Im frühem Christentum gab es mal einen Bilderstreit. Da ging es aber weniger um das Zeichnen an sich, sondern darum dass es Christen gab, die diese Zeichnungen anbeteten. So hat man sich geeinigt dass man Bilder malen darf, aber eben nur als Sinnbilder und nicht dass man die geschnitzte Figur oder die bemalte Leinwand für Gott hält und sie anbetet.

Ja, darfst du. Du sollst nur nicht ein Bild nach deinen - oder irgendjemandes - Vorstellungen zeichnen und dann denken oder sagen: das ist Gott, genau so sieht Gott aus. Das ist damit gemeint, wenn es heißt, du sollst dir kein Bild von Gott machen.