Meinung des Tages: Am Ende des Tages entscheidet auch der (Nach-)Name - sollten Bewerbungsverfahren für Job & Wohnungen anonymisiert werden?

Das Ergebnis basiert auf 194 Abstimmungen

Ich halte wenig davon, da... 64%
Ja, Bewerbungsverfahren sollten anonymisiert werden, weil.. 27%
Andere Meinung und zwar... 9%

49 Antworten

Ich halte wenig davon, da...

Irgendwann muss man sowieso mit den Fakten rausrücken, denn unterschrieben werden muss der Vertrag ja schließlich trotzdem vor dem Einzug.

Ich hatte bisher jedenfalls nur nichtdeutsche Mieter, weil ich nach der Beurteilung der Maklerin gegangen bin und nicht danach, wie Person xy heißt.


gutefrage 
Fragesteller
 16.05.2024, 12:31

Danke für Deine Antwort.

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Ich halte wenig davon, da...

Es gibt sowieso das persönliche Treffen, sowohl bei der Miete als auch bei der Arbeit. Und wenn jemand diskriminieren will, dann tut diese Person es auch irgendwie. Wenn jemand innere Aversionen gegen die türkische oder arabische Kultur hat, dann realisiert sich dies nicht nur beim Namen.

Wie steht Ihr zu rein anonymisierten Bewerbungsverfahren bei Jobgesuchen? Welche Vor- und Nachteile haben solche Verfahren?

Informationsunterdrückung, um Verhalten zu normalisieren, ist zweifelhaft. Es geht um Transparenz, darum mehr zu verstehen, richtig zu handeln, nicht darum, weniger zu wissen, um nicht falsch zu handeln.

Sind aktuelle Bewerbungsverfahren für Job und Wohnung in Deutschland noch zeitgemäß?

Es geht nicht um Zeitgemäßheit, sondern darum, welchen Weg wir gehen wollen

Sollte man bei Jobabsagen das Recht auf eine ordentliche Begründung für die Entscheidung haben?

Nein bzw. nur im staatlichen Bereich. Der Staat ist zur Gleichheit verpflichtet, weil er allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen gehört. Das Private muss jedoch durch Freiheit geprägt bleiben.

Welche Möglichkeiten gäbe es für den Wohnungsmarkt, die Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund beim Bewerbungsprozess zu erhöhen?

Wichtig ist vor allem, die Wohnungsnot zu beenden. Irgendwelche Familien, die in Zelten wohnen müssen, Kinder, die in Obdachlosenwohnheimen einziehen müssen, zeigen ganz andere Probleme in Deutschland.

Wie könnten zeitgemäße Bewerbungsverfahren für Job und Wohnung in Zukunft aussehen?

Weniger Ideologie, mehr Freiheit. Wir leben in einer Marktwirtschaft, Unternehmen, die diskriminieren, schaden sich selbst und werden durch Marktmechanismen bestraft. Aufklärung statt staatlichem Zwang.

Habt Ihr ggf. auch schon einmal negative Erfahrungen bei der Job- und Wohnungssuche gemacht?

Ja.


gutefrage 
Fragesteller
 16.05.2024, 12:29

Danke für Deine ausführliche Antwort zum Thema.

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Ja, Bewerbungsverfahren sollten anonymisiert werden, weil..

Ich bin für Fairness und daher für die Anonymisierung. Es sollte daher sogar auch das Geschlecht anonymisiert werden, es sei denn es ist für den Beruf unerlässlich. Es sollte soweit gehen, dass selbst das Personalwesen nicht weiß, ob es sich um einen männlichen oder weiblichen MitarbeiterIn handelt.

Gibt es keine Geschlechterunterschiede so kann auch nicht geschlechtsspezifisch entlohnt werden. Es würde damit dieses Problem behoben werden, falls es noch irgendwo existiert.


gutefrage 
Fragesteller
 16.05.2024, 12:33

Danke für die Antwort.

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Andere Meinung und zwar...

Ja, ich habe persönlich schlechte Erfahrungen gemacht. Als ich meine Ausbildung als Receptionist abgeschlossen habe, habe ich auch gleich in diverse Hotels beworben. Von fast allen bekam ich eine Absage mit der Begründung: Man könne mich nicht berücksichtigen. Als ich dann jeweils angerufen habe, um zu erfahren warum man mich nicht berücksichtigen konnte, bekam ich als Antwort, das sie keine Osteuropäer einstellen. Dabei bin ich in der Schweiz geboren und aufgewachsen! Andere wiederum haben mir angegeben, das sie jemand mit mehr Erfahrung suchen und andere wiederum, das sie eine Dame an der Reception suchen. Das allerdings war bei der Stellenausschreibung nicht ersichtlich.

Aber ich finde, man sollte nicht anonym Bewerbungen schreiben. Es ist besser, man weiss woran man ist als unnötige 2 Stunden zu fahren, für ein Bewerbungsgespräch, bei dem man eh keine Chance hat.


Andere Meinung und zwar...

Wäre gut um nicht gleich aussortiert zu werden, sondern ggf auch mal zu einem Gespräch zu kommen.

technisch glaube ich nicht daran.