An Japan Fans: was genau fasziniert dich an Japan? Warst du schon mal dort? Warum leben so wenige Ausländer dort?

Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen

Ich war leider noch nicht in Japan, fliege aber eines Tages dahin 63%
Ich war schon mal in Japan, mich fasziniert.... 20%
Ich interessiere mich absolut nicht für Japan 13%
Ich war schon mal in Japan, bin aber nicht begeistert 4%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich war schon mal in Japan, mich fasziniert....

So ganz stimmt die Antwort nicht, denn die Richtige stand leider nicht zur Auswahl ;-) ... Ich war nicht nur schon in Japan, sondern ich lebe dort.

Um die ganze Geschichte detailliert zu erklären müßte ich wahrscheinlich ein Buch schreiben, aber kurzgesagt die Kultur, die Leute, die Lebensweise, die Gegensätze. Gerade letzteres übt eine große Faszination aus, zum einen die Großstädte an der Ostküste mit teilweise 30 Millionen Einwohnern, das effiziente Bahnsystem, das immerzu pünktlich verkehrt und auf der anderen Seite die Natur und Landschaft, es gibt immer wieder Neues zu entdecken.

Die Bevölkerung hat eine Lebensweise entwickelt, die effizient und absolut perfektioniert ist in allen Lebenslagen. Als Europäer darf man hier natürlich keine Platzangst haben.

Der zweite Teil der Frage ist schon etwas schwieriger zu beantworten, da gibt es aber mehrere Faktoren. Zum Einen ist es nicht einfach nach Japan zu ziehen. Die Bedingungen ein Resident zu werden sind hoch. Man braucht zum Beispiel eine Firma, die dafür bürgt - die also einen Job bestätigt. Eine Resident Card ist befristet, zunächst drei Jahre, dann fünf, dann zehn. Auch ein Mindest-Bildungsniveau ist notwendig. Das Land ist - wenn man es streng nimmt - sehr verschlossen. Das kann man als Vorteil sehen - Kultur und Tradition bleibt erhalten, keine Durchmischung - oder als Nachteil, Geburtenrate fallend - Firmen und Unternehmen bräuchten dringend Fachkräfte. Auf der anderen Seite ist es auch die bereits angesprochene Perfektikon. In Japan kommt die Firma zuerst, vor Familie und Freunde. Überstunden sind an der Tagesordnung, für japanische Mitarbeiter gibt es in der Regel 10 Tage Urlaub im Jahr. Wenn es Mehrarbeit gibt, dann wird bis spät in die Nacht gearbeitet, man übernachtet in einem der vielen Hotels in der nähe der Firma. Vielleicht schreckt das so manchen Facharbeiter ab.

Ich selbst habe Elektrotechnik studiert und bin dadurch auch auf die Sendungen von NHK World auf Kurzwelle aufmerksam geworden. Da gab es täglich Sendungen auf Deutsch. Leider hat man in Europa und gerade in Deutschland eben diese Stationen ersatzlos abgerissen.

Im Moment ist Japan aber komplett verschlossen. Ich selbst habe erst kürzlich einen Besuch in Deutschland getätigt, der Rückflug erforderte einen riesigen Stoß von Dokumenten, Tests, Bestägigungen inklusive Quarantäne trotz Impfung, usw...

Wenn das ganze weltweite Gesundheits- und Regierungschaos vorbei ist, kann ich einen Besuch jedem nur wärmstens empfehlen.

Ich war schon mal in Japan, mich fasziniert....

Japan hat eine sehr interessante Kultur. Sie ist eben anderst als unsere. Es gibt Dinge die machen die Japaner besser und andere auf die ich froh bin verzichten zu können. Aber das gilt auch für Deutschland. Nirgendwo ist es perfekt.

Pluspunkte: Höfflichkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Weniger Boulevardjournalismus, Essen, Natur.

Minuspunkte: Konservativ, Hoher Leistungsdruck auf Schüler und Erwachsene, Höhere Gefahr von Naturkatastrophen. Außerhalb Japans wird nicht japanisch gesprochen und Japaner sprechen kaum Englisch. Teuer.

Ich war zwar nicht in Japan, werde wahrscheinlich auch nicht dorthin fliegen können aufgrund von Begrenzungen in der womöglichen Zukunft.
Aber ich liebe den alten japanischen Baustil von Tempeln oder Innenausstattungen.

Ich war schon mal in Japan, mich fasziniert....

... vor allem die Landschaft. Ich mag fast die gesamte Küstengegend, sowohl auf der pazifischen Seite als auch auf der vom japanischen Meer; ich liebe Wasserfälle, die Gebirge, Vulkankrater, Wälder.... Ich mache auch gerne diverse Outdooraktivitäten, Kanu fahren, mit Fahrrad Seen umradeln, Caving, Cyanoing, Flusswandern.... sowas. Paragliding möchte ich auch mal ausprobieren, das steht auf meiner Liste.

Das Essen ist auch gut.

Edit: Ich habe die Onsen vergessen. Nicht die Sento, die geben mir fast gar nichts, ich brauche wenn dann ein Kakenagashi Rotenburo in entweder milchig weiß oder braun, entweder extrem alkalisch oder extrem sauer, 42 Grad oder mehr, am liebsten irgendwo windexponiert mit Blick auf raue Felsen oder Schluchten oder Meer.

Und überhaupt diverse Spa-Angebote, von Massagen über Akupunktur/Moxibustion und Fuß-Reflexzonen-Massage und so.

Edit 2: Warum nur so wenig Ausländer hier leben? Naja, aktuell ist es sicherlich auch der Corona-Situation geschuldet, ansonsten glaube ich aber liegt es daran, dass die meisten Japan-Fans ja von sich aus sagen, dass sie gar nicht in Japan leben möchten.Was ich nicht nachvollziehen kann, denn bei allem Negativen, was mit Japan in der Tat einhergeht, überwiegen die schönen Dinge meiner Meinung nach eben doch (besser gesagt sorgen halt für den Ausgleich), aber gut, jeder wie er will.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan
Ich war schon mal in Japan, mich fasziniert....

Ich lebe seit einigen Jahren in Japan. Natürlich stellt sich auch hier irgendwann Alltag ein und nicht jeder Tag ist ein spannendes Abenteuer. Allerdings gibt es durchaus einige Punkte, die mir an dem Land wirklich gefallen.

Als Naturfreund liegen mir zum Beispiel die Berge mit Meeresausblick sehr. Gerne noch mit einem Schrein mitten im Wald und ähnlichen. Mit den Landschaften in Deutschland kann ich hingegen eher weniger anfangen.

Ich hab sogar mal ein ganzes Video dazu gemacht, was mir an dem Land gefällt:

https://youtu.be/9LrGh0tvw5w

Man muss aber natürlich sagen, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Und es gibt auch einige Aspekte, die stören, oder die einfach nicht so toll sind. Sowas merkt man im Regelfall auch erst, wenn man längere Zeit in dem Land bleibt.

https://youtu.be/COmF3UOU-Ek

Warum so wenige Ausländer hier leben? Weil es vergleichsweise schwer ist, nach Japan auszuwandern. Nicht nur ist die Sprache schwerer zu erlernen als etwa Englisch, man kommt auch im Alltag mit Englisch nicht sehr weit. Und um hier einen Job zu finden, muss man im Regelfall auch bereits fließend Japanisch können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

AnneNette22 
Fragesteller
 23.08.2021, 08:42

Danke für die sehr informative Videos

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