Allaussöhnung im Christentum?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt im Christentum eine theologische Ausrichtung, die die Allversöhnung lehrt.

Allgemeiner christlicher Konsens ist das nicht.

Es gibt einen Vers, dass welche von Anbeginn an auserwählt wurden.

Aber es ist unbiblisch, an nur einem Vers ein komplettes Lehrgebäude festzumachen.

Vielleicht kann der folgende Artikel zur Frage hilfreich sein: Ewige Verdammnis oder Allversöhnung? Allversöhnungslehre


verreisterNutzer  22.09.2022, 18:32

Wenn Menschen, nur weil sie nicht vor dem Tod an Gott glauben, ewig verdammt werden, dann ist Gott nicht gerecht und ich verzichte auf meinen Platz im Himmel

0
chrisbyrd  22.09.2022, 21:01
@verreisterNutzer

Das solltest du Gott nicht vorwerfen. Auch solltest du auf deinen Platz im Himmel nicht verzichten, das würde doch gar keinen Sinn ergeben. Niemand hätte etwas davon, ganz im Gegenteil...

Gott hat keine Menschen für die Hölle produziert und möchte, dass jeder gerettet wird (vgl. 1. Timotheus 2,4). Jeder Mensch hat einen freien Willen erhalten, Gottes Rettungsangebot anzunehmen oder auszuschlagen. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (u. a. Autor von Narnia) hat einmal geschrieben:

"Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe", und jene, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe". Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt." - Die große Scheidung, 9. Kapitel

Dazu hat Lewis über die Hölle formuliert:

"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muss es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.

Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«

– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."

1
Stine1224  23.09.2022, 01:02
@verreisterNutzer

Dann lies mal Joh.5:28, 29! Da steht, dass auch die Ungerechten auferstehen werden. Du kannst beruhigt auf deinen Platz im Himmel verzichten, denn der existiert sowieso nicht. Die Auferstehung findet nämlich hier auf der ERDE statt. Auch der eine Verbrecher, der neben Jesu am Stamm hing, wird eine Auferstehung haben. ,,du wirst mit mir im Paradies sein!" sagte Jesus.

0
RStroh  21.11.2022, 18:58
@chrisbyrd

– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“

Fast sein bestes Buch.

1

Die Allaussöhnung/Allversöhnung ist nicht biblisch.

Zuerst gehe ich auf einige Verse ein, die als Beleg für die Allversöhnung genutzt werden und dann zeige ich auf, warum die Allversöhnung nicht biblisch ist:

Joh. 12, 32 und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.

Allversöhner verstehen das so, dass Jesus jeden einzelnen Menschen zu sich ziehen wird und keiner auf Dauer widerstehen kann.

Das widerspricht aber anderen Versen, die eindeutig sagen, dass auch Menschen auf ewig von Gott getrennt sein werden.(Konkrete Verse dazu nenne ich später)

Im Zusammenhang mit den anderen Versen zu dem Thema bedeutet der Vers also, dass Jesus jedem anbietet, gerettet zu werden. Jeder hat die Möglichkeit - Jesus "zieht" jeden, aber nicht jeder lässt sich ziehen.

Ph. 2, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,

11 und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Allversöhner deuten das so, dass auch die, die Jesus zu Lebzeiten abgelehnt haben, dann von Jesus angenommen werden, wenn sie bekennen (müssen), dass Er der Herr ist.

Das steht da aber nicht. Da steht lediglich, dass sich im Namen Jesu alle Knie beugen werden. Jeder wird anerkennen müssen, dass Jesus der Herr ist. Da steht aber nicht, dass dann auch alle gerettet werden.

1.Tim. 2, 4 welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Ähnlich wie in Joh. 12 meinen auch hier Allversöhner, dass Gott Seinen Willen durchsetzten und alle retten wird. Aber auch das steht da nicht. Gott wünscht sich zwar, dass alle gerettet werden, aber das bedeutet nicht, dass es auch passiert.

Gott besteht nicht auf die Durchsetzung seines Willens, sondern lässt den Menschen die Wahl. Weil Jesus schon wusste, dass sich viele nicht retten lassen werden, sagte Er, dass der Weg schmal ist, der zum Leben führt und wenige es sind, die ihn finden.(Mt. 7,14)

1.Petr. 3, 18 Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führte; und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist,

19 in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte,

20 die vor Zeiten sich weigerten zu glauben, als Gottes Langmut einstmals zuwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser,

Allversöhner sagen Jesus habe den Menschen im Totenreich die Möglichkeit gegeben gerettet zu werden. Aber auch das steht da nicht. Jesus hat den Menschen, die in den Tagen Noahs nicht glauben wollten, eine Botschaft verkündet - wie die genau aussah, wissen wir schlicht nicht.

Auf jeden Fall hat Er ihnen nicht die Erlösung angeboten:

Hebr 9,27 Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,

Eindeutige Verse gegen die Allversöhnung:

Mt. 7, 13 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.

14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.

Die Verse sagen eindeutig: Viele gehen ins Verderben und nur wenige finden das (ewige) Leben.

Mt. 25, 41 Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!

46 Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Auch die Verse sagen eindeutig: Es werden Menschen in den Feuersee gehen und zwar nicht nur eine Zeit lang, sondern ewig.

Mk. 9, 43 Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer,

44 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Auch hier ist eindeutig von einer endlosen Strafe die Rede. Das Feuer erlischt nicht und selbst der Wurm stirbt nicht - der Mensch also erst recht nicht.

Dan. 12, 2 Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande.

Der Vers spricht für sich.

Joh. 3, 15 damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

16 Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

Jeder, der an Jesus glaubt, geht nicht verloren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jeder verloren geht, der nicht glaubt.

Einige Verse später: 36 Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

Phil. 3, 18 Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus;

19 ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt.

Hier wird von Menschen gesprochen, deren Ende das Verderben ist. - nicht der Himmel.

2.Mose 14, 13 Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Steht fest und seht die Rettung des HERRN, die er euch heute bereiten wird; denn diese Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr nicht wiedersehen in Ewigkeit!

Wenn nach Allversöhnungslehre alle gerettet werden, hätten die Israeliten auch diese Ägypter in der Ewigkeit wieder gesehen. Da steht aber, dass sie diese Ägypter in Ewigkeit nicht mehr sehen werden.

Off. 20, 13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.

14 Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod.

15 Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Off. 21, 8 Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner — ihr Teil wird in dem See sein, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.

Und was passiert dann mit allen anderen?

Wohl oder übel der Feuersee:

Offb 20,15 Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.

_________________________________________________________________________

Wenn es auch schön wäre, die Allversöhnung ist unbiblisch.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ