3 von 7 Adern Induktionsspannung?

3 Antworten

Das ist keine (oder bei Last nur sehr geringe) Induktion, sondern das Gegenteil: Kapazitive Einkopplung aka "Übersprechen".

Warum? Physikalisch bedingt:

Die Adern liegen ja parallel und voneinander in der Leitung.

Zwei davon + die Isolierung dazwischen ergeben einen Kondensator.

Das ist in der Elektroinstallation für gewöhnlich völlig unproblematisch, aber einer der Gründe, warum Lügenstifte so genannt werden und Multimeter keine zweipoligen Spannungsprüfer sind. Beides sollte (darf!) nicht für die Feststellung der Spannungsfreiheit im Sinne der 5 Sicherheitsregeln verwendet werden.

Der Unterschied zwischen Multimeter und dem ähnlich funktionierenden zweipoligen Prüfer:

Multimeter:

  • Hochohmig - damit sensibel(!) und nimmt jeden kleinen Pups im Messwert auf
  • Zeigt einen relativ genauen Messwert an. Aber nur, wenn es richtig verwendet wird und die Einstellungen passend sind
  • Im Netz schwirrt neben der belastbaren 230V/50Hz Sinuswechselspannung auch allerlei undefinierbarer Smog (u.a. deine 30V kapazitive Kopplung) rum, der den Messwert verfälschen können.
  • Filigran und kann leicht kaputt gehen
  • Sinnvoll für präzise Spannungsmessungen
  • Ungeeignet zum Feststellen, ob lebensgefährliche Spannung anliegt, da man den Messwert interpretieren muss. Da sollte man stattdessen einen Spannungsprüfer verwenden

Zweipoliger Spannungsprüfer:

  • Im Vergleich zum MM relativ niederohmig und damit robust gegen "Smog"
  • Zeigt meist nur einen eher groben Messwert ab - Es spielt keine Rolle, ob 227,9V oder 241,6V dich umhauen.
  • Der grobe Messwert ist dafür verlässlich. Die 30V kapazitive Kopplung jucken ihm eher wenig.
  • Der Spannungsprüfer hält kleinere Überspannungen aus, ist generell robust gebaut und funktioniert auch auf der staubigen Baustelle.
  • Der Spannungsprüfer entspricht bestimmten Normen und ist (bzw. sollte!) auf Sichereit geprüft und zuverlässiger als ein MM. Man kann ihn relativ gefahrlos in der Elektroinstallation anwenden.
  • Man kann ihn nicht mit falschen Einstellungen benutzen, da es in der Regel nichts an Messbereichen etc. einzustellen gibt.
  • Sinnvoll zur Feststellung von Spannungsfreiheit, da die meisten Spannungsprüfer den "Messwert" auch interpretieren, indem sie das Ergebnis eindeutig und gut sichtbar anzeigen, dabei vibrieren und/oder eine Warnleuchte zuschalten, sobald gefährliche Spannung vorhanden ist.
  • Ungeeignet für exakte Messungen. Da nimmt man besser ein Multimeter

(Einpoliger Spannungsprüfer aka "Lügenstift" - Schraubenzieher mit Glimmlampe. Taugt maximal zum groben und recht unzuverlässigen Testen, ob L drauf ist, wenn es darum geht, behelfsmäßig den Fehler in einer vergurkten Wechselschaltung zu finden o.ä.. und ansonsten zu gar nix. Die Funktion ist in gängigen zweipoligen Prüfern mit drin, daher idr. gänzlich unnütz^^)

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

Also eine der 7 Adern sollte keine Spannung führen, weil Schutzleiter. die anderen die keine führen könnten ein neutralleiter sein, oder ein über z.B. eine Glühlampe mit dem Neutralleiter verbundenne.

Was die anderen Adern betrifft, das ist sogenannter Blindstrom. der hohe Innenwiderstand des Multimeters ist für eine sehr genaue Spannungsmessung wichtig, macht es aber zum Messen in der Installation eher unbrauchbar. Hier ist man mit einem zweipoligen Spannungsprüfer mit Messlast wie einem Duspol besser beraten.

ob das jetzt induktive Effekte oder kapazitive Effete sind, die dafür veratnworttlich sind, ist eigendlich egal.

Die Adern nebeneinander wirken wie Kondensatorplatten. Was du mißt ist also eine kapazitieve Spannung.