Können Senioren den Arbeitskräftemangel beheben?

Lasst die alten Leute in Ruhe 43%
Diese Annahmen sind maßlos übertrieben 21%
Anderes 21%
Sollen die machen, ich genieße meine Rente 7%
Super was soll ich sonst mit meiner Zeit anfangen? 7%
Gerne aber nur zu Normalkonditionen 0%
Das ist nur Konkurrenz für die Jungen 0%

14 Stimmen

9 Antworten

Es gibt wirklich noch Leute, die glauben, es gäbe einen Frachkräftemangel?

In Deutschland gab es 2005 eine Arbeitslosenquote von 11,7%.
2013 nur noch 6,9%. 2023 5,7%.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1224/umfrage/arbeitslosenquote-in-deutschland-seit-1995/

Schon komisch, dass immer mehr Arbeitsplätze besetzt werden, aber der Aufschrei wegen Fachkräftemangel immer größer wird.

Die Zahl der offenen Stellen hat sich von 2016 bis 2024 auch nicht verändert., 2016 hat sich aber komischerweise noch niemand wirklich beschwert.

Es gibt vielleicht in einzelnen Branchen vereinzelt einen "Fachkräftemangel" (im Handwerk, Pflege). Die Ursache sind aber nicht fehlende potenzielle Arbeitskräfte, sondern zu niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen.

Ergo hilft es dem Problem überhaupt nicht Rentner dazuzuholen, weil sich da nix an den Löhnen oder Bedingungen ändert. Im Gegenteil: Es bestätigt die Großkonzerne, dass sie doch mit sowas durchkommen und über Umwege noch billigere Arbeitskräfte finden, als die ausgebildeten jungen Leute zu nehmen und somit so weitermachen.


newcomer  19.09.2024, 19:15

in vielen Betrieben sind Ausbildungsstellen unbesetzt, weil es zu wenig Nachwuchs gibt. Was schlägst du da vor ?
Zu wenige Auszubildende bedeutet immer weniger zukünftige Fachkräfte

Rennegent 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 19:03

Genau, es gibt nicht überall Arbeitskräftemangel sondern punktuell. Gastronomie, Handwerk, Pflege, IT Kräfte usw..Es gibt noch Arbeitssuchende aber zu wenige für die notleidenden Branchen. Für diese könnte es sinnvoll sein, ältere Arbeitnehmer länger zu binden oder ältere Fachkräfte aus dieser Branche zu werben.

Rettung? 🤨

Ahh ja 🙄

Auch wenn Deutschland Probleme hat, sehe ich aktuell keine Notwendigkeit das wir gerettet werden müssen.

Du sprichst mit der Frage 2 Punkte an

1. Fachkräftemangel.

2. Steigende Kosten der Sozialsysteme wegen der vielen Rentner.

Zu 1. Können Rentner tatsächlich eine wertvolle Hilfe sein. Viele sind troz Rentenalters in der Lage ihrer Arbeitszeit nachzugehen. Nur trifft das nicht auf alle zu. Vor allem im Handwerk ist oft so, das sie körperliche Gebrechen haben die ihre Arbeitsfähigkeit zu sehr einschränken. Da muß man halt genauer hinschauen.

2. Haben wir immer mehr ältere, die immer älter werden. Die Lebenserwartung ist in den letzten 50 Jahren gestiegen. Es ist deswegen auch nur logisch das man das Renten Eintrittsalter deswegen anpasst. Jemand zahlt 45 Jahre ein "relativ geringen" Betrag in die Rentenkasse. Natürlich passt das dann nicht, das jemand 30 Jahre das 5 oder 6 fache an Rente bezieht. Das muß natürlich in einem vernünftigen Verhältnis stehen.

Zum Schluss ist es noch fraglich, ob Betriebe sich das wirklich leisten können. Nicht nur sind ihre Gehälter sehr hoch, je älter man wird um so öfters fällt man auch aus.


Rennegent 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 19:13

Naja Rettung war etwas provokativ formuliert. Aber politisch werden ja von einigen Parteien bereits empfindliche Einschnitte im Sozialsystem angekündigt. Also wird es hart werden in Deutschland. Das liegt auch am Arbeitskräftemangel und der demographischen Lage. Somit wäre es ja nur logisch Ältere länger in Arbeit zu halten und so die Wirtschaft zu stärken und das Sozialsystem zu entlasten. Natürlich haben Ältere größere gesundheitliche Probleme. Aber häufig auch deutlich mehr Disziplin und Verantwortungsbewusstsein als die junge Work-Life-Balance-Generation.

Lasst die alten Leute in Ruhe

Wir haben seit 10 Jahren Einwanderung von angeblichen Fachkräften. Wie kann es sein, dass so viele fehlen? Man sollte die Leute einfach integrieren und dann gibts auch keinen Fachkräftemangel mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – S. Profil

Rennegent 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 19:40

Das ist richtig. Die Zuwanderer sind zu einem zu geringen Prozentsatz in den Arbeitsmarkt integriert. Gleichzeitig schaffen sie erhöhte Nachfrage. Mehr Menschen bedeuten auch mehr Bedarf an Arbeitskräften. Somit gibt es trotz Zuwanderung weiter Arbeitskräftemangel.

Weißt du, was in den Studien mit dem Potenzial genau gemeint ist? Die meisten 50-60jährigen und viele der 60-65jährigen stehen ja voll im Berufsleben und stellen damit ja kein zusätzliches Potenzial dar, um dem Fachkräftemangel abzuhelfen, weil sie eben in ihren Jobs gebunden sind. Ein Potenzial stellt ja nur dar, wer über zusätzliche Zeitreserven verfügt, die noch nicht anderweitig gebunden sind.

Aber grundsätzlich spricht nichts dagegen. Wer gesund ist und Lust hat, soll doch arbeiten, solange auf das Alter, weniger Stress, mehr Ruhezeiten etc Rücksicht genommen wird.


Anderes

Das ist so pauschal nicht zu beantworten. Es gibt Berufe, in denen das problemlos geht, z.B. bei Geisteswissenschaftlern, manchen Dienstleistern. In anderen Berufen, wo man z.B. schwere körperliche Arbeit verrichten muss, kann man das nicht mehr mit 70 machen.

Andererseits werden wir sicher länger arbeiten müssen, denn wenn die Menschen 90 Jahre oder noch älter werden, können sie nicht über 25 Jahre Rente beziehen.