Ist das Wort Queer negativ belastet?

Ja, weil ... 55%
Nein, weil ... 45%

22 Stimmen

6 Antworten

Nein, weil ...

Nein, "queer" wurde von queeren Menschen reclaimed so wie andere Begriffe, etwa "schwul", vorher auch.

Ältere queere Menschen lehnen das Wort aus historischen Gründen als Selbstbezeichnung ab, was vollkommen legitim ist. Andere queere Menschen lehnen das Wort aus queerfeindlichen ideologischen Gründen ab. Wiederum andere Menschen, die nicht queer sind, blasen ins gleiche queerfeindliche Horn.

Zur Historie des Begriffs aus Merriam-Webster:

When these meanings were developing in the early 20th century, they were strongly pejorative, echoing the negative connotations of the word's older meanings, which included "weird," "suspicious," and "unwell." But the adjective today is commonly used as a positive or neutral self-descriptor, and also has wide use as a neutral broad descriptor for a large and varied group of people.
Als sich diese Bedeutungen im frühen 20. Jahrhundert entwickelten, waren sie stark pejorativ und spiegelten die negativen Konnotationen der älteren Bedeutungen des Wortes wider, zu denen „seltsam“, „verdächtig“ und „unwohl“ gehörten. Heute wird das Adjektiv jedoch häufig als positive oder neutrale Selbstbeschreibung verwendet und ist auch als neutrale, umfassende Beschreibung für eine große und vielfältige Gruppe von Menschen weit verbreitet.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies

Jnnsznxx  19.09.2024, 19:21
Ältere queere Menschen lehnen das Wort aus historischen Gründen als Selbstbezeichnung ab, was vollkommen legitim ist. Andere queere Menschen lehnen das Wort aus queerfeindlichen ideologischen Gründen ab. Wiederum andere Menschen, die nicht queer sind, blasen ins gleiche queerfeindliche Horn.

Natürlich. Jeder der nicht die Wortdefinition teilt, welche die Pride-Bubble als einzig richtige präsentiert, ist entweder rückständig, alt oder feindlich

➡️ Gaslighting

Nein, weil ...

Ursprünglich war es negativ gemeint, allerdings ist es heutzutage ein neutrales Wort.

Nein, weil ...

Ursprünglich war es mal einen Beleidigung, aber die LGBTQ+ Community hat sich das Wort sozusagen "zurückgeholt". Daher ist es jetzt nicht mehr negativ.

Natürlich muss jede Person für sich selbst entscheiden, ob sie das Wort für dich benutzen möchte, oder nicht.

Aber es ist per se keine Beleidigung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Jnnsznxx  19.09.2024, 20:18

Schön dass mir die "LGBTQ-Community" vorgibt wovon ich mich beleidigt zu fühlen habe und wovon nicht

Ich dachte, ich könnte das selbst einschätzen...

Wieso kann die LGBTQ-Community dieses Wort nicht einfach nur für ihre eigenen Anhänger "zurückholen" und alle anderen damit in Ruhe lassen?

Ich versteh's nicht

Sag mir einen rationalen Grund, weshalb man Menschen als etwas bezeichnen sollte, als das sie gar nicht bezeichnet werden möchten

LunarEclipse  19.09.2024, 20:21
@Jnnsznxx

Ich gebe dir überhaupt nichts vor. Ich sage doch, jeder kann sich für das selbst entscheiden und wenn du dich beleidigt fühlst, ist das völlig valide. Aber der Begriff an dich ist per se nun mal nicht (mehr) beleidigend. Wie gesagt, wenn du das anders siehst, ist das absolut legitim.

Wieso kann die LGBTQ-Community dieses Wort nicht einfach nur für ihre eigenen Anhänger "zurückholen" und alle anderen damit in Ruhe lassen?

Ist doch auch der Fall? Ist innerhalb der Community ein Begriff. Außerhalb dessen nutzt es doch auch niemand.

Jnnsznxx  19.09.2024, 21:04
@LunarEclipse
Daher ist es jetzt nicht mehr negativ.

Das klingt so als wäre es ein Fakt. Somit implizierst du doch, dass jeder der sich dennoch dadurch beleidigt fühlt, einem missverständnis unterliegt, oder nicht?

Ist doch auch der Fall? Ist innerhalb der Community ein Begriff. Außerhalb dessen nutzt es doch auch niemand.

Niemand? Selbst in der Tagesschau werden nichtheterosexuelle und transgeschlechtliche Menschen inzwischen regelmäßig als "queer" bezeichnet. Da ich schwul bin, werde ich also gegen meinen Willen vor einem Millionenpublikum als "queer" bezeichnet

Uninformierte Zuschauer sehen das und glauben, dieses Wort wäre eine allgemein anerkannte Bezeichnung, obwohl es keinerlei Umfragen, Studien oder sonstige Statistiken gibt, welche das nahelegen würden

Das ist dem öffentlichen Rundfunk aber egal. Sie wenden es trotzdem pauschal auf alle an

Würden die Anhänger der LGBTQ Community den Begriff "queer" tatsächlich nur auf sich selbst und nicht pauschal auf alle anwenden, würde es wohl auch der öffentliche Rundfunk nicht tun

LunarEclipse  19.09.2024, 21:27
@Jnnsznxx
Selbst in der Tagesschau werden nichtheterosexuelle und transgeschlechtliche Menschen inzwischen regelmäßig als "queer" bezeichnet.

Gut, dann schlage eine Alternative vor, mit der Mann Menschen, die nicht hetero sind, beschreiben kann. Und zwar ohne alle möglichen Begriffe jedes Mal aufzuzählen zu müssen. Schlage einen Sammelbegriff vor.

Da ich schwul bin, werde ich also gegen meinen Willen vor einem Millionenpublikum als "queer" bezeichnet

Wie gesagt. Dann schlage eben eine alternative vor. Man kann nämlich nicht jedes mal, wenn es um alle nicht Heteros geht, sämtliche Begriffe aufzählen. Und "nicht-heteros" klingt eben auch komisch.

obwohl es keinerlei Umfragen, Studien oder sonstige Statistiken gibt, welche das nahelegen würden

Stimmt nicht. Natürlich gibt es dazu Umfragen und sicherlich auf Studien, wenn du danach suchen würdest.

An estimated 6% of nontransgender sexual minority adults in the U.S. identify as queer, according to a paper in Psychology of Sexual Orientation and Gender Diversity, by Shoshana K. Goldberg, Esther D. Rothblum, Ilan H. Meyer, and Stephen T. Russell.
[...]
The study, the first to examine queer identity, relied on responses from more than 1,500 respondents in the Generations study, a representative sample of select sexual minority populations in the United States from three age groups — young (18–25), middle (34–41), and older (52–59).

https://www.apa.org/pubs/highlights/spotlight/issue-175

Jnnsznxx  19.09.2024, 21:53
@LunarEclipse
Gut, dann schlage eine Alternative vor, mit der Mann Menschen, die nicht hetero sind, beschreiben kann. Und zwar ohne alle möglichen Begriffe jedes Mal aufzuzählen zu müssen. Schlage einen Sammelbegriff vor.

Mir fällt spontan kein Szenario ein, in welchem es sinnvoll wäre, alle sexuellen Orientierungen außer Heterosexualität zusammenzufassen

In den selten Fällen, in denen das vielleicht tatsächlich sinnvoll sein könnte, halte ich es für absolut zumutbar, Homosexualität, Bisexualität und Asexualität einfach aufzuzählen oder wenn es unbedingt sein muss eben gesammelt als Nichtheterosexuell zu bezeichnen. So ziemlich alles klingt besser als "queer"

Stimmt nicht. Natürlich gibt es dazu Umfragen und sicherlich auf Studien, wenn du danach suchen würdest.

Ich habe ausgiebig danach gesucht. Gefunden habe ich lediglich einige wenige Statistiken welche jedoch allesamt weit davon entfernt sind repräsentativ zu sein, also genauso wie auch die Umfrage, welche du zitiert hast

Mal abgesehen davon stützt diese Umfrage wenn überhaupt doch eher meine Argumentation und nicht deine 🤨

LunarEclipse  19.09.2024, 22:06
@Jnnsznxx
In den selten Fällen, in denen das vielleicht tatsächlich sinnvoll sein könnte, halte ich es für absolut zumutbar, Homosexualität, Bisexualität und Asexualität einfach aufzuzählen oder wenn es unbedingt sein muss eben gesammelt als Nichtheterosexuell zu bezeichnen.

Leider gibt es weitaus mehr, als nur Homo, bi und asexuell. Sammelbegriffe sind als durchaus sinnvoll. Würdest du "LGBTQ- Menschen/ Personen" besser finden? LGBTQ+ ist ja nun mal ein Sammelbegriff (bitte nicht mit der Community verwechseln, das ist was anderes!).

Mal abgesehen davon stützt diese Umfrage wenn überhaupt doch eher meine Argumentation und nicht deine 🤨

16 Stimmen sind definitiv nicht repräsentativ. :) Und so oder so, Gutefrage ist auch nicht repräsentativ.

Jnnsznxx  19.09.2024, 22:54
@LunarEclipse
Würdest du "LGBTQ- Menschen/ Personen" besser finden? 

Wie gesagt, alles ist besser als "queer"

Allerdings klingt auch die Bezeichnung "LGBTQ-Personen" mehr als befremdlich und nie im Leben würde ich mich freiwillig so bezeichnen lassen wollen

LGBTQ+ ist ja nun mal ein Sammelbegriff (bitte nicht mit der Community verwechseln, das ist was anderes!).

Diese Verwechslungsgefahr sehe ich als eines der größten Probleme dieses Begriffs und es ist auch der Hauptgrund, weshalb ich mich gezwungen sehe mich aktiv von diesem Begriff zu distanzieren

Ein weiteres Problem ist, dass "LGBTQ+" objektiv betrachtet keinen Sinn ergibt und in sich widersprüchlich ist

Warum existiert ein "L" und ein "G", obwohl "gay" sich auf beide Geschlechter bezieht?

Warum ist das alles auf Englisch, auch in Ländern in denen überhaupt nicht Englisch gesprochen wird? Möchte man eine globale Marke etablieren? Ich glaube nicht.

Warum ist Transgeschlechtlichkeit in einem Sammelbegriff mit sexuellen Orientierungen inkludiert, obwohl es nichts mit sexueller Orientierung zu tun hat?

Warum ist ein "Q" für "queer" Teil des Akronyms, obwohl man angeblich auch einfach alle als queer bezeichnen könnte? Wozu dann überhaupt die anderen Buchstaben?

Warum haben es einige Sexualitäten verdient als Buchstabe repräsentiert zu sein und andere werden lediglich mit dem "+" abgespeist?

Mir ist bewusst, dass sich einiges davon aus einem historischen Kontext herleiten lässt, aber das macht dieses Akronym noch lange nicht objektiv logisch oder sinnvoll

Ich sehe keinen Sinn in derartigen Sammellabels. In welchem Szenario soll es bitte ernsthaft sinnvoll sein, alle Menschen zusammenzufassen, die nicht als heterosexuelle Männer oder Frauen geboren wurden? Aus meiner Sicht öffnen diese Labels Tür und Tor für Pauschalisierungen, Diskriminierungen und Kommerzialisierung sexueller Orientierungen, und vermitteln alles andere als den Eindruck von Normalität – das gilt besonder für "queer"

Ja, weil ...

So wie dieses Wort übersetzt heißt ist das schon negativ belastet ich verstehe nicht wie man sie so nennen kann aber gut wenn man sich als verrückt oder pervers bezeichnen will solch man es tun ich persönlich benutze diesen Begriff nicht weil ich ihn als abwertend empfinde gegenüber Homosexuellen.

Nein, weil ...

Queer ['kwɪə(ɹ)] ist heute eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, für Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind, sowie Lebens- und Liebesformen, die nicht heteronormativ sind. Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird der Begriff zunehmend als positive Eigenbezeichnung queerer Personen verwendet. Oftmals sind mit queer ähnliche Personengruppen gemeint wie mit den Abkürzungen LGBT, LSBT u. a.[1]

Im Gegensatz zu anderen Begriffen aus der Familie der sexuellen Orientierungen (wie schwullesbischbi- oder asexuell) und geschlechtlichen Identitäten (wie trans oder intergeschlechtlich) gibt es für den Ausdruck queer keine einheitliche Definition; er unterliegt in seiner Verwendung Aneignungs- und Interpretationspraktiken, sodass eine genaue Definition der Bezeichnung auch Gegenstand von Diskussionen ist. Die theoretische Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen leistet die Queer-Theorie.

Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute kann queer gemäß dem Verständnis von Perko als ein Oberbegriff verstanden werden, der sich je nach Selbstverständnis auf Unterschiedliches beziehen kann: in sexueller Hinsicht auf SchwuleLesbenBisexuellePansexuelleAsexuelle oder in geschlechtlicher Hinsicht auf genderqueere, nichtbinäre, binäre oder nichtbinäre transgeschlechtliche oder auf intergeschlechtliche Personen. Auch weitere Identitäten können unter queer subsumiert werden. Die Zugehörigkeit von PolyamorieBeziehungsanarchie und BDSM ist umstritten. Der Begriff umfasst damit das gesamte Spektrum derer, die nicht heteronormativen Vorstellungen von Sexualität oder von binärem Geschlecht (männlich/weiblich) entsprechen. Es handelt sich um einen offen gefassten Begriff, welcher vielfältige Identifikationsmöglichkeiten bietet.[3] Verbindend wirkt dabei die Vorstellung, dass die gesellschaftlich vorherrschende Heteronormativität hinterfragt und aufgelöst und es Menschen ermöglicht werden solle, ihr Leben mit vielfältigen Formen von sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten frei von Normen zu leben.[4]

  • Die plural-queere Variante, die Perko 2005 in Queer-Theorien vertritt, ist eine politisch-strategische Variante der Queer-Theorie, die radikal offen alle Menschen inkludiert, „die der gesellschaftlichen Norm nicht entsprechen oder nicht entsprechen wollen“. Die deutschsprachige Form des plural-queeren Ansatzes greift auf die US-amerikanische Variante zurück, die vehemente Kritik an Heteronormativität, geschlechtlicher Binarität, Identitätsmodellen und Ausschlüssen bestimmter Menschen üben. Darunter fallen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Intersexuelle, Asexuelle, Transgender ebenso wie Cross-Identitäten, Nicht-Identitäten, Trans-Identitäten, aber auch Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Hautfarbe etc. und Cyborgs, Drags, Cross-Dresser etc. (vgl. dazu die Auflistung bei Perko 2005: 22–25) Im Zentrum der plural-queeren Variante steht das Bemühen um die „möglichste Vielfalt menschlicher Seins- und Daseinsformen in ihrer Unabgeschlossenheit“. Die Queer-Theorie in ihrer plural-queeren Ausrichtung wendet sich gegen eindeutige Kategorisierungen und Identitätspolitiken und wählt stattdessen ein Modell der Pluralität. Dadurch sollen sich alle Menschen demnach so „definieren können, wie sie und so sie es wollen“. Gruppen-Identitäten werden in Frage gestellt, stattdessen lässt das plurale Modell „fließende Übergänge und Uneindeutigkeiten“ bestehen. Perko (2005) gibt zu, dass die plural-queere Ausrichtung in der Praxis am schwierigsten umzusetzen ist.[p: 3]
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

medmonk  19.09.2024, 19:13

Wenn du die Frage nicht mit eigenen Worten beantworten kannst, solltest du dich auch nicht mit fremden Federn schmücken. Dieses „Copy-Paste” statt zitieren ist kein fairer Umgang mit den Autoren, die sich die eigentliche Mühe gemacht haben.

Du hast dir ja noch nicht einmal die Mühe gemacht, wenigstens die Labels von Buttons zu entfernen. Bitte mach dich mit den Nutzungsbedingungen der Wikipedia vertraut und lerne wie man Quellenangaben oder Fußnoten setzt.

IsaJea  19.09.2024, 19:29
@medmonk

Anstatt zu kritisieren, könntest Du dazu schreiben das der Text von Wikipedia ist.

Danke für Deinen Hinweis.