Hat Herr Spahn recht? Wie wichtig findest du die derzeitige gesetzliche Regelung zur Arbeitszeit. ( 8 Std. höchstens 10 Stunden)
13 Stimmen
7 Antworten
Es ist bewiesene Tatsache, dass nach einer gewissen Arbeitszeit die Aufmerksamkeit sinkt und die Fehlerhäufigkeit dramatisch zunimmt. Das ist, je nach Tätigkeit, nach ca. 6-8 h der Fall. Es ist jetzt schon kritisch, wenn jemand morgens 1 h mit dem Auto zur Arbeit fährt (das ist keine Ruhezeit!), dann 8-10 h arbeitet und abends wieder 1 h mit dem Auto nach Hause fährt - auf dieser Rückfahrt ist er garantiert nicht mehr konzentrationsfähig, auch wenn er sich sicherlich gerne selbst anlügt, er sei noch fit oder beim Autofahren müsse man doch sowieso nicht sonderlich aufpassen.
Wer längere tägliche Arbeitszeiten propagiert, sollte auch wenigstens offen darüber reden, dass dies eine Vermehrung der Arbeitsunfälle und z.B. auch Verkehrsunfälle beim Arbeitsweg bedeutet.
Man könnte natürlich über Pausenregelungen reden, also z.B. dass nach 8 h Arbeitstätigkeit mindestens 2 h pausiert werden muss, bevor nochmal 3 h erlaubt wären. Nur kollidiert das dann natürlich wieder mit der vorgeschriebenen (und sinnvollen!) Ruhezeit von 11 h zwischen zwei Arbeitstagen. Funktioniert also schlichtweg nicht.
Nö, wenn jemand mehr arbeiten will, soll er das in meinen Augen eher über mehr Arbeitstage machen. Also halt 6-Tage-Woche statt 5-Tage-Woche. Und freiwillig, also der normale Vollzeitjob sind die 35-40 h pro Woche und wenn einer freiwillig eine 50 h Woche machen will, dann arbeitet er offiziell mehr als Vollzeit. Wahlweise in einem separaten Job oder als bezahlte Überstunden.
Grundsätzlich, was die Produktivität der Wirtschaft angeht, sehe ich aber nicht mangelnde Arbeitsstunden als das große Problem an. Sondern die Produktivität während der Arbeitsstunden, die jetzt schon geleistet werden. Wenn man sich anschaut, wie oft Leute durch komplett sinnlose Meetings von der Arbeit abgehalten werden. Wie oft Leute im Büro irgendwas Privates erledigen und nicht ihre Arbeit. Wie viele Unternehmen einfach grottenschlecht organisiert sind, sodass die eine Hand nicht weiß was die andere treibt, mal fühlt sich keiner zuständig und mal wollen alle ihren Senf dazugeben, dann werden wieder Mitarbeiter wegen irgendwelcher Kleinigkeiten stundenlang von Pontius bis Pilatus geschickt, jeder setzt bei E-mails möglichst viele andere in "cc", damit jeder unter möglichst vielen semi-relevanten E-Mails erstickt...
Ich habe manchmal den Eindruck, man könnte in manchen Unternehmen spielend eine Verdoppelung der Produktivität erreichen (ganz ohne Verlängerung der Wochenarbeitszeit!), indem man sich einfach mal von "haben wir immer schon so gemacht" und gewachsenen Strukturen verabschiedet und mal alles ernsthaft durchorganisiert.
natürlich klingt "dürfen" toll aber das führt dazu das einige Arbeitgeber die AN unter druck setzten für unerträglich lange schichten in schlecht bezahlten Jobs.
Ich arbeite zwar nicht, aber ich würde niemals mehr als 8 Stunden arbeiten
Die Pfeife sollte mal schön die Klappe halten. Will mal sehen wie er täglich 10 Stunden auf dem Bau arbeiten.
Es ist wichtig das man ein gesunden Mittelweg findet, zwischen Gesundheit, Wohlergehen und wirtschaftliche Interessen. Da sind 8 Stunden echt okay.
Doch, ist es. Mal ist ja eine Sache, doch als Standard Arbeitszeit ist das zuviel.
Die Leute auf dem Bau arbeiten von März bis Dezember wesentlich mehr
nein, die Jungs aufm Bau arbeiten weniger als ich im Kundendienst
Sagst du ausgerechnet dem jenigen mit Baustellenerfahrung. Diese Ironie.b
Ich halte 8 Std. / Tag bei Vollzeit für sinnvoll 😊
Denn du brauchst eine Work - Life Balance - und die hast du nicht bei mehr als 8 Std.
Du musst ja auch noch den Arbeitsweg mitkalkulieren - und dann kommst du sowieso auf 10 Std. in den meisten Fällen
Sebastian Kurz hat uns die 12 Std. / Tag „liebenswürdigerweise“ hinterlassen 😆
https://www.wko.at/arbeitszeit/gleitende-arbeitszeit-12-stunden-tag
10 Stunden ist jetzt wirklich nicht viel