Hat Europa mehrheitlich Wirtschaftsflüchtlinge oder "Echte" Flüchtlinge?

Wirtschaftsflüchtlinge 84%
"Echte" Flüchtlinge 16%

32 Stimmen

4 Antworten

Wo willst Du die Grenze ziehen?

Welche Vorstellungen über Wirtschaftsflüchtlinge grassieren bei uns?

Wenn eine Familie in Guinea ein Kind verliert nur weil sie die Arztkosten nicht bezahlen kann und danach beschließt das Land zu verlassen wo ordnest Du diese ein?!

In Nigeria gibt es seit Jahren gewaltsame Zwischenfälle zwischen moslemischen Fulanis, die als Nomaden ihre Rinderherden über die bewirtschafteten Flächen von christlichen Bauern treiben. Die Regierung ist mehr auf der Seite der Fulanis.

In Subsaharastaaten holt sich - auch bedingt durch den Kimawandel - die Wüste vormals fruchtbare Ackerland zurück. Die Ernährungslage verschlechtert sich dadurch. Viele Menschen haben absolut keine Perspektive mehr, haben keine Chancen eine Familie zu gründen - manchmal liegt es auch daran , dass deren korrupte Regierungen von fremden Staaten gestützt werden.

Viele "Wirtschaftsflüchtlinge" würden viel lieber in ihrem Land bleiben bei ihren Familien, Verwandten und Freunde und würden niemals für ein bisschen mehr Geld ihr Leben auf dem Weg zum - und auf dem Mittelmeer riskieren.

Man schätzt, dass bislang eine 5-stellige Zahl an Flüchtlinge auf dem Mittelmeer umgekommen ist - und stellt die private Seenotrettung in Frage. Wieviel auf dem Weg dorthin in der Wüste, durch Banden, Milizen umkamen vermag niemand zu schätzen. In Südägypten verschwinden bisweilen Flüchtlinge, mit deren Organe reiche Araber ihr Leben verlängern.

Wir haben schon längst aufgehört die Schicksale von Flüchtlingen abzufragen.

Natürlich gibt es auch in diesem Bereich Trittbrettfahrer, die im Schatten der Flüchtlingsströme ihren materiellen Vorteil suchen.


Senbu  07.09.2024, 20:57

Es gibt die Möglichkeit der legalen Reise und legal zu arbeiten ohne unzählige sichere Staaten zu durchqueren.

cybersenior  07.09.2024, 21:27
@Senbu

Wer legal - also mit Pass und Visum einreicht, ist in der Regel für mich kein Flüchtling, der hat in seinem Herkunftsland eher kein gravierendes Problem.

Es versteht sich von selbst: Menschen, die in ihrem Herkunftsland Verfolgung, Schikanen, Drohungen ausgesetzt sind können nicht einfach einen Pass bekommen. Oft bieten auch die Nachbarländer keinen sicheren Aufenthalt, aber da wo es möglich ist leben bereits viele Geflüchtete. Die europäischen Länder - inkl. Deutschland haben im Vergleich zu Ländern anderswo deutlich weniger Flüchtlinge aufgenommen - gemessen an der jeweiligen Bevölkerung.

Senbu  07.09.2024, 21:51
@cybersenior

"Es versteht sich von selbst: Menschen, die in ihrem Herkunftsland Verfolgung, Schikanen, Drohungen ausgesetzt sind können nicht einfach einen Pass bekommen."

Solche flüchten aber in das nächste sichere Land oder höchstens 1 weiter, den dort können sie finden, was sie suchen.

Man muss nicht zig sichere Staaten durchqueren, wenn man Sicherheit und Co. sucht. Ansonsten bleibt noch die Möglichkeit der legalen Einreise.

cybersenior  07.09.2024, 21:58
@Senbu

Ich halte das für Augenwischerei.

In allen Balkanländern gibt es regelmäßige brutale Pushbacks, bei denen Menschen wieder über die Grenze zurück geprügelt werden. An der Bulgarisch-Türkischen Grenze ertrinken dabei Menschen in Gebirgsflüssen.

Würde das Dublin-Abkommen rigoros umgesetzt, dann würde auch in den hauptsächlich belasteten Staaten wie Italien, Griechenland etc. die Lage eskalieren. Ganz zu schweigen von Ländern entlang der Orientroute oder entlang der Sahara-Route. Dort existieren keinerlei Rechte für Geflüchtete.

Senbu  07.09.2024, 22:30
@cybersenior

Sie können es emotionalisieren, wenn es Ihnen besser gefällt, ich verzichte aber auf solche Emotionalisierungen.

Wer über unzählige sichere Staaten reist um ein Sozialsystem auszunutzen, den kann man kaum ernst nehmen, wenn er ein humanitäres Hilfssystem für Menschen in Not nutzen will.

cybersenior  08.09.2024, 15:04
@Senbu

Ich streite nicht ab, dass sich Trittbrettfahrer darunter mischen - etwa aus Nordafrika. Ansonsten - wenn Du Dir auf der Landkarte die Routen anschaust, dann erklär mir bitte mal welches die "sicheren" Staaten entlang der Route sind, die Flüchtlingen Schutz gewähren etwa von Afghanistan oder Somalia aus.

Und natürlich sind für mich alle Menschen gleich und haben ein Recht auf Unversehrtheit. Verstehst Du das unter "Emotionalisieren"?

Senbu  08.09.2024, 15:58
@cybersenior

Wenn alle gleich sind, wieso rechtfertigen Sie dann illegalen Grenzübertritt bei den einen, aber nicht bei den anderen, also wenn man ohne gültige Erlaubnis in ein anderes Land einreist?

Ich schaue auf die Landkarte und sehe Deutschland ohne direkten Seeweg nach Süden, zusätzlich umzingelt von unzähligen sicheren Staaten, die wiederum selbst an sichere Staaten grenzen. Diese sind wiederum von sicheren Staaten umgeben.

Für Sie scheint kein Luxus zu haben gleichbedeutend mit unsicher sein. Dabei ist der Grund warum es diese humanitäre Hilfe gibt ein anderer. Damit soll das Überleben ermöglicht werden, wenn man vor wirklich schlimmen flieht. Für den wohlstandverwahrlosten Europäer scheint dies aber wohl schon der Fall zu sein, wenn man nicht alle 100m einen Sitzplatz hat. Aus diesem Grund sind wohl vermutlich alle Staaten außer vielleicht DE unsicher.

2023 kamen 73% Prozent aller Flüchtlinge aus nur fünf Ländern: Afghanistan, Syrien, Venezuela, Ukraine und Sudan11. In diesen Ländern herrschen Unsicherheit und Gewalt, toben Kriege, ethnische Konflikte oder die Verfolgung von Gruppen wie z. B. den Taliban12.
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/faktencheck

Das oben sind Fakten und nicht Vermutungen.


BackupBone  09.09.2024, 10:24

27% Wirtschaftsflüchtlinge? Boah, dachte das wären deutlich weniger.

Wirtschaftsflüchtlinge

Bisher dürften das wohl (noch) überwiegend Wirtschaftsflüchtlinge sein....

Wirtschaftsflüchtlinge

Man muß die Hälfte der Flüchtlinge noch als militärisch bezeichnen: Auf Zuruf sind sie bereit, die politische Ordnung zu stürzen und einen Islamstaat zu gründen.