Haben Sie gewusst das "Alles für Deutschland" eine SS Parole war?


23.09.2024, 16:16

Danke für den Hinweis SA Parole

Ja 52%
Nein 48%
Nein, aber es klingt nach einem Nazi-Spruch 0%

23 Stimmen

13 Antworten

Nein

Es war ein Slogan der SA und nicht der SS ☝️ ...

Woher ich das weiß:Recherche
Ja

Ja, nur dass es ein SA-Spruch war.


Nein

weil es keine SS Parole war

sondern eine SA-Parole

kleiner unterschied


Kwalliteht  23.09.2024, 17:05

Stimmt. Aber nicht groß genug, um für die Justiz einen Unterschied zu machen.

Kwalliteht  23.09.2024, 17:41
@suumcuique5786

Die Aussage selbst ist nicht einmal das Problem und könnte von jedem Patrioten kommen (muss also noch nicht einmal nationalistisch gemeint sein. Es kommt schon darauf an, wer diese Aussage vor wem in welchem Zusammenhang macht.

suumcuique5786  23.09.2024, 18:29
@Kwalliteht

Vergiss es. die Aussage ist klipp und klar als verfassungsfeinvlich definiert und es gibt keinen Zusammenhang in dem sie es nicht ist

Kwalliteht  23.09.2024, 20:57
@suumcuique5786

Dann zeige mir mal bitte das Dokument, in dem die Aussage so klar definiert verfassungsfeindlich ist.

Ja

Un Höcke nehme ich nicht ab, dass er es nicht wusste.

Ja

Unser Wissen ist so individuell wie wir selbst, es ist daher kein Problem, wenn bestimmte historische Begriffe oder Ereignisse nicht bekannt sind. Vielmehr zeigt es uns, wie wichtig es ist, sich weiterzubilden. Wenn wir uns mit der Bedeutung solcher Parolen auseinandersetzen, gewinnen wir ein tieferes Verständnis für die Geschichte und können daraus wichtige Erkenntnisse für die Gegenwart ziehen.

Aber, es ist besorgniserregend, wenn ein Politiker die Bedeutung des Slogans 'Alles für Deutschland' im historischen Kontext nicht erkennt. Dies wirft ernsthafte Zweifel an seiner historischen Bildung und seinem Verständnis für die Gefahren nationalistischer Ideologien auf. Politiker sind verpflichtet, aus der Geschichte zu lernen und sich aktiv gegen jede Form von Extremismus zu stellen.

Das Fehlen von Wissen über solche Parolen könnte also darauf hindeuten, dass der Politiker nicht ausreichend über die Ideologien informiert ist, die in der Vergangenheit zu extremistischen Bewegungen geführt haben. Dies könnte auch Fragen zur Sensibilität und zum Umgang mit Themen aufwerfen, die mit Nationalismus und Extremismus verbunden sind.

In einer demokratischen Gesellschaft ist es wichtig, dass Führungspersönlichkeiten aus der Geschichte lernen und sich aktiv gegen jede Form von Extremismus einsetzen. Ein Mangel an Wissen in diesem Bereich könnte das Vertrauen der Wähler beeinträchtigen und die Fähigkeit des Politikers einschränken, fundierte Entscheidungen zu treffen oder eine inklusive und respektvolle Politik zu fördern. Daher wäre es wünschenswert, dass Politiker sich kontinuierlich weiterbilden und sich mit relevanten historischen Themen auseinandersetzen.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Winterkoenig  23.09.2024, 18:08
Danke erstmal

Vieles an deiner differenzierten Antwort finde ich richtig. Möchte aber gern noch einiges ergänzen, wenn es erlaubt ist.

Dieses Motto/ Parole ist nämlich keine originäre der SA, sondern war schon lange vor dem Dritten Reich in Gebrauch, unter anderem auch von der SPD. Auch nach dem Krieg wurde sie immer wieder von Politikern jeglicher Couleur und von Privatpersonen und sogar linken Spiegel-Journalisten genutzt. Auch Konrad Adenauer sagte sie.

Dazu kommt: Die SA verlor ja schon früh ihre politische Bedeutung im Dritten Reich, nach dem Röhmputsch wurde sie zwar nicht zerschlagen, spielte aber praktisch keinerlei Rolle mehr. Außerdem war es nicht deren Hauotparole. Die lautete anders.

Das Motto selbst ist harmlos.

Dies wirft ernsthafte Zweifel an seiner historischen Bildung und seinem Verständnis für die Gefahren nationalistischer Ideologien auf.

Dem möchte ich widersprechen. Ich selbst würde mich als äußerst gut informiert betrachten, habe sicherlich mehr Konzentrationslager besucht und war länger in ihnen zu Studienzwecken als die meisten Menschen. Ich habe nicht wenige Zeitzeugengespräche geführt, mit Überlebenden des Holocaust und mit gewöhnlichen Deutschen, Soldaten etc.

Das besagte Motto hatte ich sicher einmal an Rande gehört, aber längst vergessen und über deren Strafbarkeit wusste ich auch nichts. Denn dazu ist weniger historisches Wissen, als vielmehr juristisches Wissen nötig und das bei einer Parole, die eben nicht in jedem Fall strafbar ist. Zumindest gab es zuvor keine breit bekannten Urteile dazu.

Das Fehlen von Wissen über solche Parolen könnte also darauf hindeuten, dass der Politiker nicht ausreichend über die Ideologien informiert ist, die in der Vergangenheit zu extremistischen Bewegungen geführt haben.

Gut, dass du im Konjuktiv schreibst. Ich denke wichtiger als alle Parolen der vielen NS-Organisationen zu kennen, ist es die Funktionsweise einer Diktatur zu verstehen, wie sich totalitäres Denken und Strukturen erst entwickeln und dann verfestigt, bis es zu spät ist.

In der Nachschau wird mMn zu viel Gewicht auf die bloße Form, dem Propagandastil und der Ästhetik des Dritten Reiches geachtet (Fahnen, Aufmärsche, etc.), nicht aber über die oben genannte Wirkweise, welche in allen Diktaturen sehr ähnlich sind.

In einer demokratischen Gesellschaft ist es wichtig, dass Führungspersönlichkeiten aus der Geschichte lernen und sich aktiv gegen jede Form von Extremismus einsetzen.

Ja!

Ein Mangel an Wissen in diesem Bereich könnte das Vertrauen der Wähler beeinträchtigen und die Fähigkeit des Politikers einschränken, fundierte Entscheidungen zu treffen oder eine inklusive und respektvolle Politik zu fördern. Daher wäre es wünschenswert, dass Politiker sich kontinuierlich weiterbilden und sich mit relevanten historischen Themen auseinandersetzen.

Das unterschreibe ich zu 100%

Stressika  23.09.2024, 18:38
@Winterkoenig

Herzlichen Dank für die Ergänzung, diese ist gern gesehen und natürlich auch erlaubt.

Zunächst möchte ich feststellen, das es unbestritten ist , dass die Aussage "Alles für Deutschland" in der deutschen Geschichte mehrfach aufgetaucht ist und von verschiedenen Gruppen verwendet wurde. Es ist jedoch wichtig, den historischen Kontext zu berücksichtigen und die Bedeutung dieser Parole in den jeweiligen Epochen zu differenzieren. Die SA hat diese Parole zweifellos aufgegriffen und in ihren eigenen Kontext gestellt, sie nutzte sie als Teil ihrer nationalistischen Propaganda, um eine bedingungslose Hingabe an die nationalsozialistische Ideologie zu fordern. Auch wenn die SA nach dem Röhm-Putsch an politischem Einfluss verlor, so blieb ihr Einfluss auf die NS-Ideologie und ihre Rhetorik doch bestehen. Die Tatsache, dass auch andere politische Gruppen und Einzelpersonen diese Parole verwendet haben, bedeutet nicht automatisch, dass sie ihr die gleiche Bedeutung geben oder in den gleichen Kontext stellen. Die Konnotation einer Parole verändert sich im Laufe der Zeit und hängt stark von den politischen Umständen und den Akteuren ab, die sie verwenden. Die Verwendung also dieser Parole durch die SA hat ihr einen spezifischen Stempel aufgedrückt, den sie auch nach dem Ende des Nationalsozialismus nicht verloren hat. Sie ist untrennbar mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen verbunden und wird daher von vielen als ein Symbol für extremen Nationalismus und autoritäre Ideologien verstanden. Es ist daher von hoher Wichtigkeit, zwischen der historischen Verwendung einer Parole und ihrer heutigen Bedeutung zu unterscheiden. Auch wenn die Parole "Alles für Deutschland" an sich neutral erscheinen mag, so ist ihre Verwendung in bestimmten Bezugsrahmen sehr problematisch und kann als Versuch gewertet werden, die historischen Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren oder zu verharmlosen.

Aus Sicht eines Politikers in einem hohen Amt, kann die Behauptung, man müsse juristisches Expertenwissen besitzen, um die Strafbarkeit dieser Parole zu erkennen, unzutreffender nicht sein und impliziert schon fast ein gefährliche Verharmlosung. Es gibt klare gesetzliche Bestimmungen, die das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen unter Strafe stellen, die Verwendung dieser Parole stellt zweifellos einen Verstoß gegen diese Bestimmungen dar. Es bedarf keiner juristischen Expertise, um zu erkennen, dass die Verwendung dieser Parole eine Verherrlichung nationalsozialistischer Ideologie darstellt und damit strafbar ist und die Aussage des Politikers war sicherlich kein spontan angesetzter Ausspruch, sondern im Gegenteil wohl überlegt. Es gibt zahlreiche Gerichtsurteile, die die Strafbarkeit der Verwendung dieser Parole bestätigen. Die Tatsache, dass diese Urteile vielleicht nicht jedem bekannt sind, ändert nichts an ihrer rechtlichen Gültigkeit. Und ich möchte zu der getätigten Aussage des Politikers nochmals anmerken, dass das Wissen über die NS-Zeit keine akademische Spielerei ist, sondern eine Voraussetzung für ein verantwortungsvolles Handeln in der Politik. Es ist die Grundlage für eine lebendige Demokratie, für eine Gesellschaft, die aus ihrer Geschichte lernt und sich für eine bessere Zukunft einsetzt.

Die historische Verantwortung eines deutschen Politikers ist nahezu unvergleichbar hoch gegenüber seinen internationalen Partnern. Solche Slogans können den Eindruck erwecken, dass Deutschland immer noch von aggressivem Nationalismus geprägt ist und eine expansive Politik verfolgt. Die Verwendung solcher Parolen wird auch im Ausland mit der NS-Zeit in Verbindung gebracht und verstärkt den Eindruck, dass Deutschland seine Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat. Politische Aussagen wie "Alles für Deutschland" haben weitreichende Auswirkungen, die weit über die Grenzen Deutschlands hinausgehen. Sie können das Ansehen Deutschlands schädigen, zu einer Polarisierung der Gesellschaft führen und die Beziehungen zu anderen Ländern belasten. Es ist daher wichtig zu erkennen welche Folgen sie haben können.

LG aus Tel Aviv