Ehegattenunterhalt etc.?


24.09.2024, 11:48

Warum soll der geringer verdienen Partner bei einer Acheidung Geld bekommen? Ich finde das unsinnig und unfair

Ich finde Ehegattenunterhalt etc. falsch oder unfair 57%
Die aktuelle Lösung finde ich gut 43%

7 Stimmen

5 Antworten

Ich finde es absolut richtig, daß Eheleute einander unterhaltspflchtig sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin kein Jurist und gebe keine Rechtsberatung.

waIker007 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 12:01

Kann ich absolut nicht nachvollziehen 🤔

Ich finde Ehegattenunterhalt etc. falsch oder unfair

Das macht dann Sinn, wenn ein Ehepartner sein Leben lang für die Kinder gesorgt und deshalb auf die Karriere verzichtet hat. Sonst ist es unsinnig.

Wenn die Frau während der Ehe den Haushalt macht und der Mann arbeitet, verliert die Frau bei der Scheidung den Lohn und der Mann verliert die Haushälterin. Wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass Haushalt auch Arbeit ist und dass die Frau etwa gleich viel zur Ehe beigetragen hat wie der Mann, hätten also beide Partner einen gleich grossen Verlust durch die Scheidung. Wenn man findet, der Mann müsse seinen Teil weiter leisten, müsste ja die Frau auch weiterhin seinen Haushalt machen. Und wenn man findet, die Frau habe während der Ehe nichts gearbeitet, so ist auch nicht einzusehen, weshalb sie dafür belohnt werden soll.


waIker007 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 12:00

Ganz meine Meinung!

In vielen Fällen ist nach der Scheidung Schluss und Jeder muss dann für sich aufkommen.

Aber es gibt eben auch eine Reihe von Ausnahmen und die sind absolut sinnvoll.

Angefangen von Ex-Ehepartnern, die sich wegen der Kinderbetreuung eines gemeinsamen Kindes nicht selbst unterhalten können (in der Regel gilt dies für Kinder unter 3, aber u.U. auch länger oder bei der Betreuung eines behinderten Kindes) oder etwa, weil der Expartner aufgrund der Ehe keine Ausbildung gemacht hat oder aber aufgrund von Krankheit, die es ihm nicht ermöglicht zu arbeiten. Auch bei Ehe von langer Dauer (um die 15 Jahre und mehr) kann es dazu kommen, dass der Expartner weiter zahlen muss.

Man geht ja in der Regel eine Ehe nicht aus Jux und Dollerei ein. Und somit sollte man sich darüber im Klaren sein, was im Fall der Fälle auf einen zukommen kann.

Man steht füreinander ein und richtet sein Leben eben miteinander aus. Wer die Verantwortung wegen der Scheidung komplett von sich schieben möchte, der sollte eben auf eine Heirat verzichten!

Wenn du Frau zu Hause bleibt wegen Kindern ist das ja meist eine gemeinsame Entscheidung, der Mann kann dies ja auch tun und die Frau arbeiten schicken - Frauen wollen dies meist nicht aus Egoismus und weil sie im Falle einer Trennung vom Unterhalt leben möchten. In der Hinsicht sind viele Männer leider zu naiv.

Das ist natürlich Tinnef! Zum einen gefällt es nicht selten BEIDEN die klassische Rollenverteilung zu leben und zum anderen verdienen viele Männer eben auch mehr, so dass es wenig Sinn macht, dass er Zuhause bleibt und sie arbeitet. Da muss man sich schon mal genauer den Einzelfall betrachten.

Und ganz sicherlich ist es nicht so, dass Frauen bei der Heirat bereits an die Trennung denken und darauf spekulieren, dass er weiter zahlen darf... Zumal auch nur in sehr wenigen Fällen das bis an ihr Lebensende der Fall sein wird!

Die aktuelle Lösung finde ich gut

Wenn man das nicht möchte, sollte man einen Ehevertrag abschließen, in dem man andere Vereinbarungen trifft oder einfach nicht heiraten. Ansonsten verpflichtet man sich mit der Ehe zur Unterstützung des Partners oder der Partnerin, auch über die Ehe hinaus. Das macht durchaus Sinn, besonders wenn die Frau beispielsweise für die Kinder und den Haushalt zu Hause bleibt. Das ist schließlich auch Arbeit.


waIker007 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 12:10

Zudem möchte ich hinzufügen, für Kinder gibt es Kindesunterhalt - und zwar unabhängig davon ob man verheiratet war oder nicht. Warum also soll der geringer verdienen Partner also fürs heiraten bezahlt werden

Lenimx  24.09.2024, 12:41
@waIker007

Mit der Volljährigkeit erlangt man das Recht, viele Entscheidungen selbst zu treffen. Gleichzeitig erhält man die Pflicht, mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen klarzukommen.

Wer sich dazu entscheidet zu heiraten, entscheidet sich eben auch dazu, dass er vielleicht irgendwann Unterhalt an seinen ehemaligen Partner zahlen muss. Mit diesen Konsequenzen muss er rechnen und sie können auch dann eintreten, wenn man garnichtmehr hinter seiner Entscheidung steht oder wenn der Partner sich von einem trennt, obwohl man selbst glücklichin der Beziehung ist.

Lenimx  24.09.2024, 12:53
@Lenimx

Bei einer Ehe geht es eben darum sich gegenseitig zu versprechen, dass man füreinander da ist. Ursprünglich war sie als Absicherung der Frau gedacht. Es mag sein, dass dieses System veraltet ist, jedoch heiraten viele Leute ja genau aus Tradition.

waIker007 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 12:04

Es macht nur Sinn weiterhin zu bezahlen, wenn die Frau in deinem Beispiel auch weiterhin den Haushalt des Mannes macht - auch nach der Scheidung ;)

Wenn du Frau zu Hause bleibt wegen Kindern ist das ja meist eine gemeinsame Entscheidung, der Mann kann dies ja auch tun und die Frau arbeiten schicken - Frauen wollen dies meist nicht aus Egoismus und weil sie im Falle einer Trennung vom Unterhalt leben möchten. In der Hinsicht sind viele Männer leider zu naiv.

Lenimx  24.09.2024, 12:47
@waIker007

Dann müsste die Frau aber auch nach der Trennung den gleichen Anteil des Gehalts bekommen wie vor der Trennung. Das ist ja garnicht der Fall.

waIker007 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 13:37
@Lenimx

Doch wenn sie den gleichen Job annimmt

Der Ehegattenunterhalt ist der Sache nach richtig und notwendig, denn Ehegatten sind sich gegenseitig vorrangig zum Unterhalt verpflichtet. Ob die aktuell geltenden Regelungen diesbezüglich reform- respektive anpassungsbedürftig sind, entscheidet der Gesetzgeber.